Passt der Buddhismus zu unserer Zeit?

6 Antworten

Grüß Dich hilfechemieee

Ganz kurz zusammenfasst und sehr komprimiert ist man im Buddhismus folgender Meinung:

Das Leben ist Leid. Diesem Leid kann man nur entkommen, wenn man sich durch gute Taten sozusagen Punkte holt, die die Wiedergeburt verkürzt. Ein Buddhist glaubt, das größte Glück käme dadurch zustande, das man über die verschiedensten Male der Wiedergeburten, die auch Leid bedeuten, irgendwann ins Nirwana eingeht. Das ist das Nichts als der Ort, der das höchste Glück bedeutet. In sofern ist es nicht zeitgemäß, aber jeder soll glauben was er will. Es ist ja auch seine Verantwortung und die muss er tragen.

Das Leid gehört aber sowie die Freude zum Lebendigsein.

Es geht nicht darum das höchste Glück zu bekommen, sondern das Leben zu bewältigen indem man das Leben mit seiner Vielfalt vollständig akzeptiert und Sinn im Diesseits findet.

Dabei kann man natürlich glücklich sein. Aber niemand ist es sein ganzes Leben lang. Insofern sind alle erlebbaren Lebenserscheinungen auf dieser Erde und im Diesseits, die wahrhaftigste Grundlage, um Sinn im Leben zu finden. Da darf nichts ausgeklammert, nichts beschönigt und auch nichts absolut schlecht geredet werden. Den Sinn den wir Menschen alle suchen, der sollte logischerweise mit der Wirklichkeit kompatibel sein. Nur so kann Glauben trösten und Lösungen anbieten.

Das Leben ist Vielfalt und damit nicht nur Leid und nicht nur Freude, sondern immer beides zusammen.

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Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung
 - (Religion, Buddhismus, Religionsunterricht)

Ja, wieso nicht. Das ist zeitlos.

Schau einfach was der Buddhismus für positive, helfende Eigenschaften hat, genau so wie z. B. das Christentum positive, helfende Eigenschaften hat. Und alle haben auch (v. a. "kirchlich" gesehen) ihre Probleme und Schwächen.

Meditation und Fokus auf die Verbesserung des Ichs, der Überwindung eigener charakterlicher Schwächen ist z. B. etwas sehr gutes im Buddhismus.

Und wenn jetzt die Hardliner bestimmter anderer Religionsrichtungen kommen ("alle anderen liegen sowieso falsch") ignoriere deren Fanatismus einfach...

Ich glaube, dass gerade wenn es um die Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels geht, passt der Buddhismus aus moralischer Sicht deutlich besser in unsere Zeit als der Atheismus, welcher diese Probleme nur noch weiter fördert.

Dass der Atheismus die Religion oder die Irrationalität des 21. Jahrhunderts darstellt, erkennt man vor allen daran, dass Forschungen, die das atheistische Weltbild nicht stützen, systematisch von Atheisten a priori abgelehnt werden.

Was meine persönliche Erfahrung ist, wenn ich einige Atheisten auf dieser Plattform mit den Resultaten der Reinkarnationsforschung konfrontiere. Was aber das atheistische Weltbild und die Vorstellungen der christlichen und islamischen Religionen gemeinsam haben: Dass diese Weltbilder implizieren, dass jeder Mensch nur über ein einziges Leben auf Erden verfügt!

Hätten wir in unserer westlichen Welt ein stärkeres Bewusstsein für Wiedergeburt und akademischer Reinkarnationsforschung, so würde es solche Probleme wie den menschengemachten Klimawandel gar nicht geben. Denn unabhängig von der Tatsache ob solche Phänomene nun existieren oder nicht, so würde dennoch der Glaube an Wiedergeburt ein stärkeres Engagement in diesem Bereich erzeugen.

Denn ich höre es von vielen älteren Menschen immer wieder, dass diese sich um den Klimawandel keine Gedanken machen, da sie die katastrophalen Auswirkungen nicht mehr mit erleben werden. Hätten wir in den der westlichen Welt ein stärkeres Bewusstsein für Wiedergeburt, so würden wir wissen, dass die nachfolgenden Generationen, deren Planeten wir gerade vernichten, wir selbst sein werden.

Es ist bestimmt kein Zufall, dass ausgerechnet der Buddhismus sich als eine der friedfertigsten Religionen etabliert hatte. Und dass wir mit einem stärkeren Glauben an Wiedergeburt einen viel stärkeren Drang verspüren würden gegen den Klimawandel vorzugehen, ist nicht nur rein hypothetisch, sondern lässt sich auch empirisch stichfest nachweisen:

Indien will durch Wiederaufforstung bis zu 3 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre abbauen. Ein neues Regelwerk für die Forstwirtschaft ist in Vorbereitung.

https://www.gtai.de/de/trade/indien/specials/sonstige-bereiche-waldflaeche-soll-auf-ein-drittel-steigen-546944

Die Zahlen sind gigantisch: Mehr als eine Million Menschen haben in Indien an nur einem Tag 220 Millionen Baumsetzlinge in die Erde gebracht. Die Aktion in Uttar Pradesh soll die Folgen des Klimawandels mildern.

https://www.dw.com/de/kampf-gegen-klimawandel-inder-pflanzen-millionen-junge-b%C3%A4ume/a-49974556

Und das obwohl Indien ein Schwellenland ist, wo die Menschen viel stärker von existentiellen Problemen betroffen sind als bei uns in Deutschland, wo die Menschen sich aus Altersgründen entweder nicht um dieses Thema kümmern oder zwar in Party-Manier auf die Straßen gehen, jedoch kaum bereit sind an ihrem Konsumverhalten etwas zu verändern und eher aus Gewissensgründen oder Gründen der Unterhaltung und Ablenkung auf die Straße gehen.

Von daher kann ich die atheistischen Missionierungsversuche einiger User auf dieser Plattform überhaupt nicht nachvollziehen und rufe euch daher auf noch einmal genauer darüber nachzudenken, ob ihr der Welt damit wirklich einen Gefallen tut oder ob unser Planet mit etwas mehr Spiritualität im buddhistischen Sinne vielleicht nicht doch ein deutlich besserer Ort wäre.

Und das ist noch längst nicht alles, denn überzeugte Atheisten sollten vielleicht auch mal daran denken, dass die größten Massenmörder der Geschichte wie Josef Stalin oder Mao Zedong selbst Atheisten waren, die gläubige Christen und andere religiöse Minderheiten systematisch verfolgt und auch ermordet hatten!

Von daher ist es zweifelhaft, ob ein atheistisches Weltbild ohne den Gedanken an eine Strafe im Jenseits in Form von Karma oder Fegefeuer wirklich einen Fortschritt darstellt. Denn die Geschichte hatte uns gezeigt, was passiert, wenn die Menschen nicht mehr an eine tranzendentale Strafe im Jenseits glauben.

Zudem passt der Buddhismus auch aus wissenschaftlicher Sicht in unsere Zeit. Denn es wurden von der Reinkarnationsforschung bisher 3000 Fälle von Kindern untersucht, welche die Reinkarnationshypothese deutlich stützen.

Viele Skeptiker lehnen die Ergebnisse dieser Forschung a priori als pseudo-wissenschaftlich ab. Aber eine kurze Recherche im englischsprachigen Internet und auf Google Scholar über Professor Ian Stevenson würde schon genügen um zu wissen, dass Stevenson diese Forschung unter universitären und wisssenschaftlich anerkannten Rahmenbedingungen durchgeführt hatte.

Oftmals waren diese Kinder in der Lage, den Mörder ihrer früheren Inkarnation zu nennen, welcher dann später mit klassischer Kriminalistik überführt werden konnte. Auch konnten die Kinder den genauen Ort nennen, an dem die Leiche vergraben wurde. Was noch nicht mal die Polizei wusste

Und auch übrige Angaben über die Person waren stimmig. Selbst dann wenn es sich um sehr private und intime Details handelte.

Ian Stevenson ist 2007 verstorben. Doch seine Arbeit wurde bisher von unzähligen anderen Forschern reproduziert. Ein typischer Standard-Fall aus der Reinkarnationsforschung, welcher sich 2014 in den Golanhöhen abgespielt hatte:

https://www.indiatoday.in/world/asia/story/3-year-old-remembers-past-life-identifies-killer-location-of-body-193650-2014-05-20

Für weitere Infos zur Reinkarnationsforschung folge einfach diesem Link:

https://www.gutefrage.net/frage/glaubt-ihr-an-die-wiedergeburt-8#answer-485736923

Von Experte Buddhismus bestätigt

Ob der Buddhismus eine Religion oder eine Philosophie ist ist definitionsabhängig - für die Lehre selbst ist es völlig irrelevant.

In den letzten Jahrtausenden hat er sich als erstaunlich anpassungsfähig gezeigt - warum sollte es heute anders sein.

Probleme würden wir nur kriegen, wenn alle Menschen zeitgleich buddhistische Mönche/Nonnen nach altem Vorbild werden würden😉.

Grundsätzlich strebt ein Buddhist nach wahrem Glück, für sich selbst und für alle fühlenden Wesen. Dieses Streben ist selbstverständlich zeitlos und gilt sicher für alle Religionen.

Die Methoden, um dieses Ziel zu erreichen, sind im Buddhismus sehr vielfältig und unterscheiden sich von anderen Religionen, indem z.B. ein Schwerpunkt auf die Meditation gelegt wird.

Diese Vielfalt an Religionen ist nach buddhistischer Ansicht sehr wünschenswert, weil die Menschen je nach kulturellem und persönlichem Hintergrund verschiedene Bedürfnisse haben. Genauso wie es wünschenswert ist, dass es verschiedene Behandlungsmethoden für Krankheiten gibt. Einige Menschen bevorzugen die Schulmedizin, andere alternative Methoden.

Ein Mensch aus dem asiatischen Raum wird die Frage, welche Religion am besten zu unserer Zeit passt sicher anders beantworten als ein Europäer.

Der Buddhismus passt also solange in unsere Zeit, solange es Menschen gibt, die sich für den in dieser Religion beschriebenen Weg interessieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung