Moin,

die Mappe ist Teil der allgemeinen Note.

Zur allgemeinen Note zählen:

  • Quantität der Meldungen (wie oft meldest du dich)
  • Qualität der Antworten (wie gut/unterrichtsförderlich ist das, was du sagst)
  • Anforderungsbereiche (wie kompliziert sind die Zusammenhänge in deinen Antworten)
  • Tests oder Befragungen
  • Referate
  • Konzentration bei der Bearbeitung von Arbeitsaufträgen
  • Störungen des Unterrichtsbetriebs
  • Pünktlichkeit
  • Mappenführung
  • Teamfähigkeit in Partner- oder Gruppenarbeiten

Je nach Fach können noch weitere Aspekte berücksichtigt werden, zum Beispiel in Naturwissenschaften: Verhalten bei Experimenten oder im Sport: sportliche Leistungen, Sozialverhalten oder in Kunst: Produkte; selten können auch Methoden Einfluss haben, zum Beispiel im Falle des Lernen-durch-Lehrens...

Eine vorgeschriebene genaue prozentuale Gewichtung der einzelnen Punkte gibt es nicht. Das ist von Fach zu Fach, von Schultyp zu Schultyp, von Lehrkraft zu Lehrkraft und auch von Bundesland zu Bundesland zum Teil sehr unterschiedlich.

Aber 25% oder sogar mehr der allgemeinen Note macht die Hefterführung (die Mappe) auf gar keinen Fall aus (wie du in einem Kommentar wissen wolltest).

Viele Lehrkräfte (die ich kenne) legen besonderen Wert auf die Quantität und die Qualität deiner Mitarbeit im Unterricht. Gefolgt von Testergebnissen.

Andere sehen das skeptischer, weil sie argumentieren, dass man am Ende eigentlich nur die Ergebnisse einer Lernleistung beurteilen kann und sollte (also Testergebnisse, Referate, Mappe sind wichtiger als die Frage, wie oft du dich meldest).

Wie du siehst, es gibt keine Antwort, die das eindeutig klärt. Du musst schon die Lehrkräfte deiner Schule selbst fragen, wie die das handhaben. Von uns kann das in diesem Forum keiner wissen (es sei denn, es tummelt sich auch deine Lehrkraft hier herum)...

LG von der Waterkant

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Moin,

zu 1)

1 x C = 12u
1 x H = 1u
1 x O = 16 u

CxHyOz = 46 u

Möglichkeiten:

1 x C (12 u) + 1 x O (16 u) + 18 x H (18 u) = 46 u

1 x C (12 u) + 2 x O (32 u) + 2 x H (2 u) = 46 u

2 x C (24 u) + 1 x O (16 u) + 6 x H (6 u) = 46 u

Alle anderen Zahlen für x, y und z sind nicht möglich, weil man dann stets über 46 u käme.

Das bedeutet, dass du theoretisch folgende Summenformeln für Ethanol haben könntest:

CH18O
oder
CH2O2
oder
C2H6O

Zu 2)

Die theoretisch mögliche Summenformel CH18O kann man ausschließen, weil ja alle drei Atomsorten miteinander verbunden sein müssen. Wenn aber C und O über eine Einfachbindung miteinander verbunden wären, könnte C noch drei weitere Bindungen ausbilden, O noch eine weitere. Das bedeutet, dass C und O zusammen maximal vier H-Atome binden könnten, aber niemals 18.

Die beiden anderen theoretischen Summenformeln bleiben dagegen möglich.

Zu 3)

Die vollständigen Verbrennungsschemata sehen folgendermaßen aus:

Fall 1
2 CH2O2 + O2 → 2 CO2 + 2 H2O

Fall 2
C2H6O + 3 O2 → 2 CO2 + 3 H2O

Im ersten Fall kämen also 2 x H2O heraus.
Im zweiten Fall kämen 3 x H2O heraus.

Ein Molekül H2O hat die Masse (2 • 1 u + 16 u =) 18 u. Das wären also 18 g/mol.

Dann ergäbe die Elementaranalyse im ersten Fall nur (2 • 18 g/mol =) 36 g/mol Wasser.
Im zweiten Fall dagegen (3 • 18 g/mol =) 54 g/mol.

Daraus kannst du schließen, dass Ethanol nicht die Summenformel CH2O2 haben kann, weil dann bei der Elementaranalyse nicht die geforderten 54 g/mol Wasser entstehen würden.

Fazit: Ethanol muss die Summenformel C2H6O haben.

Zu 4)

Mit einem Molekülbaukasten könntest du folgende Moleküle aus 2 C-Atomen, 1 O-Atom und 6 H-Atomen basteln:

H3C–O–CH3
oder
H3C–CH2–O–H

Zu 5)

Die Substanz mit der Halbstrukturformel H3C–O–CH3 hat eine Siedetemperatur von –24,8°C.

Die Substanz mit der Halbstrukturformel H3C–CH2–O–H hat dagegen die Siedetemperatur von 78,0°C.

Die Siedetemperatur hängt (vereinfacht gesagt) von drei Größen ab:

  • der Masse der Teilchen (du brauchst mehr Energie um ein schweres Teilchen so stark zu beschleunigen, dass es die Oberfläche einer Flüssigkeit durchstoßen kann, um in den Gasraum über der Oberfläche zu kommen).
  • dem Luftdruck über der Flüssigkeitsoberfläche (wenn der Druck groß ist, haben es die austrittswilligen Teilchen der Flüssigkeit schwerer gegen den Druck in den Gasraum zu gelangen).
  • und vor allem den intermolekularen Bindungskräften (das heißt, wie stark sich die Teilchen in der Flüssigkeit gegenseitig festhalten).

Da beide Substanzen die gleiche Summenformel haben (C2H6O), können die unterschiedlichen Siedetemperaturen nicht mit der Masse erklärt werden.
Da du getrost auch davon ausgehen kannst, dass die Siedetemperaturen bei gleichen Druckverhältnissen ermittelt wurden, kann es auch nicht am Luftdruck liegen, dass die Temperaturen verschieden sind.
Also muss es an den intermolekularen Bindungskräften liegen. Und tatsächlich gibt es bei der Molekülhalbstruktur H3C–O–CH3 nur relativ schwache van-der-Waals-Kräfte, die die Moleküle zusammenhalten. Das liegt daran, dass die C–H-Bindungen nahezu unpolar sind, so dass es keine positivierten Wasserstoffatome gibt, die zu dem negativierten Sauerstoff eine Wasserstoffbrückenbindung ausbilden könnten. In der Molekülstruktur H3C–CH2–O–H gibt es dagegen die Hydroxygruppe (–OH), bei der es einen großen Elektronegativitätsunterschied zwischen dem Sauerstoff und dem Wasserstoff gibt. Das führt zu einer polaren Atombindung und somit zu einem negativierten Sauerstoffatom und einem positivierten Wasserstoffatom. Dies führt wiederum dazu, dass sich zusätzlich zu den van-der-Waals-Kräften die viel stärkeren Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Molekülen ausbilden können. Darum hat die Substanz eine viel höhere Siedetemperatur.

Wenn man sich nun, nach all diesen Überlegungen und Rückschlüssen anschaut, welche beiden Substanzen die Summenformel haben, dann findet man

H3C–O–CH3 Dimethylether; Siedetemperatur –24,8°C

und

H3C–CH2–O–H Ethanol; Siedetemperatur +78,0°C.

Et voilà, das Rätsel um die Struktur von Ethanol ist gelöst...

Zu 6)

Mal abgesehen davon, dass Dimethylether bei normalen Bedingungen ein Gas ist, während Ethanol dann flüssig vorliegt, könnte man beide Substanzen mit einer Carbonsäure reagieren lassen. Gemäß der allgemeinen Regel: Alkohol und Säure ergibt Ester und Wasser würde nur Ethanol mit der Säure reagieren und zu einer Veresterung führen. Auch so könnte man herausfinden, ob es der Ether oder der Alkohol ist.
Eine weitere Möglichkeit wäre die Reduktion von Kupfer-II-oxid zu elementarem Kupfer, was nur der Alkohol, nicht aber der Ether machen würde.
Und schließlich könnte man auch einen Alkoholtest durchführen. Auch der würde nur beim Alkohol, nicht aber beim Ether anschlagen.

Alles klar?

LG von der Waterkant

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Moin,

warum fragst du hier nach?

Ich zitiere mal aus Wikipedia:

»Die Annahme, dass Edelgase keine Elektronegativität zeigen, weil sie sich in einem sehr stabilen Zustand befinden und weil Werte für Elektronegativitäten von Edelgasen in den Tabellen der ... Lehrbücher ... und ... fehlen, ist nicht zutreffend. Nachdem auch von Edelgasen chemische Verbindungen hergestellt worden waren, konnten auch z. B. für Xenon und Krypton Werte für die Elektronegativitäten der Pauling-Skala berechnet werden, die in etwa den Werten der Halogene entsprechen. Mit neueren Methoden konnten auch für die Elektronegativitätsskalen nach Mulliken und Rochow Zahlenwerte für die übrigen Edelgase berechnet werden, die höher sind als die der Halogene. Bei Helium betragen sie beispielsweise 5,50 nach Allred-Rochow und 4,86 nach Mullikan.«

Aber für die Schule kannst du getrost davon ausgehen, dass Edelgase keine Verbindungen eingehen, so dass sie auch keine Neigung zeigen können, bindende Elektronenpaare zu sich heran zu ziehen. Die wenigen Edelgasverbindungen, die es gibt, werden unter extremen Bedingungen hergestellt und stabil gehalten. Unter normalen Bedingungen (Zimmertemperatur und normalem Luftdruck) zerfallen solche Verbindungen sofort wieder.

Insofern: unter normalen Bedingungen keine (stabile) Verbindung, das heißt, keine Elektronegativität!

LG von der Waterkant

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Moin,

also auf Stoffebene hast du es doch schon selbst geschrieben:

Reinstoff: einheitlicher Stoff mit einheitlich gleichen Stoffeigenschaften.
Stoffgemisch: Gemisch aus mindestens zwei Reinstoffen, die dann beide ihre jeweiligen charakteristischen Stoffeigenschaften behalten.

Auf Teilchenebene wird das ungleich schwerer.

Für Elemente oder Molekularverbindungen könntest du das noch so versuchen:

Reinstoff: Stoff, der sich nur aus einer einzigen Teilchensorte zusammen setzt (Atome oder Moleküle).
Stoffgemisch: Stoff, der sich aus mindestens zwei Reinstoffen zusammen setzt und somit verschiedene Teilchensorten als Gemisch enthält.

Aber für Ionenverbindungen („Salze”) klappt das nicht mehr, weil sich Salze aus Ionen zusammensetzen, wobei mehr oder weniger große Ionengitter aus positiv geladenen Kationen und negativ geladenen Anionen gebildet werden. Die kleinsten Teilchen solcher Stoffe sind also geladene Ionen und die haben längst nicht mehr einheitliche Eigenschaften (allein schon wegen der entgegengesetzten Ladungen).

Man behilft sich hier oft mit der „Ausrede”, das man bei Ionenverbindungen das kleinste Ionenverhältnis zueinander als „Stoff” definiert. Dadurch bleibt man aber im Grunde auf der Stoffebene.

Auf Teilchenebene ist das ein Problem.

LG von der Waterkant

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Moin,

Kopf hoch, das wird schon. So schwer ist das eigentlich gar nicht (kompliziert wird es erst, wenn du dir alle möglichen Konsequenzen dieses Reaktionswegs klar machst).

Okay, fangen wir mal vorne mit der Bezeichnung an:

„Radikalische Substitution / Halogenierung von Alkanen”

Darin stecken vier Begriffe, über die es sich nachzudenken lohnt (wenn man das verstehen will).

Unter einer Substitution versteht man ganz allgemein das Ersetzen von irgend etwas durch etwas anderes.
So ist das auch in der Chemie: bei einer Substitution wird zum Beispiel ein Atom oder eine Atomgruppe durch ein anderes Atom oder eine andere Atomgruppe ersetzt. Das werden wir später noch einmal genauer anschauen.

Vielleicht ist dir der Begriff „radikal” auch schon in anderen Zusammenhängen untergekommen. Mit diesem Wort meint man allgemein etwas Rücksichtsloses, Aggressives oder Drastisches.
Und auch das ist in der Chemie nicht anders. Hier sind Radikale Teilchen, die ein einzelnes, ungepaartes Elektron besitzen. Dieser Zustand ist häufig energetisch (von der Energie her) sehr ungünstig. Deshalb versuchen solche Teilchen fast immer, ihren radikalischen Zustand zu beenden, indem sie rücksichtslos, aggressiv oder drastisch (eben radikal) alles angreifen, was in ihre Nähe kommt.

Die Kombination der beiden Begriffe bedeutet also, dass bei einem Molekül irgendein Atom (oder eine Atomgruppe) durch ein anderes Atom (oder eine Atomgruppe) ersetzt wird und dass das über Radikale erfolgt.

Unter einer Halogenierung versteht man wiederum, dass ein Molekül mit einem Halogen (Fluor, Chlor, Brom oder Iod) reagiert und zwar so, dass sich das Molekül mit mindestens einem Halogenatom verbindet.

Tja, bleibt noch der Begriff Alkan. Alkane sind chemisch eine ziemlich „langweilige” Stoffklasse, weil sie chemisch nicht besonders reaktiv sind. Du kannst Alkane verbrennen (mit Sauerstoff unter Zerstörung des Kohlenstoffgerüstes reagieren lassen, Oxidation), aber sonst eigentlich nicht viel damit anstellen. Und genau hier kommen die Radikale wieder ins Spiel. Die sind nämlich so aggressiv, dass sie sogar die ansonsten reaktionsträgen Alkane angreifen und mit ihnen reagieren.

So! Jetzt haben wir die Begriffe geklärt und dadurch schon eine Vorstellung davon bekommen, was uns erwartet.

Betrachten wir also die Bromierung von Methan wie in deiner Abbildung als Beispiel angegeben.

Die (ideale) Gesamtreaktion sieht so aus:

CH4 + Br2 → CH3Br + HBr

Methan (CH4) reagiert mit Brom (Br2) zu Brommethan (CH3Br) und Bromwasserstoff (HBr).

Wenn du das aus der Sicht des Methans betrachtest, wird im Methanmolekül also ein Wasserstoffatom durch ein Bromatom ersetzt. Genau das bezeichnet man als Substitution!

Doch wie passiert das genau?

Schauen wir uns den idealen Reaktionsmechanismus an:

Die kleinsten Teilchen des Elements Brom sind Minimoleküle, in denen zwei Bromatome über eine Einfachbindung miteinander verbunden sind: Br–Br.

Die Bindung ist nicht besonders stabil. Sie kann bereits bei Zimmertemperatur (und normalem Luftdruck) durch energiereiche UV-Strahlung gespalten werden. Dabei erhält jedes Bromatom von dem bindenden Elektronenpaar jeweils ein Elektron. Das bedeutet, dass die Bindung gleichmäßig getrennt wird (homolytische Bindungsspaltung):

Br–Br → Br• + •Br

Es sei an dieser Stelle ein kleiner Exkurs erlaubt: Es gibt auch eine heterolytische Bindungsspaltung, bei der das bindende Elektronenpaar ganz und gar bei einem Bindungspartner bleibt. Das kennst du vielleicht von der Salzsäure her:
H–Cl → H+ + Cl
Das bindende Elektronenpaar bleibt beim Chloratom, so dass dieses zu einem einfach negativ geladenen Chlorid-Anion wird. Das Wasserstoffatom hat dabei nichts von dem bindenden Elektronenpaar abbekommen; es hat gar kein Elektron mehr, so dass es nun ein Wasserstoff-Kation (Proton) ist.
Weil also die Bindungsspaltung hier ungleichmäßig erfolgte, spricht man von einer heterolytischen Bindungsspaltung (hetero = verschieden; homo = gleich).

Doch kommen wir zurück zur homolytischen Bindungsspaltung beim Brom mit Hilfe von UV-Licht.

Das ist im Grunde der Ausgangspunkt der Bromierung von Methan:

1. Schritt: Radikalbildung
Br–Br --[UV-Licht]--> Br• + •Br

Auf diese Weise erzeugt man also Brom-Radikale. Diese haben einzelne, ungepaarte Elektronen und sind deshalb überaus reaktionsfreudig. Sie greifen alles an, was in ihre Nähe kommt.
Wenn ein Bromradikal auf ein Brommolekül treffen würde, dann würde es daraus ein Bromatom mit dessen Elektron „klauen” und zurück bliebe ein anderes Bromradikal: Br• + Br–Br → Br–Br + Br•. Aber das würde unter dem Strich nichts verändern, weil du nach der Reaktion immer noch ein Bromradikal und ein Bromminimolekül vorliegen hättest. Deshalb betrachten wir solche ablenkenden Reaktionswege in einem idealen Verlauf nicht weiter. Es soll nur zeigen, dass ein Radikal alles angreift, was in seine Nähe kommt (dazu später noch einmal mehr).

Der nächste Schritt im radikalischen Kettenmechanismus ist der Kettenstart:

2. Schritt: Kettenstart (Initiation):
H3C–H + •Br → H3C• + H–Br

Wenn ein Bromradikal auf ein Methanmolekül trifft, dann entreißt es dem Methan ein Wasserstoffatom mitsamt dessen Elektron und verbindet sich zu Bromwasserstoff (H–Br). Dadurch ist das Bromradikal seinen radikalischen Zustand losgeworden.
Aber dafür hat nun das Kohlenstoffatom im ehemaligen Methanmolekül einen Bindungspartner weniger und dafür ein ungepaartes einzelnes Elektron (also einen radikalischen Zustand). Es ist nun ein Methylradikal (H3C•) entstanden. Für dieses Radikal gilt im Grunde das gleiche wie zuvor für das Bromradikal. Der energetische Zustand ist so ungünstig, dass auch das Methylradikal alles angreift, was in seine Nähe kommt, um den radikalischen Zustand zu beenden.

3. Schritt: Kettenfortpflanzung (Elongation):
H3C• + Br–Br → H3C–Br + •Br
CH4 + Br• → HBr + •CH3
usw.

Das Methylradikal (H3C) greift nun ein Bromminimolekül (Br–Br) an, entreißt ihm ein Bromatom mitsamt einem Elektron aus dem bindenden Elektronenpaar und wird dadurch zu Brommethan (H3C–Br). Zurück bleibt wieder ein Bromradikal (•Br). Dieses Bromradikal greift erneut ein Methanmolekül an, schnappt sich ein Wasserstoffatom und hinterlässt abermals ein Methylradikal, das dann wieder ein Bromminimolekül angreift usw.

Du siehst, es entsteht eine Kettenreaktion, in der immer wieder neue Radikale entstehen.

Aber hört das nie auf? - Doch! Es gibt sogar zwei verschiedene Wege, wie das Ganze beendet werden kann. In beiden Möglichkeiten kommt es zur Beendigung des radikalischen Zustands.

4. Schritt: Kettenabbrüche (Termination):
Fall a) Radikalkombinationen
Br• + •Br → Br–Br
H3C• + •Br → H3C–Br
H3C• + •CH3 → H3C–CH3

Der radikalische Zustand kann beendet werden, wenn zufällig zwei Radikale aufeinandertreffen. Das können zwei Bromradikale sein, die sich dadurch wieder zu einem Bromminimolekül vereinen. Es kann auch ein Methylradikal auf ein Bromradikal treffen, so dass Brommethan gebildet wird. Oder es treffen zwei Methylradikale aufeinander, wobei dann ein längeres Alkan (hier Ethan) entsteht.

Bis hierhin geht etwa dein Post (mit kleinen Exkursen und Zusatzinformationen meinerseits).

Es gibt aber noch eine Methode, wie es zu einem Kettenabbruch kommen kann.

Fall b) Disproportionierung (geht nicht bei Methan, aber bei Ethan schon):
•CH2–CH3 + •Br → •CH2–•CH2 + HBr

•CH2–•CH2 → H2C=CH2

Stell dir vor, dass du bereits ein Ethylradikal (•CH2–CH3) hast. Dieses wird nun von einem Bromradikal (•Br) angegriffen, aber nicht dort, wo bereits der radikalische Zustand im Alkylradikal ist, sondern am benachbarten C-Atom. Radikale sind nicht besonders wählerisch, wenn es darum geht, ihren radikalischen Zustand zu beenden. Wenn nun also das Bromradikal vom benachbarten C-Atom ein Wasserstoffatom mitsamt dessen Elektron schnappt, dann bildet sich einerseits wieder einmal Bromwasserstoff (HBr), aber andererseits auch ein Diradikal, also ein Radikal, in dem zwei C-Atome im radukalischen Zustand sind. Die beiden C-Radikale suchen dann nicht irgendein anderes Molekül, dass sie angreifen können, sondern sie vereinen ihre beiden ungepaarten Elektronen zu einer weiteren Bindung. Es entsteht also eine C=C-Doppelbindung. Auch das beendet sämtliche radikalische Zustände und somit die Kettenreaktion.

Kommen wir abschließend noch auf ein paar Probleme bei diesem Reaktionsmechanismus zu sprechen.

Oben ist ein sogenannter idealer Verlauf beschrieben. Das heißt, dass wir davon ausgehen, dass nichts Störendes passiert. Aber selbst bei einem wirklich idealen Verlauf erhältst du mindestens drei bis vier verschiedene Produkte, nämlich das erwünschte Brommethan, den Bromwasserstoff (als Nebenprodukt), aber eben auch längerkettige Alkane (wie hier Ethan, wenn sich zwei Methylradikale miteinander kombinieren) und - möglicherweise - eine völlig andere Stoffklasse, nämlich Alkene (mit C=C-Doppelbindungen; bei einer Disproportionierung).

Und nun stell dir vor, dass ein Bromradikal nicht ein Methanmolekül angreift, sondern ein bereits bromiertes Methanmolekül (ein Brommethan). Dann kann es leicht passieren, dass auch zweifach, dreifach oder sogar vierfach bromierte Alkane entstehen:
CH4 + Br2 → CH3Br + HBr

CH3Br + Br2 → CH2Br2 + HBr

CH2Br2 + Br2 → CHBr3 + HBr

CHBr3 + Br2 → CBr4 + HBr

Auch bromierte Alkene könnten herauskommen. Und sogar verzweigte Alkane ( Alkene mit mehr oder weniger vielen Bromsubstituenten wären möglich.

Das bedeutet, dass bei einer radikalischen Substitution je nach Verlauf viele Produkte (eine sogenannte Produktpalette) entstehen (können), die man anschließend noch voneinander trennen muss.
Das liegt natürlich daran, dass die Radikale so reaktiv sind und wahllos alles angreifen, das in ihre Nähe kommt. Dadurch ist der Verlauf schlecht zu kontrollieren und chaotisch-unübersichtlich.

Aber ein paar Möglichkeiten der Kontrolle hat man doch. Eine Möglichkeit ist, dass man nicht ständig UV-Licht zur Bildung von Radikalen in das Reaktionsgemisch einstrahlen lässt, sondern lieber nur kurz, aber dafür immer mal wieder. Das führt dazu, dass nicht allzu viele Bromradikale entstehen, so dass die Reaktion nicht völlig chaotisch abläuft.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, deutlich mehr Alkanmengen im Vergleich zur Menge des eingesetzten Broms im Reaktionsgemisch zu haben, denn das steigert die Wahrscheinlichkeit, dass Bromradikale auf noch nicht bromierte Alkane treffen und so die Ausbeute an einfach bromierten Alkanen steigt.

Und schließlich könnte man auch versuchen, die einfach bromierten Alkane möglichst schnell aus dem Reaktionsraum zu entfernen, damit sie nicht noch einmal radikalisch angegriffen werden können.

So! Wir sind am Ende dieser (leider sehr langen) Ausführung angekommen. Ich hoffe, dass du bis hierhin durchgehalten hast und alles verstanden hast.

Du kannst deine gepostete Abbildung jetzt hoffentlich selbst leicht nachvollziehen.

LG von der Waterkant

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Moin,

boah-ey, das ist ja mal ne Anfrage...

Also meine persönliche Liste von echten „Edelsteinen” umfasst etwa 165 Partien. Manche davon sind ein Muss, andere mein persönlicher Geschmack.

Da sind zunächst einmal die neun „echten” unsterblichen Partien:

1) Die Unsterbliche: Anderssen - Kieseritzky, London 1851
2) Die unsterbliche Remispartie: Hamppe - Meitner, Wien 1872
3) Rubinsteins Unsterbliche: Rotlewi - Rubinstein, Lodz 1908(?)
4) Die unsterbliche Kurzpartie: Réti - Tartakower, Wien 1910
5) Die unsterbliche Zugzwangpartie: Sämisch - Nimzowitsch, Kopenhagen 1923
6) Die unsterbliche Blindpartie: Aljechin - Schwartz, London 1926
7) Die polnische Unsterbliche: Glücksberg - Najdorf, Warschau 1930
8) Die unsterbliche Blitzpartie: Schmid - Petrosjan, Stockholm 1952
9) Die unsterbliche Fernpartie: Sundin - Andersson, Fernpartie 1964

Dann gibt es da noch 39 weitere Partien, die ebenfalls das Attribut „unsterblich” tragen (aber das nur bei ausgewählten Autoren oder im Internet).

10) Die erste Unsterbliche (Fine): La Bourdonnais - McDonnell, London 1834
11) Traxlers Unsterbliche (Internet): Reinisch - Traxler, Hostoun 1890
12) Die königliche Unsterbliche (Jelic): Prinz Dadian von Mongrelien - Bitcham, Zugdidi 1892
13) Die Unsterbliche aus Boston (Mato): Young - Dore, Boston 1892
14) Schlechters Unsterbliche (Jelic): Fleissig - Schlechter, Wien 1893
15) Steinitz' Unsterbliche (Schallopp) = Steinitz' Juwel: Steinitz - von Bardeleben, Hastings 1895
16) Pillsburys Unsterbliche (Euwe): Pillsbury - Lasker, Nürnberg 1896
17) Die unsterbliche Königswanderung (Jelic): Ed. Lasker - Thomas, London 1912
18) Das unsterbliche Unentschieden (Müller & Golombek): Aljechin - Réti, Wien 1922
19) Die peruanische Unsterbliche (Huschenbeth): Canal - N.N., Budapest 1934
20) Lilienthals Unsterbliche (Jelic): Lilienthal - Capablanca, Hastings 1945/35
21) O'Kellys Unsterbliche (Linder; die aber in Wirklichkeit von seinem Gegner brillant gewonnen wurde!): O'Kelly - Devos, Schilde 1937
22) Die ukrainische Unsterbliche (Internet): Kortschmar - Poljak, Kiew 1937
23) Die urugayische Unsterbliche (Reinfeld): Molinari - Cabral, Montevideo 1943
24) Kashdans Unsterbliche (Steinkohl): Siff - Kashdan, New York 1948
25) Die unsterbliche Verlustpartie (Lauterbach & Golombek): Sliwa - Bronstein, Gotha 1957
26) Die unsterbliche Damenopfer-Partie (Huschenbeth): Polugajewski - Neshmetdinow, Sotchi 1958
27) Meine kleine Unsterbliche (Hecht): Hecht - Keene, Brunnen 1966
28) Die spanische Unsterbliche (Jelic): Segovia - Curbelo, Reus 1968
29) Gufelds Unsterbliche (Pfleger): Bagirow - Gufeld, UdSSR 1973
30) Basmans unsterbliche Abwartepartie (Internet): Anderson - Basman, Hastings 1974/75
31) Die chinesische Unsterbliche (Internet): Wenzhe - Donner, Buenos Aires 1978
32) Ftacniks Unsterbliche (Jelic): Polugajewski - Ftacnik, Luzern 1982
33) Die unsterbliche Bauernpartie (Huschenbeth): Diemer - Heiling, Nürnberg 1984
34) Høis Unsterbliche (Nickel): Høi - Gulko, Saloniki 1988
35) Jusupows kleine Unsterbliche (Nickel): Iwantschuk - Jusupow, Brüssel 1991
36) Die unsterbliche Opferpartie (Huschenbeth): Serper - Nikolaidis, St. Petersburg 1993
37) Miles' Unsterbliche (Jelic): Atalik - Miles, Iraklion 1993
38) Seirawans Unsterbliche (Jelic): Seirawan - Zarnicki, Buenos Aires 1993
39) Karpows Unsterbliche (Internet): Karpow - Topalov, Linares 1994
40) Kramniks (erste) Unsterbliche (Jelic): Kasparow - Kramnik, Dos Hermanas 1996
41) Kasparows Unsterbliche (Internet): Kasparow - Topalow, Wijk aan Zee 1999
42) Meine persönliche unsterbliche Partie (Souleidis): Gagunaschwili - Souleidis, Rethymno 2003
43) Kozuls Unsterbliche (Jelic): Kozul - Rublewski, Tiflis 2004
44) Die unsterbliche Zwischenzug-Partie (Internet) = Nakamuras unsterbliche Dame: Gelfand - Nakamura, Worl Team Championship 2010
45) Radschabows unsterbliche Rapid-chess-Partie (Jelic): Radschabow - Bortnyk, Doha 2016
46) Ding Lirens Unsterbliche (Jelic) = Die chinesische Unsterbliche II: Bai - Ding, Chines Chess League 2017
47) Kramniks (zweite) Unsterbliche (Souleidis): Kramnik - Aronian, Berlin 2018
48) Dubows Unsterbliche (Internet): Dubow - Karjakin, Moskau 2020

Dann gibt es noch eine Reihe weiterer Partien, die in der Schachwelt eine eigene Bezeichnung erhielten. Dazu zählen:

49) Die Immergrüne: Anderssen - Dufresne, Berlin 1852
50) Zukertorts Perle = Zukertorts Unsterbliche: Zukertort - Blackburne, London 1883
51) Der goldene Zug: Lewitzki - Marshall, Breslau 1912
52) Die Perle von Zandvoort: Euwe - Aljechin, Zandvoort 1935
53) Die Partie des Jahrhunderts: D. Byrne - Fischer, New York 1956
54) Die Hurrikan-Partie: Spasski - Petrosjan, Moskau 1969
55) Rubinsteins Gewinnzug: Rubinstein - Lasker, St. Petersburg 1909 &
56) Rubinstein - Capablanca, San Sebastian 1911
57) Der beste Einzelzug aller Zeiten: Topalov - Schirow, Linares 1998
58) Eine Partie für die Ewigkeit: Aronian - Anand, Wijk aan Zee 2013

Ansonsten gibt es noch jede Menge sehenswerte Partien:

59) Hoffmann - Petrow, Warschau 1844
60) Bird - Morphy, London 1858
61) Morphy - Herzog von Braunschweig & Graf Isouard, Paris 1858
62) Knorre - Tschigorin, St. Petersburg 1874
63) Lasker - Bauer, Amsterdam 1889
64) Steinitz - Tschigorin, Havanna 1892
65) Pillsbury - Lasker, St. Petersburg 1896
66) Mieses - Janowski, Paris 1900
67) Lasker - Napier, Cambridge Springs 1904
68) Krejcik - Krobot, Wien 1908
69) Janowski - Marshall, Biarritz 1912
70) Schuster - Carls, Oldenburg 1913
71) Bernstein - Capablanca, Moskau 1914
72) Nimzowitsch - Tarrasch, St. Petersburg 1914
73) Breyer - Esser, Budapest 1917
74) Maroczy - Tartakower, Teplitz-Schönau 1922 (Tartakowers Unsterbliche)
75) Bogoljubow - Aljechin, Hastings 1922
76) Tarrasch - Aljechin, Bad Pystian 1922
77) Réti - Bogoljubow, New York 1924
78) Réti - Aljechin, Baden-Baden 1925
79) Bogoljubow - Mieses, Baden-Baden 1925
80) Capablanca - Spielmann, New York 1927
81) Bogoljubow - Capablanca, Bad Kissingen 1928
82) Spielmann - Hönlinger, Wien 1929
83) Richter - Abramavicius, Hamburg 1930
84) Her(r)mann - Hussong, Frankfurt a.M. 1930
85) Keres - Winter, Warschau 1935
86) Richter - Naegeli, München 1936
87) Richter - Alexandrescu, München 1936
88) Botwinnik - Capablanca, AVRO-Turnier 1938
89) Marshall - Ragosin, New York 1940
90) Najedorf - Sapiro, Buenos Aires 1948
91) Schmid - Rossolimo, Heidelberg 1949
92) Sämisch - Koller, Bern 1949
93) Botwinnik - Bronstein, Moskau 1951
94) Tal - Zwaigzne, Riga 1952 (an dieser Partie fasziniert mich, wie Tal, nachdem er einen Bauern verloren hatte, bis zum Schluss unbändig nach der Initiative strebte)
95) Geller - Euwe, Zürich 1953
96) Awerbach - Kotow, Zürich 1953
97) Keres - Smyslow, Zürich 1953
98) Keres - Szabo, Budapest 1956
99) Tal - Koblenz, Riga 1957
100) Tal - N.N., Stuttgart 1958
101) Tal - Keller, Zürich 1959
102) Spasski - Bronstein, Leningrad 1960 (Spasskis Unsterbliche; Mato)
103) Botwinnik - Tal, Moskau 1960
104) Petrosjan - Pachman, Bled 1961
105) Stein - Portisch, Stockholm 1962
106) Neschmetdinow - Tschernikow, Rostow am Don 1962
107) Gufeld - Kavalek, Marianske Lazne 1962
108) R. Byrne - Fischer, New York 1964
109) Cholmow - Bronstein, Kiew 1965
110) Geller - Smyslow, Moskau 1965
111) Larsen - Petrosjan, Santa Monica 1966
112) Botwinnik - Portisch, Monte Carlo 1969
113) Polugajewski - Tal, Moskau 1969
114) Larsen - Spasski, Belgrad 1970
115) Fischer - Panno, Buenos Aires 1970
116) Lischer - Larsen, Denver 1970
117) Spasski - Fischer, Reykjavik 1972, 3. WM-Partie
118) Spasski - Fischer, Reykjavik 1972, 13. WM-Partie
119) Velimirovis - Ljubojevic, Umag 1972
120) Portisch - Reshevsky, Petroplois 1973
121) Keene - Kovacevic, Amsterdam 1973
122) Spasski - Tal, Tallin 1973
123) Waganjan - Planinc, Hstings 1974/75
124) Minic - Planinc, Rovinj / Zagreb 1975
125) Smyslow - Bronstein, Teeside 1975 (selten wurde Smyslow derart zusammengeschoben)
126) Reshevsky - Waganjan, Skopje 1976
127) Polugajewski - Tal, Riga 1979
128) Mahia - Quinteros, Buenos Aires 1980
129) Hübner - Portisch, Albano Terme 1981
130) Ligterink - Nunn, Marbella 1982
131) Kasparow - Portisch, Niksic 1983
132) Sokolow - Salow, Nikolajew 1983
133) Pinter - Archipow, Balatonbereny 1983
134) Karpow - Kasparow, Moskau 1985
135) Miles - Beljawski, Tilburg 1986
136) Smirin - Beljawski, Odessa 1989
137) Schirow - Lapinski, Daugavpils 1990
138) Iwantschuk - Kasparow, Linares 1991
139) Short - Timman, Tilburg 1991
140) Fischer - Spasski, Sveti Stefan 1992, 11. Partie
141) Kamsky - Schirow, Luzern 1993
142) Short - Kasparow, London 1993, 8. WM-Partie
143) Kramnik - Schirow, Linares 1994
144) Schirow - J. Polgar, Buenos Aires 1994 (Polgars Unsterbliche)
145) Cifuentes - Swjaginzew, Wijk aan Zee 1995
146) Kramnik - Ehlvest, Riga 1995
147) Kasparow - Anand, New York 1995, 10. WM-Partie
148) Iwantschuk - Schirow, Wijk aan Zee 1996
149) Atalik - Sax, Szeged 1997
150) Nunn - Nataf, Frankreich 1999
151) Karjakin - Malinin, Sudak 2002
152) J. Polgar - Berkes, Budapest 2003
153) Anand - Radschabow, Dortmund 2003
154) Landa - Schaposchnikow, Sotchi 2005
155) Sandipan - Tiwjakow, Ottawa 2007
156) Krassenkow - Nakamura, Barcelona 2007
157) Topalov - Kramnik, Wijk aan Zee 2008
158) Jackova - Karpow, Marianske Lazne 2008

Tja, und dann gibt's da noch ein paar sehenswerte Partien, von denen man allerdings annimmt, dass sie so nie gespielt worden sind, sondern „komponiert” wurden:

159) Anderssen - M. Lange, Breslau 1859
160) Aljechin - Grigorjew, Moskau 1915
161) Adams - Torre, New Orleans 1920
162) Tylkowski - Wojciechowski, Poznan 1931 (Die Perle von Poznan)
oder
163) Ortueta - Sanz, Madrid 1933

Ein paar Partien aus jüngerer Zeit habe ich jetzt mal weggelassen...

LG von der Waterkant

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Moin,

es ist so:

Die Lehrkraft macht einen Notenvorschlag und trägt diese auch ein.

Die Note setzt sich aus einem schriftlichen Anteil und einem allgemeinen Anteil („mündlich”) zusammen. Aber dann gibt es in der Mittelstufe (Klassen 7 bis 10) noch einen sogenannten „pädagogischen” Faktor.
Das Ergebnis einer schriftlichen und einer allgemeinen Note kann berechnet werden (je nachdem, was deine Tochter in beiden Bereichen „erwirtschaftet” hat und wie beide Teile gewichtet werden).
Die berechnete Note wird dann noch einmal mit dem „pädagogischen Faktor” begutachtet. Dieser Faktor ist schlecht zu beschreiben. Da spielen Dinge hinein wie

  • Gab es einen Trend (aufwärts, zum Beispiel bessere Mitarbeit oder schriftliche Noten in letzter Zeit oder abwärts)?
  • Glaubt die Lehrkraft, dass eine etwas bessere Note bei deiner Tochter mehr Motivation erzeugt, im nächsten Schuljahr mehr erreichen zu wollen, oder hält die Lehrkraft es für besser, wenn deine Tochter einen vor den Latz geknallt bekommt, damit sie sich ärgert und sich deshalb im nächsten Jahr mehr anstrengen wird?
  • Hält die Lehrkraft deine Tochter für eine „faule Socke” und möchte sie ihr deshalb einen reinwürgen oder denkt sie, dass sich deine Tochter immer viel Mühe gibt und sie möchte sie deshalb dafür belohnen?
  • Hausaufgaben, Hefterführung, Pünktlichkeit, Aufmerksamkeit und - leider - auch Sympathie oder Antipathie können auch noch eine Rolle spielen.
  • Manchmal wird auch geschaut, ob die Note ins Klassengefüge passt (also ob es zu große Ungerechtigkeiten im Vergleich mit sonstigen Benotungen in der Klasse gibt). Das kann eine Note sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.

Wie gesagt, der „pädagogische Faktor” ist schwer greifbar. Auch, weil nicht immer alle oben genannten Aspekte in gleicher Weise berücksichtigt werden.

Wie auch immer. Jedenfalls kommt die Lehrkraft am Ende zu einer Note, die sie für angemessen hält. Dabei gibt die berechnete Note den Rahmen vor, in der sich Veränderungen abspielen können. Eine Lehrkraft kann beispielsweise bei einer berechneten Note von 4– nicht plötzlich auf eine 6 oder 1 gehen. Aber zwischen 4+ und 5 geht alles...

Diese Note wird dann noch mit der Note aus dem ersten Halbjahr zu einer Ganzjahresnote verrechnet. Und diese Ganzjahresnote wird dann der Notenkonferenz (Zeugniskonferenz) vorgelegt.

Die Zeugniskonferenz beschließt dann die Note für das Zeugnis gemeinsam.

In der Regel erhebt das Klassenkollegium keinen Einspruch gegen die vorgeschlagene Note (weil ja außer der betroffenen Lehrkraft sonst niemand im Unterricht dabei war).

Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass auch bei der Notenbesprechung pädagogische Aspekte diskutiert werden. Ist es besser, ein Kind knapp durchkommen zu lassen oder hält es die Lehrerschaft für besser, wenn das Kind sitzen bleibt?!

Je nachdem, was dort beschlossen wird, kann sich eine Note noch ändern. Aber das passiert eher selten und ist dann so gut wie immer im gut gemeinten Interesse des Kindes. Das kann natürlich auch mal nach hinten losgehen, aber häufig wissen Pädagoginnen und Pädagogen ganz gut, was richtig ist (auch wenn es sich im ersten Moment für Betroffene manchmal nicht so anfühlt)...

Fazit:
Ja, die Note kann sich noch ändern.
Sie wird ohnehin erst einmal als Vorschlag erhoben und dann erst vom Klassenkollegium gemeinsam beschlossen.
In der Regel wird die vorgeschlagene Note aber nicht mehr verändert.

LG von der Waterkant

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Moin,

puh, wenn ich das alles erklären soll, wird das aber ein etwas längerer Text. Bitte beschwere dich also hinterher nicht, dass der Text so lang ist...

Fangen wir mal ganz vorne an.

Bei chemischen Reaktionen reagieren Stoffe miteinander. Stoffe sind Materie und Materie hat einerseits ein Volumen, andererseits eine Masse.

Tja, und nun ist es so, dass bei chemischen Reaktionen keine Masse hinzu kommt und auch im Prinzip keine Masse verlorengeht (wenn wir den minimalen Anteil durch den Massendefekt einmal außer Acht lassen).

Das bedeutet, dass die Summe der Massen aller Ausgangsstoffe (Edukte) und die Summe der Massen aller Produkte gleich groß sind (»Gesetz zur Erhaltung der Masse«).

Soweit, so gut!

Nun gibt es in der Chemie eine eigene Sprache, die sogenannte Formelsprache. Das bedeutet, dass du zum Aufstellen von Reaktionsschemata einmal die Wortgleichung verwenden kannst (in der du erfährst, wer mit wem wozu reagiert).
Diese Wortgleichung übersetzt du dann in eine vorläufige Formelgleichung (bei der du nur die Wörter der Wortgleichung in korrekte Formeln sowie sonstige Symbole übersetzt).
Aber dann kommt das Gesetz zur Erhaltung der Massen ins Spiel. Deshalb musst du dafür sorgen, dass von jedem Elementsymbol in deiner vorläufigen Formelgleichung auf beiden Seiten des Reaktionspfeils jeweils die gleiche Anzahl vorkommt. Das bezeichnet man als Ausgleichen der vorläufigen Formelgleichung, was zum eigentlichen Reaktionsschema (der Reaktionsgleichung) führt.

Zu diesem Schritt ist noch anzumerken, dass es zwei verschiedene Zahlen bei Formeln gibt. Das eine ist eine Indexzahl. Sie ist tiefgestellt und steht - wenn es sie gibt - immer hinter einem Elementsymbol (oder einer Klammer). Ein Index bezieht sich dabei stets ausschließlich auf das direkt vor ihm Stehende!

Wenn du eine Formel mit ihren Indices erst einmal als korrekt herausgefunden hast, dann darfst du diese Formel später nicht mehr verändern, zum Beispiel indem du die Indexzahl veränderst. Das ist nicht erlaubt.

Und dann gibt es noch die sogenannten Faktoren. Sie stehen als groß geschriebene Zahlen immer vor einer Formel (sofern es sie gibt). Ein Faktor gilt dann für alle Elementsymbole (mit den jeweiligen Indices) in der Formel.

Machen wir das einmal komplett mit dem von dir geposteten Beispiel durch:

Wortgleichung:
Aluminium und Sauerstoff reagieren zu Aluminiumoxid.

Vorläufige Formelgleichung:
Al + O2 → Al2O3

Hierzu noch folgendes:
Aluminium hat das Symbol Al (das findest du im Periodensystem der Elemente, PSE). Da wir in der Chemie aber davon ausgehen, dass die kleinsten Teilchen einer Stoffportion Aluminium einzelne Aluminiumatome sind, ist auch die Formel von Aluminium Al (wie das Symbol).
Bei Sauerstoff ist das ein bisschen anders. Hier ist das Symbol O (auch das findest du so im PSE). Aber das Element Sauerstoff besteht nicht aus einzelnen Atomen, sondern die kleinsten Teilchen einer Stoffportion Sauerstoff sind zweiatomige Minimoleküle. Das heißt, dass sich immer zwei Sauerstoffatome zu einem Minimolekül vereinigen. Deshalb ist zwar das Symbol O, aber die Formel lautet O2.

Somit gehört Sauerstoff zu den sieben Ausnahmen im PSE, die nicht atomar, sondern in zweiatomigen Minimolekülen auftreten. Die anderen sechs Ausnahmen sind übrigens Wasserstoff, Stickstoff sowie die vier Halogene Fluor, Chlor, Brom und Iod.

Die Formel von Aluminiumoxid findest du nicht im PSE, weil dort nur Elementsymbole stehen, aber keine Formeln von Verbindungen.

Um nun die Formel von Aluminiumoxid herauszufinden, kannst du entweder irgendwo nachschlagen (in Büchern oder im Internet...). Oder du ermittelst die Formel selbst.

Beim Aluminiumoxid geht letzteres so:

Aluminium ist ein Metall. Metallatome haben in ihrer äußeren Schale nur wenige Außenelektronen. Die geben sie in chemischen Reaktionen bevorzugt ab, um in ihrer Atomhülle einen Edelgaszustand zu erreichen.

So ist es auch beim Aluminium. Als Atom hat es 13 Protonen (Plusladungen) im Kern (es steht im PSE auf Platz 13, hat also die Ordnungszahl 13 und somit auch 13 Protonen im Kern, weil gilt: Ordnungszahl = Protonenzahl).
Als ungeladenes Atom muss es diese 13 Plusladungen mit 13 Minusladungen ausgleichen. Deshalb haben Aluminiumatome auch 13 Elektronen in ihrer Hülle, denn dann gilt 13+ + 13– = 0 (wirksame Ladung).

Die nächstgelegenen Edelgase (8. Hauptgruppe im PSE ganz rechts) zum Aluminium sind Neon (Ne, Platz 10) und Argon (Ar, Platz 18).
Um eine Elektronenhülle wie das Neonatom hinzubekommen, müsste das Aluminiumatom also drei Elektronen loswerden (13 – 3 = 10).
Wenn es dagegen eine Elektronenhülle wie ein Argonatom erreichen soll, müsste es 5 Elektronen aufnehmen (13 + 5 = 18).
Nun ist aber die Abgabe von Elektronen ähnlich energieaufwendig wie die Aufnahme. Deshalb ist es für ein Aluminiumatom einfacher, drei Elektronen abzugeben als fünf aufzunehmen.

Aluminiumatome geben daher drei Elektronen ab, erreichen dadurch in ihrer Hülle eine energetisch besonders günstige Edelgaskonfiguration und werden dabei aber zu dreifach positiv geladenen Aluminium-Ionen (Kationen).

Letzteres liegt natürlich daran, dass die Abgabe von drei Elektronen immerhin drei Minusladungen weggibt. Danach hat das Aluminium-Teilchen dann nach wie vor 13 Protonen (Plusladungen) im Kern, aber nur noch 10 Elektronen (Minusladungen) in der Hülle (13+ + 10– = 3+).

Bei einem einzelnen Sauerstoffatom sieht es dagegen folgendermaßen aus: Sauerstoff steht im PSE auf Platz 8. Es hat daher acht Protonen im Kern und folglich (als ungeladenes Atom) auch 8 Elektronen in seiner Hülle.

Die nächstgelegenen Edelgase im PSE sind wieder Neon (Platz 10) und Helium (He, Platz 2).

Um eine Hülle mit 10 Elektronen wie ein Neonatom hinzubekommen, müsste ein Sauerstoffatom also zwei Elektronen aufnehmen (8 + 2 = 10).
Um auf eine Heliumhülle zu kommen, müsste es dagegen 6 Elektronen abgeben. Auch hier liegt es auf der Hand, dass Sauerstoffatome lieber zwei Elektronen aufnehmen (als sechs abzugeben).

Darum nehmen Sauerstoffatome also in chemischen Reaktionen gerne zwei Elektronen auf und erreichen dadurch die Edelgaskonfiguration von Neonatomen in ihrer Hülle. Aber durch die Aufnahme von zwei Elektronen werden die einstmals ungeladenen Sauerstoffatome dann zu zweifach negativ geladenen Sauerstoff-Ionen (Oxid-Anionen), weil 8+ + 10– = 2– ergeben.

Du hast also durch die Reaktion nun dreifach positiv geladene Aluminium-Ionen (Al3+) und zweifach negativ geladene Sauersoff- oder Oxid-Ionen (O2–) vorliegen.

Für die Formel des Stoffes Aluminiumoxid benötigst du nun das kleinstmögliche Verhältnis dieser beiden Ionensorten zueinander. Das Verhältnis muss dazu führen, dass keine der Ionenladungen unausgeglichen übrig bleibt.

Deshalb kann das Verhältnis nicht 1:1 lauten, weil dann die drei Plusladungen des Aluminium-Kations nur auf zwei negative Ladungen des Oxid-Anions treffen würden, so dass eine Plusladung unausgeglichen übrig bliebe.

Tatsächlich suchst du das kleinste gemeinsame Vielfache (kgV) von 3 (Plusladungen) und 2 (Minusladungen. Das kgV von 3 und 2 ist 6. Deshalb brauchst du zwei Aluminiumkationen und drei Oxidanionen, denn 2 • 3+ = 6+ und 3 • 2– = 6– und 6+ + 6– = 0.

Deshalb lautet die Verhältnisformel von Aluminiumoxid Al2O3.

Beachte, dass sich der Index 2 hinter dem Aluminiumsymbol nur auf das direkt vor ihm Stehende bezieht, also auf das Aluminium. Und genau das willst du ja auch ausdrücken, nämlich dass du von dem Aluminiumion zwei brauchst. Genau so ist das mit der Index-3 hinter dem Sauerstoffteilchen. Davon brauchst du 3 Stück und genau das drückst du mit dem Index 3 hinter dem Sauerstoffsymbol aus.

Somit erhältst du die oben stehende vorläufige Formelgleichung.

Aus dem Wort „Aluminium” wird die Formel „Al”, aus dem „und” wird ein Pluszeichen („+”). Aus dem Wort „Sauerstoff” wird die Formel „O2”. Der Ausdruck „reagieren zu” wird ein Reaktionspfeil („→”) und aus dem Wort „Aluminiumoxid” wird die ermittelte (oder herausgesuchte) Formel „Al2O3”.

Doch damit bist du ja noch nicht am Ende. Denn jetzt musst du noch dafür sorgen, dass auf beiden Seiten des Reaktionspfeils von jedem Elementsymbol jeweils die gleiche Anzahl vorhanden ist. Dafür musst du sorgen, weil nur so das Gesetz zur Erhaltung der Masse eingehalten werden kann.

Vorläufige Formelgleichung:
Al + O2 → Al2O3

Hier hast du links nur 2 x O (im O2), rechts dagegen 3 x O (im Al2O3). Darum suchst du auch hier das kgV von 2 und 3. Das kgV von 2 und 3 ist natürlich immer noch 6. Deshalb suchst du nun Faktoren vor den entsprechenden Formeln, die dazu führen, dass du jeweils links und rechts auf 6 x O kommst.
Dazu brauchst du links den Faktor 3 und rechts den Faktor 2. Die schreibst du jeweils vor die entsprechenden Formeln:

Al + 3 O22 Al2O3

Nun hast du schon einmal links und rechts jeweils 6 x O und damit die gleiche Anzahl.

Doch nun hast du links nur 1 x Al (im Al), rechts dagegen (2 • 2 =) 4 x Al (im 2 Al2O3). Deshalb benötigst du diesmal das kgV von 1 und 4. Das kgV von 1 und 4 ist selbstverständlich 4. Deshalb brauchst du vor den entsprechenden Formeln jeweils den Faktor, der dazu führt, dass du auf 4 x Al kommst. Das sähe dann so aus:

4 Al + 3 O21 • 2 Al2O3

Den Faktor 1 (vor dem 2 Al2O3) lässt man natürlich weg, weil einmal irgend etwas das irgend etwas selbst ist... So kommst du am Ende auf die Faktoren und das ausgeglichene Reaktionsschema

Reaktionsschema (Reaktionsgleichung):
4 Al + 3 O2 → 2 Al2O3

Alles klar?

LG von der Waterkant

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Moin,

wie jeder Zucker ist die Ribose chemisch betrachtet eine Polyhydroxycarbonylverbindung. Das bedeutet, dass sie im Molekül viele (poly) Hydroxygruppen (OH-Gruppen) hat und außerdem eine Carbonylgruppe (C=O).

Ribose ist ein Zucker, der eine Kette von fünf Kohlenstoffatomen besitzt (Pentose). Da die offene Kette am ersten Kohlenstoffatom eine Aldehydgruppe hat (–CHO), gehört der Zucker auch zu den Aldosen. Zusammengefasst ist die Ribose also insgesamt eine Aldopentose.

Die Kohlenstoffatome 2, 3, 4 und 5 haben dabei jeweils eine Hydroxygruppe gebunden.

Bei der Desoxyribose ist das etwas anders. Auch sie ist eine Aldopentose, aber bei ihr ist am Kohlenstoff 2 keine Hydroxygruppe vorhanden, sondern nur ein weiteres Wasserstoffatom.
Das ist dann so, als hättest du von der Ribose am zweiten C-Atom aus der Hydroxygruppe (–OH) den Sauerstoff entfernt, so dass nur noch das H-Atom übrig geblieben ist. Und genau das bezeichnet man als „desoxy-” (= ohne Sauerstoff).

Ribose und Desoxyribose unterscheiden sich also nur um ein Sauerstoffatom am zweiten Kohlenstoffatom der Kette.

Längerkettige Zucker neigen dazu, in wässrigen Lösungen nicht in ihrer offenen Kette, sondern als Ring vorzuliegen.

Bei der Ribose bildet sich zwischen der Carbonylgruppe (C=O) am C1-Atom und der Hydroxygruppe (OH) am vierten C-Atom ein intramolekulares Halbacetal aus, so dass ein Fünfring entsteht, der eine Sauerstoffbrücke zwischen den Kohlenstoffatomen C1 und C4 hat. Solche Fünfringe haben Ähnlichkeit mit dem Stoff Furan (der allerdings selbst nichts weiter mit Zuckern zu tun hat). Deshalb gehört sowohl die Ribose als auch die Desoxyribose auch noch zu den Furanosen.

Im Adenosinmonophosphat (AMP, aber auch im Adenosindiphosphat, ADP und im Adenosintriphosphat, ATP) ist Ribose verbaut (also mit einer Hydroxygruppe am C2-Atom).

In der DNA haben dagegen die Nukleotide den Zucker Desoxyribose (also ohne das O-Atom an C2) eingebaut.

LG von der Waterkant

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Moin,

eigentlich nicht, weil die Person, die das an die Tafel geschrieben hat, zu faul war, die offenen Valenzen (Bindungsenden) der Kohlenstoffatome in den Strukturformeln auszufüllen. Das ist - streng genommen - nicht korrekt, weil man so die Substanz nicht ordnungsgemäß identifizieren kann (an den offenen Strichenden könnten H-, F-, Cl-, Br- oder I-Atome in wilder Mischung hängen; jeweils als eigene Substanz mit anderen Eigenschaften!).

Es sei denn, dass die Person während des Anschriebs etwas gesagt hat wie: „Aus Zeitgründen lasse ich jetzt mal alle Wasserstoffatome weg...”, was zwar immer noch nicht ganz korrekt ist, aber immerhin eine Erklärung für die offenen Enden wäre (die du uns nur nicht mitgeteilt hast).

In dem Fall (also wenn die offenen Enden alle mit Wasserstoffatomen (H) besetzt sein sollen) handelte es sich beim sichtbaren Teil deines Fotos (links) um den Unterschied zwischen der Oxidation eines primären (Propan-1-ol) und eines sekundären (Propan-2-ol) Alkohols mit einem milden Oxidationsmittel (Cu2+-Ionen).

Die Oxidation eines primären Alkohols führt zunächst zum entsprechenden Aldehyd (hier Propanal).
Die Oxidation eines sekundären Alkohols führt zum entsprechenden Keton (hier Propanon bzw. „Aceton”).

Ein tertiärer Alkohol (wie 2-Methylpropnan-2-ol) ist unter diesen Umständen (also einem milden Oxidationsmittel) nicht oxidierbar.

Und mit diesem (neuen) Wissen wirst du im Internet auch jede Menge weitere Informationen finden.

Zum Beispiel, dass die Oxidation des primären Alkohols nicht auf der Stufe des Aldehyds stehen bleibt, sondern bis zur entsprechenden Carbonsäure weiter geht (in diesem Falle also bis zur Propansäure bzw. „Propionsäure”).

Merke also:

Mit milden Oxidationsmitteln (wie Kupfer(II)-oxid, CuO) gilt:
Primärer Alkohol --(Ox.)--> Aldehyd --(Ox.)--> Carbonsäure
Sekundärer Alkohol --(Ox.)--> Keton --//--> keine weitere Oxidation
Tertiärer Alkohol --//--> keine Oxidation

Unter „brutaleren” Versuchsbedingungen (wie dem Verbrennen) kannst du (unter Zerstörung der ursprünglichen Kohlenstoffkette) natürlich alle drei Alkohole oxidieren. Dann entsteht bei einer vollständigen Verbrennung jeweils Kohlenstoffdioxid und Wasser.

LG von der Waterkant

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Moin,

ja, klar...

Nur dass bei Samenpflanzen die Spermien eben der Pollen und das Ei die Samenanlagen sind.

Bei anderen Pflanzen (Moose, Farne...) sind wiederum die haploiden Generationen betroffen.

Aber grundsätzlich sind auch Pflanzen von vererbbaren Mutationen betroffen...

LG von der Waterkant

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Moin,

meinst du ein Fließdiagramm? Dann schau hier:

Bild zum Beitrag

Anstelle von „veränderte innere Bedürfnisse/Gewohnheiten” könntest du auch „innerer Vervollkommnungstrieb” schreiben.

Und ganz unten könntest du noch

„Veränderung der Artmerkmale” anfügen...

LG von der Waterkant

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Moin,

Nr. 1

Bild zum Beitrag

Am besten beschreibt die mittlere mesomere Grenzstruktur die Elektronenverteilung (weniger Formalladungen). Aber diese Formulierung in der Aufgabe ist generell unglücklich, weil ja gerade die Möglichkeit, mehrere mesomere Grenzstrukturen aufstellen zu können, die Stabilität des Moleküls erhöht. Die „Wahrheit” liegt irgendwo dazwischen. Keine der Grenzstrukturen ist daher wirklich besser...

Nr. 2

Bild zum Beitrag

Am „besten” beschreiben die beiden Grenzstrukturen in der Mitte und rechts die Elektronenverteilung; sie kommen mit weniger Formalladungen aus und sind von daher stabiler. Aber... siehe oben!

LG von der Waterkant

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Moin,

,,Die Reaktionsmasse ist gleich groß wie die Gesamtmasse des Ausgsstoffes (sic!)“

steht das so in deinen Lernunterlagen? Dann solltest du das aber ganz schnell vergessen und die korrekte Formulierung lernen.

Die lautet:

»Bei einer chemischen Reaktion ist die Gesamtmasse aller Ausgangsstoffe im Prinzip gleich der Gesamtmasse aller Endstoffe

Oder anders gesagt: Bei einer chemischen Reaktion kommt keine Masse hinzu und es geht im Prinzip auch keine Masse verloren.

Dabei liegt die Betonung auf „aller”...

Und habt ihr wirklich Baumwolle verbrannt? Oder war es nicht doch eher Eisenwolle, die da angezündet wurde?

Wenn du Baumwolle anzündest, dann verbrennt sie nahezu vollkommen (es bleibt normalerweise etwas Asche übrig). Die Asche ist dann leichter als es die Baumwolle vorher war.

Bringst du dagegen Eisenwolle zum Glühen, dann ist sie hinterher schwerer als vor dem Versuch.

Wie passt das zusammen? Wird ein Stoff nun durch eine Verbrennung leichter oder schwerer? Oder anders gefragt: Wie passt das zum Satz über die Erhaltung der Masse?

Die Antwort ist, dass beide Beobachtungen nur die „halbe Wahrheit” zeigen.

