Oxidationszahlen und Redoxreaktionen?

Das sind die Aufgaben  - (Schule, Chemie, Hausaufgaben) Das ist die 2.Aufgabe - (Schule, Chemie, Hausaufgaben) Das ist die 3.Aufgabe. Irgendwie finde ich dort 2 Reduktionen xD - (Schule, Chemie, Hausaufgaben)

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin,

leider stimmt bei deiner Bearbeitung nicht alles (du hast es ja schon geahnt)...

Übung 2 fängt immerhin nicht vollkommen falsch an, aber weil am Ende Schwefeldioxid (SO2) herauskommt, brauchst du vorne auch nur 1 x "S". Also:

S + O2 ---> SO2

Mit den Oxidationszahlen hast du auch zum Teil recht.

elementarer Schwefel hat die OZ 0
elementarer Sauerstoff auch OZ 0,

aber im Schwefeldioxid hat ein Sauerstoffatom die OZ –II. Du hast im Molekül aber zwei davon (SO2)! Demnach müssen von einem Schwefelatom insgesamt 2 • –II kompensiert werden, weil Schwefeldioxid ungeladen ist. Also hat Schwefel hier die OZ +IV.

Die Begründung für deine Entscheidung, dass es sich hierbei um eine Redoxreaktion handelt, ist wieder okay. Es findet (formal) eine Elektronenübergabe von Schwefel an Sauerstoff statt. Besser wäre, wenn du es so formulierst, dass die Oxidationszahlen der Reaktionsteilnehmer beim Schwefel von 0 auf +IV erhöht wird, während sie beim Sauerstoff von 0 auf –II verringert (reduziert!) wird.

Dein Aufgabenteil 2b ist dann allerdings weniger überzeugend. Bei der Reaktion von Schwefeldioxid mit Wasser findet zwar tatsächlich kein Redoxvorgang statt, weil sich keine Oxidationszahlen verändern, aber die Gleichung lautet:

SO2 + H2O ---> H2SO3

Die Oxidationszahlen links und rechts lauten stets

OZ(S): +IV
OZ(O): –II
OZ(H): +I

Auch c überzeugt nur teilweise. Vor allem sticht ins Auge, dass du der Meinung bist, dass "nur eine Reduktion" stattfindet. Das ist unmöglich! Immer wenn ein Reaktionsteilnehmer eine Reduktion erfährt, MUSS ein anderer Teilnehmer oxidiert werden!

2 Li + 2 H2O ---> 2 LiOH + H2

mit

OZ(Li links): 0
OZ(Li) rechts): +I (Erhöhung der OZ => Oxidation)
OZ(H links): +I
OZ(H rechts): 0 (Verringerung der OZ => Reduktion)
OZ(O) auf beiden Seiten): –II

Auch hier liegt eine Redoxreaktion vor; Lithium wird oxidiert, Wasserstoff reduziert.

Kommen wir zu Übung 3:

a) Die Reaktionsgleichung lautet

Fe2O3 + 3 CO ---> 2 Fe + 3 CO2

b) Die Oxidationszahlen lauten
OZ(Fe links): +III
OZ(Fe rechts): 0 (Verringerung der OZ => Reduktion)
OZ(C links): +II
OZ(C rechts): +IV (Erhöhung der OZ => Oxidation)
OZ(O auf beiden Seiten): –II

C gibt also Elektronen an Fe^3+ ab

c)

Oxidation: CO + O^2–---> CO2 + 2 e^– I • 3
Reduktion: Fe^3+ + 3 e^– ---> Fe I • 2

Redoxreaktion: 3 CO + 2 Fe^3+ + 3 O^2– ---> 3 CO2 + 2 Fe

Alles klar?!

LG von der Waterkant


sanyag 
Beitragsersteller
 12.04.2018, 20:00

Dankeschön :) Sind die Pfeile, die ich jeweils gezeichnet habe (mit Oxidation und Reduktion beschriftet) auch falsch?

0
DedeM  12.04.2018, 20:15
@sanyag

Leider ja. Sieh mal: Wenn ein Teilchen Elektronen abgibt, dann gibt es negative Ladungsträger weg. Wenn ich etwas Negatives weggebe, werde ich dadurch positiver! Das heißt, die Abgabe von Elektronen erhöht die Oxidationszahl. Darum ist die Abgabe von Elektronen die Oxidation.
Wenn ich als Teilchen dagegen Elektronen aufnehme, dann nehme ich negative Ladungsträger auf. Folglich werde ich negativer! Die Aufnahme von Elektronen verringert also meine Oxidationszahl. Die Oxidationszahl wird kleiner (reduziert!). Darum ist die Aufnahme von Elektronen die Reduktion.

Alles klar?

Nochmals ein lieber Gruß von der Waterkant

0

Ich habe mir jetzt nur die drei Reaktionsgleichungen angesehen. Ist alles falsch. Hier richtig und in Kürze.

S + O₂ ⟶ SO₂ mit Oxidationszahlen S⁰ + O⁰₂ ⟶ S⁺ᴵⱽO⁻ᴵᴵ₂ Schwefel wird oxidiert, Sauer­stoff reduziert.

SO₂ + H₂O ⟶ H₂SO₃ mit Ox.zahlen S⁺ᴵⱽO⁻ᴵᴵ₂ + H⁺ᴵ₂O⁻ᴵᴵ ⟶ H⁺ᴵ₂S⁺ᴵⱽO⁻ᴵᴵ₃ keine Redox­reaktion weil sich die Ox.zahlen nicht ändern

2 Li + 2 H₂O ⟶ 2 LiOH + H₂ mit Ox.zahlen 2 Li⁰ + 2 H⁺ᴵ₂O⁻ᴵᴵ ⟶ 2 Li⁺ᴵO⁻ᴵᴵH⁺ᴵ + H⁰₂ Lithium wird oxidiert, ein Teil des Wasserstoffs reduziert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik