Paprika aus dem Garten giftig?
Hallo Zusammen, derzeit Probier ich mich im Gemüseanbau und habe feststellen müssen, dass Gurken durch kaltes Gießwasser bitter und damit giftig werden. Ich war derart geschockt und traue mich nun garnicht mehr mein Gemüse zu essen. Jetzt sind meine grünen Paprika reif und ich wollte mal fragen ob die auch durch einen Pflegefehler giftig werden können? Liebe Grüße und hoffe auf kompetente Antworten
5 Antworten
Hi,
die Bitterstoffe der Gurken und anderer Kürbisgewächse sind die Cucurbitacine - und die sind tatsächlich giftig.
Bei Speisegurken konnten die Bitterstoffe durch Zucht erfolgreich entfernt werden - jedoch nicht vollständig. Und bestimmte Faktoren können wohl den Gehalt in der Gurke erhöhen - z.B. Trockenheit, oder die Nutzung von selbst gezogenen Samen über mehrere Generationen. Ob das für Menschen gefährlich wird, kann ich nicht beurteilen. Normalerweise verhindert die extreme Bitterkeit einen Verzehr von größeren Mengen.
Cucurbitacine kommen in Paprika jedoch nicht vor - Paprika gehören zu den Nachtschattengewächsen. Die haben mit dem Solanin ihren eigenen Giftstoff - der kommt zum Beispiel in grünen Pflanzenteilen oder in unreifen Früchten vor.
In Gemüsepaprika ist der Gehalt jedoch so niedrig, dass hier kein Risiko existiert - auch nicht bei grünen Früchten. Und auch durch falsche Pflege sollte sich das nicht ändern.
Eine gute Regel ist aber, nur entsprechende Samen / Pflanzen aus dem Fachhandel zu verwenden, die für den Verzehr vorgesehen sind.
Viele Grüße
SacredChao
Gurken werden durch kaltes Gießwasser bitter und damit 'giftig'? Das habe ich ja noch nie gehört!
Ich stamme noch aus dem Jahrhundert, wo man im eigenen Garten eigene Salatgurken aus eigenem Saatgut anbaute. Diese Gurken waren am Stielansatz etwas bitter, was für uns normal war. Aber giftig sind sie deshalb nicht!
Mit der Zeit wurden dann Züchtungen populärer, die keine Bitterstoffe mehr enthielten, da 'bitter' als 'Volksgeschmack' nicht so beliebt ist.
Möglicherweise hast du die Geschichte mit den falsch befruchteten Zucchini in Erinnerung, die durch den Einfluss von Zierkürbissen bitter wurden. Damals starb ein Mann an dem bitteren Zucchiniauflauf.
Hinter solch außergewöhnlichen Zusammenhängen bin ich immer her, aber dass kaltes Gießwasser Auslöser einer Vergiftung wäre, ist schon deshalb schwer denkbar, da diese Pflanzen in der Natur ja auch Kälte und kaltem Wasser ausgesetzt sind.
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Nun zu deiner eigentlichen Frage: dass Paprika auf dem Weg zur Reife giftig werden sollten, halte ich für unvorstellbar. Ich würde jedenfalls solche aus einem hiesigen Garten deutlich lieber essen als solche, die im Supermarkt aus 2000 km Entfernung aus Plantagenanbau herbeigekarrt wurden!
Ich hoffe, meine Antwort bringt dich weiter.
Hier noch etwas zu Bitterstoffen in Gurken: mir erzählte einer der Gärtnermeister auf unserem Wochenmarkt einmal, dass er immer wieder regelrecht 'angefleht' wurde, doch bitte wieder alte Gurkenzüchtungen anzubauen, und zwar extra wegen des gesundheitlichen Wertes der enthaltenen Bitterstoffe. Abnehmer wäre ein Klinikverbund gewesen, der seinen Patienten gern mal gesundes Essen zukommen lassen wollte. Bitterstoffe können nämlich große gesundheitliche Veränderungen zum Positiven bewirken.
Es waren aber Zucchini (Familie der Kürbisse), wo die Zierkürbisse zwischengefunkt haben.
Ist das Bach-Wasser denn sauber? (untersucht?) Ich mag diesen bitteren Geschmack ja - aber viele heutzutage nicht. :-) In die Salatsoße bei Gurken kam bei uns immer eine Prise Zucker - Zucker löscht Bitter. Vielleicht war das der Trick (aber ich war noch klein damals). Sonst geh doch mal jem. fragen: auf dem Wochenmarkt sind immer Experten, oder in einer Gärtnerei, die auch gemüse verkauft. - Also ich würde weder Gurke noch Paprika so einfach wegwerfen, ehrlich. :-)
Puh, gute Frage ob das Wasser in Ordnung ist-kann ich leider echt nicht sagen. Aber stimmt, der Wochenmarkt oder die Gärtnerei ist bestimmt eine gute Anlaufstelle, danke. :)
Ich habe gelesen, dass auch die Erde etwas ausmachen kann. Hast du normale Gartenerde oder gekaufte? Da soll man Bioerde nehmen, da in der anderen (billigen) Schwermetall enthalten sein können.
Hm, habe mir erdaushub aus der Nachbarschaft besorgt und da dann ein bisschen Kompost rein, eine Hand voll Magnesiumsulfat, eine Hand voll Gesteinsmehl und eine Handvoll hornspäne, vielleicht Zuviel?LG
Oh das ist schwer zu sagen. Bodenproben machen, untersuchen lassen?
nein, die Pflanze geht höchstens ein, wenn du sie nicht richtig pflegst
Die werden eher durch Wassermangel und deswegen zu langem herumhängen bitter.
giftig sind die deswegen nicht nur eben bitter...
nein, keinesfalls, guten Appetit
vielen lieben Dank für die schnelle Antwort, darf ich fragen woher du dein Wissen hast. Baust du selber Gemüse an?Liebe Grüße
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Da ich gerade erst mit dem Gärtnern anfange Probier ich momentan rum., ich hatte nur im Internet gelesen, dass wenn Gurkenpflanzen Stress haben, zb durch kaltes Gießwasser oder Trockenheit, dann kann das die Produktion dieser Giftstoffe anregen. Naja und wie du schon schreibst hab ich durchs googeln dann auch gelesen, dass da schonmal Leute dran gestorben sind. Und direkt die erste Gurke die ich probiert habe hat ganz komisch geschmeckt(habe alles Gemüse mit dem Wasser aus dem Bach vor unserer Tür gegossen)und es wieder ausgespuckt, naja und jetzt bin ich mir unsicher was das restliche Gemüse angeht. LG