Pferd verweigert beim Schenkelweichen

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Ich muss sagen, dass ich noch nie gehört habe, dass ein Pferd zur Seite springt oder den Hintern hoch wirft, wenn man ans Schenkelweichen gehen will. Das sie sich aufrollen hat man öfters bei Schenkelweichen.

Nichtdestotrotz würde ich dir raten, dass du ihn richtig aufwärmst. Das bedeutet, dass der von anfang an gearbeitet wird. Wenn er eher ein Kanidat ist, der auf der Vorhand läuft beim vorwärts/abwärts-Reiten und allgemein triebig ist, dann nimmst du die Zügel auf und forderst ihn viel mehr von hinten schon gleich von Anfang an.

Es hört sich ja eher an als wäre er ein sportlicheres Modell, deshalb würde ich dir raten ihn ruhig vorwärts/abwärts zu reiten, aber drauf achten, dass er auch gut untertritt. Auch vorwärts/abwärts reiten ist Arbeit für die Pferde. Nach und nach kannst du ihn dir in die Aufrichtung holen, hier machen viele den Fehler, dass sie die Pferde einfach nur mehr anpacken als beim vorwärts/abwärts-Reiten, dies hat aber zur Folge, dass die Hinterhand an Aktivität einbüßt.

Ist dein Gefühl so, dass er gut untertritt und er dir nicht auf der Hand etc liegt, sondern einfach locker am Zügel geht und mit dem Rücken schwingt, dann geht es vermehrt an die Biegungsarbeit. Dafür gehst du am besten auf den Zirkel und baust da große Volten ein, die dann nach und nach auch kleiner werden dürfen. Die Phasen zwischen den Volten sollten in einem guten Tempo und mit fleißiger Hinterhand geritten werden. Hast du das Gefühl er verliert an Hinterbeinaktivität, dann machst du an der offenen Seite Tempi-Wechsel. Hier lieber kleine, aber richtig gerittene als große, aber schlecht gerittene Tempi-Wechsel. Lässt er sich auf beiden Händen gut biegen, dann kommst du einfach nur ganz leicht mit dem inneren Bein an der offenen Zirkelseite und unterstützt ihn mit dem äußeren Zügel leicht. Geht er ein paar Schritte im Schenkelweichen, dann schickst du ihn wieder locker vorwärts, damit das Hinterbein dran bleibt. Das wiederholst du auf beiden Händen immer wieder und auch immer wieder lässt du ihn arbeiten und forderst ihn auch immer wieder dazu auf.

Ich würde dir raten den letzten Teil im Aussitzen zu machen.

Wenn du Fragen hast zu dieser etwas langen Antwort, dann frag ruhig :)!


FreiherrMark  20.07.2012, 16:32

Danke für die Bewertung ;)!

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Bevor Du Dich darauf versteifst wie es auszuschauen hat, versuch es anders. Wenn man sich selbst eine zu hohe Aufgabe setzt sieht man quasi den Wald vor lauter Bäumen nicht. So gehts auch Deinem Pferd. Es kapiert es nicht und ist überfordert.

Leg mal ein paar Bodenarbeitstage ein. Arbeite am langen Zügel (oder auch mal Doppellonge) und geh mit Bodenarbeitsgerte nebenher, stelle ihn mit dem Finger im Trensenring und mach ihm körperlich deutlich was Du willst.

mein Pferd ist zB so dass er mit der Gerte erst nichts anfangen kann. Bietet mir Hufeheben an usw. da kann man dann schon mal deutlicher körperlich werden. Also nimm Deine Hand und drück ihn auch mal zur Seite, lerne ihm dass er weichen muß, lobe wenn er es richtig macht, und dann steigere es indem Du gleichzeitig auf seiner Schulterhöhe gehst..

Kann er es an der Hand (ruhig auch mit Stimmsignal verknüpfen) wird er es ratzfatz auch unterm Sattel können. nimm Dir ruhig mal eine Hilfsperson mit die am Boden Deine Hilfen unterstützt

Er hat offensichtlich noch nicht die reiterlichen Hilfen mit denen vom Boden aus verknüpft. Also lerne ihm ruhig ein Stimmsignal dazu. Dann tut er sich leichter. Achte darauf wie Du Dein Gewicht verlagerst. Übe ruhig mal immer die gleiche Übung am gleichen Punkt in der Bahn / im Gelände. Dann wird er bald von alleine an dieser Stelle wissen was kommt. Danach kannst Du das wieder auflösen

Es hört mich eher so an, als würde er Dich nicht verstehen, ...... darauf komme ich, weil er einen Sprung nach vorne macht und nicht buckelt, steigt oder sonst was.

Wenn ich davon ausgehen kann, dass Du die Hilfen richtig gibst, kannst Du eine Freundin bitten neben Dir her zu laufen und sie bitten, ihn seitlich "weg zu drücken", wobei Du gleichzeitig die Hilfen dazu gibst.

Dann dürfte er es nach einer Weile verstehen, was Du von ihm willst.

Ih würde nicht immer sofort sagen, das Pferd hat keinen Bock, meistens sind es Missverständnisse, oder die Hilfen werden nicht deutlich genug gegeben.

Ich würde es einfach immer wieder üben, so lange bis es klappt. Lass dich von dem Gehabe nicht beeindrucken und lobe ihn ganz doll, wenn er es ansatzweise gut gemacht hat, vielleicht auch mit Leckerli.

Vielleicht hilft es dir auch, in Büchern oder Fachzeitschriften etwas zu dem Thema zu lesen, und nochmal ganz genau die Hilfen zu verinnerlichen.

LG

Seltsame Reitlehrerin. Beim Schenkelweichen wird das Pferd nicht gebogen. Es wird im Genick abgestellt und tritt am Schwerpunkt vorbei vorwärts-seitwärts. Gerade! Es ist eine lösende Übung, Diese Übung ist keineswegs anstrengend fürs Pferd. Im Gegenteil, die meisten Pferde machen sie gerne, da der äußere lange Rückenmuskel angenehm ohne Anstrengung gedehnt wird.

Vielleicht versteht er einfach Hilfen nicht. Es sind ja die ersten seitwärtsweisenden Hilfen, da würde ich nochmal einen anderen Reitlehrer draufschauen lassen.