Pferd mit Arthrose kaufen?

13 Antworten

Als erstes Pferd das, was aus gesundheitlichen oder auch psychischen Gründen als Beisteller deklariert ist, ist eine Hausnummer.

Das erste Pferd ist eine riesige Herausforderung, auch wenn es komplett gesund ist. Es sind plötzlich so viele Entscheidungen zu treffen, mit denen man vorher nur im Hintergrund zu tun hatte. Wenn ein Tier dann krank wird, kommt noch etwas drauf. Gleich das ganze Paket kaufen, führt in aller Regel dazu, dass der Mensch seine Grenzen überschreitet und wieder abgeben muss, weil er sonst selbst mit seinem Leben und/oder finanziell nicht mehr fertig wird. Wenn man sich die Inserate aktuell so durchliest, ist 90 % dadurch begründet, dass ein Mensch es nicht schafft, einem Pferd gerecht zu werden, weil eben irgendwas kam, was die eigenen Fähigkeiten sprengt. Aktuell auch immer die eigenen wirtschaftlichen Fähigkeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
  1. Ich würde dir nicht raten, als erstes eigenes Pferd ein Beistellpferd anzuschaffen. Schon gar nicht eines, das eine Krankheit mitbringt. Auch, wenn es aktuell nichts nehmen muss und Co, das kann sich ganz schnell ändern. Selbst mit einem gründlich und solide ausgebildeten Reitpferd, topfit und im besten Alter, kann eine ganze Menge schiefgehen, wenn dies dein "erstes eigenes Pferd" ist.
  2. Ein Pferd würde ich nie, niemals und noch mal nicht kaufen, ohne es angeschaut zu haben. Dir kann doch sonst was erzählt werden! Oder es gefällt dir gar nicht ... und dann mit dem Reiten ... NEIN. NEIN, einfach NEIN! Ganz klare Antwort. Allerdings ist es normal, beim Pferdekauf/bei der Pferdesuche längere Strecken zu fahren. Was heisst denn "Weit weg"?
  3. "Mir ist wichtig, dass ich mit dem Pferd ausreiten kann" .... ja. Soweit eine schöne Vorstellung. Aber so leid es mir tut: du kannst mit einem Reitpferd, Beistellpferd, wie auch immer du es nennen magst, nicht nur gemütlich durch Wald und Wiesen gondeln. Damit du das überhaupt machen kannst und das auch Spass macht (auf dauer!), muss das Pferd ausbalanciert sein und gesunderhaltend geritten werden. Das macht man durch gymnastizierende Arbeit auf dem Reitplatz. Theoretisch ginge das natürlich auch im Gelände ... aber: Was verstehst du unter Ausreiten?

Und dann überdenke dir nochmal die Idee, als erstes Pferd einen Beisteller anzuschaffen ... wozu?

Lass dir das nochmal durch den Kopf gehen und entscheide dich dann bitte dagegen, das PFerd zu kaufen. Ein pferd mit Arthrose zu kaufen, ist nicht schlimm. Du musst dir nur eben immer genau klarmachen, was du wieso mit dem Pferd machen willst und was du machen MUSST, damit du das, was du machen willst, machen kannst.

Lass die Finger von einem Pferd mit Arthose. Besser wirds nicht und womöglich innerhalb von Monaten nicht mehr reitbar. Gerade als erstes Pferd. Kauf dir ein gesundes Freizeitpferd zwischen 10 und 15 Jahren. Kostet etwas mehr, aber du sparst dir vermutkich auch hohe Tierarztkosten


Shali2013  08.03.2023, 15:10

Athrose ist kein Ausschlusskriterium für den Pferdekauf.

Meine habe ich wissentlich gekauft, obwohl sie Athrose VR im Kapalgelenk hat, wegen eines verheilten bruchs. Ich habe sie seit über 4 Jahren und sie ist topfit. Sie ist auch mein erstes Pferd und ich habe damit kein Problem.

Sie ist leichtfüßiger als viele mir bekannten Pferde und ein wahrer Schatz. Wir gehen inzwischen Hohe Schule in der Dressur. Nur Verstärkungen und sehr große Schritte gehen aufgrund der Athrose nicht.

Nein.Ohen Erfahrung gleich ein Pferd, das dich mit seinen Zipperlein herausfordert, seine aktuellen Tagesform sicher zu erkennen, und entsprechend zu reagieren, einschließlich teilweise schwieriger und kostspieliger Entscheidungen, nein, lass das lieber. Und wer sagt, dass das Pferd keine Medikamente braucht? Pferde reden ziemlich wenig über ihre Schmerzen. Ich denke, vielen Pferden wäre mit Euthanasie besser geholfen als mit einem Platz als Beisteller.

Nein, als erstes Pferd kauft man am besten kein Pferd, das bereits Krankheitsgeschichten mitbringt. Auch Arthrosen sind durchaus ernsthafte Krankheitsgeschichten, die viel Fachwissen erfordern.

Du möchtest ausreiten gehen, also möchtest du ein grundlegend reitbares Pferd. Das ist keines, das als Beisteller oder bedingt reitbar abgegeben wird. Für ein gesundes Pferd muss man am Anfang etwas tiefer in die Tasche greifen, für ein krankes sehr sicher bereits nach kurzer Zeit.

Ein Freizeitpferd schaut man sich IMMER an! Besonders wenn man sich auf gesundheitliche Zimperlein einlässt, ist man bei der AKU dabei und macht sich ein eigenes Bild. Ein Pferd blind kaufen ist eine ganz, ganz schlechte Idee.

Ich denke anhand deiner Beschreibung, dass es eine schlechte Entscheidung wäre, dieses kranke Pferd zu kaufen, dazu auch noch ohne es live zu sehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung