Partnerschaft?
Hallo
Mein Problem bezieht sich auf meine Partnerschaft. Wir sind seit 14 Jahren zusammen, leben aber in getrennten Haushalten. Mein Partner hat ein geistig behinderten Sohn der mittlerweile schon 34 Jahre ist. IQ von 3 bis 4 Jahren. Es ist keine einfache Beziehung, da der Sohn immer im Vordergrund steht. Er ist zwar geistig behindert, aber nicht destotrotz kann er viele Aufgaben übernehmen. Diese werden aber von den Vater übernommen . Man will ja nicht den Jungen überfordern. Er sitzt in seinem Zimmer und wird von uns bedient. Ist für eine ganze Mannschaft, wiegt 150 kg. Und weiß ganz genau wie der Hase läuft. Nun ich bin diejenige , die aber keine Lust hat, immer die Bedienstete zu spielen. Die ihn fordert und auch die Konsequenzen spüren lässt. Und da geraten wir immer aneinander. Ich weiß mittlerweile nicht aus und ein. Beide sind zu dick. Etc.etc. der junge wird wie ein Buddha behandelt. Wir sehen uns auch nicht mehr so oft, aber für den Vater ist das ok. Er hat ja noch ein großes Haus am Haken und andere offene Baustellen. Fremdgehen ? Will man nicht. Man liebt den Menschen ja.
Meine Freunde sehen das auch so wie ich. Aber seine Familie sind wie ein Geier, wenn man was gegen ihn sagt. Oder kritisiert.
Nun , vielleicht kann mir jemand psychologische Tipps geben 😉
3 Antworten
Wenn du den Vater zwingst, zwischen dir und seinem Sohn zu wählen, hast du schon verloren.
Natürlich könnte man etwas ändern, aber das würde Zeit, Geduld und v.a. Verständnis erfordern, das ich in deiner Frage beim besten Willen nicht erkennen kann. Eltern fühlen sich oft schuldig, wenn ihre Kinder krank oder behindert sind, und versuchen, das durch übertriebene "Fürsorge" wiedergutzumachen.
Das wäre dann evtl. auch der Ansatzpunkt für dich:
"Schatz, wir beide werden nicht ewig für den Jungen da sein können, denkst du nicht, wir sollten vorsorgen?"
"Schatz, du weißt, dass ihm sein Übergewicht immer mehr zu schaffen macht, denkst du nicht, wir sollten uns da mal Unterstützung holen?"
"Wäre es nicht auch für ihn schön, wenn er mehr alleine machen könnte?"
usw.
Dann könnte man Dinge vorschlagen wie eine Behindertenwerkstatt, eine Kur oder eine Tagesstätte. Und irgendwann vielleicht auch ein Betreutes Wohnen.
Aber solange der Vater das Gefühl hat, dass du nur eifersüchtig auf seinen Sohn bist und ihn um jeden Preis loswerden willst, wird er sich darauf vermutlich nicht einlassen...
Danke du hast mein Problem richtig erkannt und verstanden. Ja es ist verdammt schwer
Wenn du fremdgehst kannst du auch Schluss machen.
Der Sohn ist ihm wichtig, mache ihm klar daß ihr euch nicht immer um ihn kümmern könnt. Irgendwann werdet auch ihr Mal dieser Erde verlassen bzw. nicht mehr in der Lage sein sich um den jungen zu kümmern. An diesem Tag muss er so selbständig wie möglich sein.
Ihr tut dem jungen kein Gefallen, wenn man ihn komplett verwöhnt. Nennt man auch "Tough Love". Wenn dem Vater die Vernunft dafür fehlt, kannst du das nicht ändern und wirst dich entscheiden müssen, welchen Weg du gehst.
- Fremdgehen will man ja nicht. Warum eigentlich nicht?! Wenn man sich ansonsten liebt und es nur auf einer Ebene irreparabel hakt?! (Ja, ist mein Ernst)
- Trennen, da unüberwindliche Differenz.
Verstehe mich da nicht falsch: Wenn es da kein Entgegenkommen dir gegenüber gibt, sind deine Möglichkeiten überaus beschränkt. Du bist auch ein Mensch mit Bedürfnissen und Gefühlen und dein Partner trägt eine Mitverantwortung dafür, dass es dir diesbezüglich gut geht.