Partner stellt Familie über mich?
Hallo,
Ich habe ein großes Problem und zwar geht es um meinen Partner. Wir sind seit knapp 10 Monaten zusammen und so langsam aber sicher kommen die Probleme mit seiner Familie. Er ist 23 ich bin 21. Ich kenne die Eltern und so sind sie auch sehr nett mir gegenüber.
Das Problem ist das seine Eltern bei ihm immer an erster Stelle stehen und genau das erwarten diese auch. Wir sehen uns meistens nur am Wochenende weil wir beide Vollzeit arbeiten und circa eine Stunde voneinander entfernt wohnen. Jedes Wochenende sind seine Eltern mindestens einen halben wenn nicht einen ganzen Tag bei ihm in der Wohnung und bestehen darauf das ich am Wochenende zu ihm fahre, weil sie ja sonst ihren Sohn ein ganzes Wochenende nicht sehen. Absprachen mit mir werden kurzfristig geändert oder ganz umgeworfen weil seinen Eltern spontan eingefallen ist, das sie seine Hilfe bei banalsten Dingen wie Rasen mähen benötigen.
Ich lege deshalb teils meine ganzen Wochenpläne um, um seine Pläne dann doch noch möglich zu machen. Ihm kommt gar nicht in den Sinn seinen Eltern zu sagen das er etwas vorhat oder nicht kann sondern geht davon aus das ich meine Pläne umlege oder wir uns eben gar nicht sehen.
Ein Wochenende hatten wir die Situation das es mir nicht gut ging, und ich mich keine Stunde ins Auto setzten wollte bzw konnte(Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen). Es war aber schon abgemacht das wir Sonntag bei seinen Eltern Kaffee trinken. Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt seit 3 Wochen nicht gesehen und ich bat ihn spontan zu mir zu fahren. Das ganze gab einen riesen Streit mit den Eltern und im Endeffekt ist er Samstag Abend schon nachhause gefahren um den Tag mit seinen Eltern zu verbringen, weil es ja so abgemacht war. Die eltern sind auch nicht bereit Kompromisse einzugehen, entweder er springt exakt nach ihrer Nase oder sie brechen einen riesigen Streit vom Zaun, inklusive ignorieren etc.
Dazu sollte ich vielleicht noch erwähnen, das sich die Eltern mit der kompletten Verwandtschaft zerstritten haben, es gibt also nur noch ihn und seine eltern, deshalb fühlt er sich anscheinend so verpflichtet.
Ich habe sooft versucht das Thema anzusprechen und er tut immer so als ob er versteht was ich meine, es ändert sich aber rein gar nichts. Ich habe geschimpft geschrien geweint und ihn beeindruckt überhaupt nichts. Was kann ich noch tun, hat jemand einen Tipp?
Vielen Dank und LG
21 Antworten
Es ist schwer für die Eltern, das Kind loszulassen. Anscheinend fällt es auch ihm schwer, seine Eltern loszulassen oder er fühlt sich ihnen gegenüber stark verpflichtet.
Dadurch,dass ihr noch nicht zusammenlebt,kann diese Bindung noch stärker in den Vordergrund treten.
Die beste Lösung wäre ein Gespräch zwischen euch. Er muss auch mit seinen Eltern sprechen, weil sie auch Teil des Problems sind.
Jenachdem wie euer Verhältnis untereinander ist, können du, er und seine Eltern zusammen reden und eine Lösung finden, wie z.B. feste Zeiten wo er seine Eltern sieht und feste Zeiten wo ihr beide zusammen Zeit verbringt. Noch erscheint mir alles relativ durcheinander und ungeplant bei euch.
Bestehe darauf, dass diese Planung eingehalten wird.
Als mein Vater vor nicht allzu langer Zeit an einer kurzen, sehr heftigen Krankheit verstarb wurde mir bewusst, das ich hätte jeden Tag an dem ich die Möglichkeit dazu gehabt habe, zu ihm hätte gehen sollen, und nicht blöd bei mir zu Hause auf dem Sofa liegen, mit Kumpels feiern gehen, oder mir die 100. Serie zusammen mit meiner Frau bei Netflix angucken.
Nun ist er fort - so vieles hätte ich gerne noch mit ihm gemacht, gesprochen, getan.
Natürlich ist es blöd für dich immer zurück zu stecken, aber dieses Thema hat viele Facetten.
Ich hatte diese Probleme die du hast auch nicht, ich will dir nur mit auf den Weg geben, das du -so hoffe ich- noch lange am Leben sein wirst, wenn es seine Eltern nicht mehr sind.
Eure Beziehung ist noch frisch, ich halte es nicht für verwunderlich dass er seine Eltern dir jetzt nicht hinten anstellt.
Langfristig wirst Du das Muttersöhnchen vermutlich nicht zum Mann machen können. Es bleibt eher nur die Trennung.
Davor würde ich jedoch noch die Verweigerung probieren: Fahre nicht mehr zu ihm. Sage ihm, Du wärest jetzt .... mal zu ihm gefahren und bliebest daher jetzt .... mal daheim.
Dann wirst Du auch wissen, wie groß seine Sehnsucht nach Dir ist. Reicht sie nicht, dann sollte sich schon Dein Stolz trennen von ihm.
Streiten und weinen? Bitte nie wieder. Wozu auch. Du verlierst Dein Gesicht und gewinnst rein gar nichts. Kommt er nicht, beende das Gespräch. Freundlich aber doch entschlossen.
Nach einigen Wochen ist dann ein Neuer bei Dir, Du wirst es kaum merken, wie Du vom Muttersöhnchen lässt, denn der Abschied wird in den einsamen Wochenenden innerlich passieren.
Mit deinem Freund darüber reden und ihm klar machen das es dich auch noch gibt weil so wirst du auf Dauer nicht glücklich.
es gibt nur einen Tipp : Trennung so schnell wie möglich...hätte gesagt , vorher noch alles in Ruhe ansprechen, aber das ist ja schon geschehen....ekelhaft , diese nicht abgenabelten Weicheier und Muttersöhnchen...