Behinderung erbbar nur durch Vater?

6 Antworten

Mindestens genauso wichtig, wie die Frage der Vererbbarkeit wäre doch, ob die geistige Behinderung deines Vaters angeboren war, ob eine Krankheit , ein Unfall (Schädelhirntrauma, Schlaganfall etc.) oder vielleicht ein Suchtverhalten die geistige Behinderung deines Vaters verursacht hat.

Nicht alle geistigen Behinderungen sind durch eine in den Genen angelegte Krankheit verursacht. Wenn eine von außen wirkende Ursache diese Behinderung deines Vaters verursacht hat, dann brauchst du überhaupt keine Sorgen zu haben. Weil es dann nämlich nichts zu vererben gibt.


lilli159 
Beitragsersteller
 24.02.2016, 06:59

Er ist so geboren seinenmutter hat während der Schwangerschaft getrunken

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EstherNele  24.02.2016, 11:53
@lilli159

Dann denke ich, dass seine Behinderung nicht in seinem Erbgut verankert ist, sondern die normale Entwicklung des Fötus durch den Alkohol der Mutter gestört wurde. Da ist dann der eigentlich richtige genetische Bauplan durch das Zellgift Alkohol bei der Ausführung durcheinandergekommen.

Das ist tragisch und sicher für deine Familie schlimm, aber solche Schäden treten in den allermeisten Fällen im frühen Schwangerschaftsstadium auf, da ist sein "genetischer Plan", den du dann zum Teil vererbt bekommst, schon fertig.

Hätte er selbst getrunken und dann später Kinder gezeugt, dann hätte sein Erbgut geschädigt sein können, die Folgen wären dann an seinen Kindern aufgetreten.

Ich habe einen Verweis auf Untersuchungen gefunden, wonach bei Frauen, welche trinken, eher die Embryos geschädigt werden, bei Männern dagegen oft das Erbgut (Spermien). Damit können Kinder von trinkenden Müttern auch behindert zur Welt kommen, haben aber seltener Erbgutschäden als Kinder trinkender Väter.

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Das kommt darauf an, was dein Vater hat.

Es kann z.B. sein, dass er bei der Geburt zu wenig Sauerstoff bekam oder einmal, z.B. noch in der Kindheit, einen Schlaganfall hatte. Das kann körperliche und geistige Behinderungen nach sich ziehen, wenn das Gehirn zu wenig mit Sauerstoff versorgt wurde, dann ist es nicht erblich, das ist wie ein Unfall, ein körperliches Gebrechen, das er zu Lebzeiten erworben hat.

Wenn seine Behinderung genetisch verursacht ist, dann gibt es wieder viele Möglichkeiten. Es gibt ERbkrankheiten, die sind rezessiv, die kann man nur erben, wenn beide Eltern das "fehlerhafte" Gen haben. Wenn also deine Mutter das  "fehlerhafte" Gen nicht hätte, dann könntest du die Krankheit nicht haben, aber du könntest in einem von zwei Chromosomen das "fehlerhafte" Gen haben (das kann man testen, wenn man genau weiss, was dein Vater hat), und in diesem Fall müsstest du aufpassen, dass dein Partner dieses "fehlerhafte" Gen nicht auch hat, denn sonst könnten die Kinder das fehlerhafte Gen wieder auf beiden Chromosomen haben, und dann hätten sie die Krankheit.

Dann gibt es auch Krankheiten, die komplexer sind, die nicht von einem einzigen Gen verursacht werden, und die mehr oder weniger stark auftreten können.

Aber wenn du keine Behinderung hast, dann ist es schon mal gut, dann würde ich mir nicht allzu viele Sorgen machen, und wenn doch, würde ich mich abklären lassen, von einem Arzt...

Frag mal deinen Hausarzt darüber aus. Dieser wird dir das alles sicher gut erklären und dich beraten. Wenn du es möchtest kann er sicherlich auch anleiern das bei dir überprüft wird ob du körperlich fit bist, genetische Erbrankheiten in dir trägst, wie es bei dir ansonsten so aussieht (auch wegen deiner Befürchtung das du vielleicht eine geistige Behinderung haben könntest).

Je nach deinem Alter kann es sein das du für entsprechende weiterführende Untersuchungen/ Tests das Einverständnis deiner Eltern brauchst. Aber für das grundsätzliche erste Gespräch mit deinem Arzt brauchst du keine Erlaubnis, das kannst du ganz alleine entscheiden und durchführen.

Hallo lilli159,
die Frage braucht dir nicht peinlich sein, Du kannst ja nichts dafür!

Zunächst: Es heißt nicht „geistlich behindert“, sondern „geistig behindert“. Geistig hat mit dem Hirn zu tun und geistlich mit Religion.

Aber zum Thema:
Es ist mir aufgefallen, daß Töchter meistens mehr vom Vater erben als von der Mutter, und Söhne meistens mehr von der Mutter als vom Vater. Das kann sich im Aussehen äußern, in gegenseitiger Sympathie, in der Mentalität oder eben in den Genen.

Zu deiner Frage an deine Mutter „Eigentlich könnte ich doch was von Papa erben?“: Frag sie das nochmal, vielleicht hat sie deine Frage anders aufgefaßt (als finanzielles Erbe) und war möglicherweise ein Mißverständnis.

Eine weitere Frage, die Du klären solltest:
Ist die geistige Behinderung deines Vaters erst nach deiner Geburt entstanden (z.B. durch einen Unfall) oder bestand diese schon vorher?

Wenn Du Kinder hast oder bekommen würdest, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Weitergabe einer (prozentualen) geistigen Behinderung an einen Jungen größer als bei einem Mädchen. Bei der darauffolgenden Generation, also deine Enkel, kann es wieder ganz anders aussehen.

LG, Karlien


lilli159 
Beitragsersteller
 24.02.2016, 07:01

Seit der Geburt da die Mutter was getrunken hat

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Du hast ja die Gene von deiner Mutter und deinem Vater. Die Gene von deiner Mutter sind bei dir sichtbar, da du keine Behinderung hast. Aber wenn du Kinder bekommst könnten sie ,,behindert" zur Welt kommen. Ist zwar selten, aber nicht unwahrscheinlich.