Partei Mitglied vs Wähler?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Parteimitglied ist nicht unbedingt Politiker.

Hier mal die Mitgliederzahlen der größeren deutschen Parteien 2021 (was Aktuelleres habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber für die Erklärung hier reicht es):

Bild zum Beitrag

Da siehst Du, wieviele Mitglieder Parteien haben. Das geht in die Hundertausende.

Die meisten davon zahlen einfach einen monatlichen Mitgliedsbeitrag. Dann können sie sich beteiligen, oder auch nicht.

Jede Partei hat örtliche Gliederungen diverser Art. Diese treffen sich regelmäßig, aber tatsächlich sind die meisten Mitglieder nicht aktiv und gehen nicht einmal dorthin. Das ist keine Pflicht. Pflicht ist tatsächlich nur den Mitgliedsbeitrag zu bezahlen.

Will man aktiv sein kann man sich dort jedoch einbringen. Man beginnt normalerweise mit der Kommunalpolitik - also mit Dingen die Deinen Ort oder Stadt betreffen. Man kann für kleine Parteiämter kandidieren, in AGs oder Projekten mitarbeiten, im Wahlkampf helfen. Und natürlich hat man Stimmrecht bei parteiinternen Abstimmungen. Man kann auch als Delegierter zu Landes- oder Bundesparteitagen entsandt werden und dort bei wichtigeren Entscheidungen für den eigenen z.B. Kreisverband über Anträge abstimmen.

Mit Parteiamt ist man ein ganz kleiner Politiker, wird man als Kandidat für den Stadtrat aufgestellt und gewählt fängt es eigentlich an mit dem richtigen Politiker sein, auch wenn selbst das noch nicht bezahlt ist (nur Aufwandsentschädigung).

Aber wenn man Politiker werden möchte ist das für gewöhnlich der Anfang.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
 - (Wahlen, Partei, Regierung)

Parteimitglied bedeutet, dass man der Partei beigetreten ist, wie bei Vereinen (und nicht, dass man sie gewählt hat).


NurEinNoah 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 22:36

können leute mitglied seien ohne wählen?

SaxaRubra  06.01.2025, 22:53
@NurEinNoah

Leute können Mitglied in einer Partei sein, ohne diese Partei zu wählen, falls du das meinst. Auch für Parteimitglieder gilt, dass die Wahl frei und geheim ist. Also niemand kann kontrollieren, ob sie ihre eigene Partei auch wählen. Aber selbstverständlich wird man Mitglied einer Partei, wenn man deren Inhalte gut findet, und wenn man sie aus irgendwelchen Gründen nicht mehr gut findet, kann man auch wieder austreten. Als Parteimitglied kann man natürlich auch selbst für politische Ämter kandidieren (also sich wählen lassen), aber das ist nicht die Voraussetzung dafür Parteimitglied zu sein.

NurEinNoah 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 22:56
@SaxaRubra

ist mitglied genau so anonym was leute wählen oder sieht das jeder? und könnte ich auch dann schon (also bin 12 deswegen 😅) mitglied bei einer partei werden? also keine sorge frage nur aus interesse, kenn mich dafür nich genug aus 😅

vanOoijen  06.01.2025, 22:58
@NurEinNoah

Ja, das geht. Die Wahl ist geheim - auch für Parteimitglieder. Du kannst sogar Nichtwähler sein, obwohl es wenig Sinn ergibt nicht auch die Partei zu wählen in der man Mitglied ist.

NurEinNoah 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 23:00
@vanOoijen

sry ist das ja quasi ein als kind darf ich auch schon mitglied bei einer partei sein? (also wenn ich geld zahlen würde dann) und darf dann auch mitbestimmen bisschen und so bei sachen in der partei?

vanOoijen  06.01.2025, 23:05
@NurEinNoah

Jede Partei hat auch eine Jugendorganisation. Und Delegierte der Jugendorganisation dürfen parteiintern auch bei Abstimmungen mitwählen.

Du zahlst übrigens nicht für jede Abstimmung. Jedes Mitglied hat dieselben Rechte bei Abstimmungen.

Um für öffentliche Ämter außerhalb der Partei zu kandidieren (passives Wahlrecht) gibt es übrigens verschiedene Grenzen. Zum Beispiel Stadtrat: 18 Jahre alt, Bürgermeister: 21 Jahre alt.

Bundespräsident ist die letzte Altershürde in Deutschland: 40 Jahre alt.

NurEinNoah 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 23:08
@vanOoijen

Dankeschön für die ganzen antworten, hoffe habe nich zu sehr genervt und danke fürs gut erklären und so vor allem auch! 😊

vanOoijen  06.01.2025, 23:09
@NurEinNoah

Über ein Danke und ein Hilreich angeklickt unter meiner Antwort ganz oben würde ich mich freuen.

gn8

NurEinNoah 
Beitragsersteller
 07.01.2025, 22:45
@vanOoijen

gerne und danke nochmal für deine antworten 😊

Ist eher der einfache Weg eine Partei aktiv zu unterstützen.

Man zahlt einen Mitgliedsbeitrag, ohne aber selbst politisch aktiv zu sein. Man zählt somit als Partei-Mitglied. Macht Sinn, wenn man zum Beispiel keine Zeit dafür hat.


NurEinNoah 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 22:42

warum zahlt man denen geld dafür? wieviel darf man dann mitbestimmen und ist das dann je mehr man zahlt deste mehr darf man entscheiden oder zahlt jeder das selbe?

PingAru  06.01.2025, 22:51
@NurEinNoah

Ich nehme jetzt einfach mal ein Beispiel:

Du bist von der politischen Richtung einer Partei vollkommen überzeugt, aber dein Beruf und dein Familienleben lassen es einfach nicht zu, selbst politisch aktiv zu werden. Du hast schlichtweg keine Zeit.

In diesem Fall gibt es die Möglichkeit, einfach Mitglied in der Partei zu werden und deinen monatlichen Beitrag zu leisten – in der Hoffnung, dass die Menschen dort deine Interessen vertreten.

Politische Parteien sind in Deutschland ähnlich wie Vereine strukturiert. Als Mitglied hast du bestimmte Rechte, auch wenn du selbst nicht aktiv am Tagesgeschehen teilnimmst. Du kannst zum Beispiel auf Mitgliedsversammlungen teilnehmen, wo deine Stimme Einfluss auf die Vorstandswahl hat.

NurEinNoah 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 22:53
@PingAru

Alles klar, danke für die lange und gut beschriebene antwort so das ichs auch checken kann 😅😊

Naja, die müssen nicht gleich Politiker sein.

Stell dir vor wie ein Mitglied in einem Verein,
wenn man will kann man auch passives Mitglied werden.
Wie halt in Sportvereinen halt auch - eben nicht aktiv!

Man kann Mitglied einer Partei werden, dann kann man beispielsweise an Abstimmungen teilnehmen oder in kleineren Parteien in den Hauptversammlungen. Wenn du dich sehr engagierst kannst du für deinen Wahlkreis antreten und wenn du sehr gute Arbeit machst könntest du Berufspolitiker werden, was aber sehr viel Arbeit ist.

Nur weil Mitglied einer Partei bist, bist du nicht automatisch Wähler der Partei, aber es wäre schon sinnvoll Mitglied einer Partei zu sein die die eigenen Überzeugungen teilt und die man wählt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich gehe immer wählen