Es stimmt, dass die Asche leichter als die Baumwolle vom Anfang ist. Aber die Asche ist nicht alles, was berücksichtigt werden muss. Bei der Verbrennung von Baumwolle entstehen nämlich vor allem Kohlenstoffdioxid und Wasser. Beide Stoffe sind unter den Bedingungen der heißen Flamme beim Verbrennungsvorgang gasförmig. Und weil sie gasförmig sind, entschwinden sie in die Luft.

Könntest du also bei der Verbrennung von Baumwolle auch die Luft drum herum vorher und nachher wiegen, dann würdest du feststellen, dass die Luft durch den Verbrennungsprozess schwerer wird. Und zwar genau um den Betrag, um den die Asche leichter ist als die Baumwolle es war.

Bei der Eisenwolle wäre es genau umgekehrt. Bringst du die Eisenwolle zum Glühen, reagiert sie mit dem Sauerstoff aus der Luft. Es entsteht Eisenoxid. Das Eisenoxid ist natürlich schwerer als es das Eisen zuvor war, denn neben den immer noch vorhandenen Eisenteilchen im Eisenoxid kommt nun noch der gebundene Sauerstoff an Masse dazu.

Aber wenn du auch hier die Luft hättest wiegen können, dann würdest du feststellen, dass die Luft leichter wird (weil ihr ja Sauerstoff entzogen wird). Und nun rate mal... Die Luft wird um den Betrag leichter, um den das Eisenoxid an Masse zugenommen hat.

Das kannst du übrigens auch überprüfen. Wenn du die Eisenwolle (oder die Baumwolle) in ein Reagenzglas steckst und dann über die Öffnung des Reagenzglases einen Luftballon stülpst, dann stellst du ein sogenanntes „geschlossenes System” her. Aus dem geschlossenen System kann kein Gas entweichen oder von außen eindringen (das verhindert der Luftballon).

Und wenn du nun die Verbrennungen im verschlossenen Reagenzglas durchführst, wirst du feststellen, dass die Gesamtmasse des Reagenzglases, des Inhalts und des Luftballons vor und nach der Reaktion gleich ist.

Alles klar?

LG von der Waterkant

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Moin,

letzteres...

Flüssige Fette (zum Beispiel Öl) und Wasser sind eigentlich nicht gut mischbar. Aber durch die Gallensäure (Emulgator) werden die Fette am Ende soweit in kleine Tröpfchen zerteilt (Micellen), dass eine relativ einheitliche Mischung entsteht, die man Emulsion nennt.

Eine Emulsion ist also eine (heterogene) Mischung von zwei Flüssigkeiten, die sich eigentlich nicht gut vermischen lassen.

Um die Emulsion zu stabilisieren, setzt man häufig sogenannte Emulgatoren hinzu (zum Beispiel Gallensäure), die sich sowohl mit der einen als auch mit der anderen Flüssigkeit vermischen lassen.

Und der Vorgang, der zu der Emulsion führt, heißt eben emulgieren.

LG von der Waterkant

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Moin,

das Redoxsystem dazu sieht folgendermaßen aus:

Oxidationsteilgleichung: Fe → Fe2+ + 2 e
Reduktionsteilgleichung: 2 H3O+ → 2 H2O + H2
-----------------------------------------------------------------------------------
Redoxgleichung: Fe + 2 H3O+ → Fe2+ + 2 H2O + H2

Der Eisennagel und die Kupfermünze tauchen in die Kartoffel ein. In der Kartoffel gibt es auch flüssigen Kartoffelsaft. Dieser Saft enthält Ionen und stellt deshalb einen Elektrolyten dar. Unter anderem sind dort auch Oxoniumionen (H3O+) vorhanden. Die ungeladenen Eisenatome des Eisennagels (Fe) geben leichter Elektronen ab als die Atome an der Kupfermünze. Darum gehen die Eisenatome als zweifach positiv geladene Eisenkationen (Fe2+) in den Elektrolyten über (Oxidationsteilgleichung) und lassen dabei jeweils zwei Elektronen im Nagel zurück.
Diese Elektronen wandern über die Verbindungskabel zur Kupfermünze, die sich dadurch negativ auflädt.
Die Elektronen werden dann von der Kupfermünze an die Oxoniumionen in der Elektrolytlösung abgegeben (Reduktionsteilgleichung). Dadurch entsteht elementarer Wasserstoff (H2) unter Zurücklassen der Wassermoleküle (H2O).

LG von der Waterkant

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Moin,

Isomere sind Moleküle, bei denen zwar die gleichen Atome in gleicher Anzahl vorkommen, aber bei denen die Atome in unterschiedlicher Weise miteinander verknüpft sind. Kurz gesagt: gleiche Summenformel, aber unterschiedliche Strukturformeln.

Mit den unterschiedlichen Strukturformeln gehen auch verschiedene Eigenschaften einher. Mit anderen Worten: Strukturisomere sind reale Stoffe mit verschiedenen Eigenschaften.

Bei deinem Beispiel hast du es mit drei Stoffen zu tun, in denen jeweils 1 x H, 1 x O, 1 x C und 1 x N vorkommen.

Diese Atome können nun folgendermaßen angeordnet sein:

Cyansäure:
N≡C–O–H

Das N ist über eine Dreifachbindung mit dem C verbunden, an das dann noch über eine Einfachbindung das O gebunden ist, das wiederum noch über eine weitere Einfachbindung mit dem H verbunden ist.

Isocyansäure:
O=C=N–H

Das O ist über eine Doppelbindung an das C gebunden, das wiederum über eine weitere Doppelbindung mit dem N verbunden ist, von dem dann noch eine Einfachbindung zum H führt.

Da in beiden Molekülen die gleichen Atomsorten vorkommen, aber die Art, wie sie miteinander verbunden sind, unterschiedlich ist, handelt es sich um Isomerie.

Bei einer Mesomerie gibt es dagegen Grenzstrukturen. Das bedeutet, dass die dargestellten Moleküle Extremfälle der Bindungsverhältnisse zeigen, die in der Realität so eigentlich nicht der Wahrheit entsprechen.
Da gibt es die hübsche Geschichte, um das klarzumachen: Als Leute im Mittelalter aus Afrika zurück kamen, da berichteten sie, dass sie dort Tiere gesehen hätten, die ein Horn am Kopf und eine gepanzerte Haut hatten (sie hatten ein Nashorn gesehen). Als die staunenden Zuhörenden sich das nicht vorstellen konnten, da beschrieben die Reisenden das Tier als Mischung aus Einhorn (Horn am Kopf) und Drachen (gepanzerte Haut). Das konnten sich die Leute vorstellen.
Obwohl niemand von ihnen jemals die nicht existenten Fabelwesen Einhorn oder Drache gesehen hatte, wussten alle, was gemeint war, wenn es um das einzig reale Nashorn ging.

Einhorn und Drache sind also vergleichbar mit mesomeren Grenzstrukturen. Sie sind eigentlich nicht existent, helfen aber die Realität (das Nashorn bzw. die tatsächlichen Bindungsverhältnisse) zu beschreiben.

Und so kommen wir zu einem weiteren Isomer in der Reihe, der...

Knallsäure:
[O–+N≡C–H ↔ O–N=C+–H]*

* Die Ladungen sollen eingekreist sein = Formalladung

Hier ist ein O-Atom über eine Einfachbindung mit einem N-Atom verbunden, das wiederum mit einem C-Atom verbunden ist, an dem schließlich noch ein H-Atom wieder über eine Einfachbindung gebunden ist.

Auch hier ist die Summenformel gleich zu den Beispielen oben (CHNO). Das bedeutet, dass alle drei Substanzen (Cyansäure, Isocyansäure und Knallsäure) zueinander isomer sind.

Aber bei der Knallsäure kannst du auch noch das Phänomen der Mesomerie sehen. In einer der Grenzstrukturen ist zwischen dem N und dem C eine Dreifachbindung zu sehen. Hier hat der Sauerstoff eine negative und der Stickstoff eine positive Formalladung.
Aber dann gibt es auch noch die Möglichkeit, dass sich der Stickstoff sein freies Elektronenpaar zurück holt, wodurch nun nur noch eine Doppelbindung zwischen N und C vorliegt. Das bedeutet, dass der Kohlenstoff hier nur noch dreibindig wäre, so dass nun er die positive Formalladung hat.

Beide Grenzstrukturen sind nicht real. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Der Stickstoff und der Kohlenstoff „teilen die positive Formalladung unter sich auf”.

Bei einer (Struktur-)Isomerie kommen in den Molekülen die gleichen Atome in gleicher Anzahl vor, aber sie sind in verschiedener Weise miteinander verknüpft.

Bei einer Mesomerie sind die vorkommenden Atome zwar immer am gleichen Platz, aber vorhandene Mehrfachbindungen (und gegebenenfalls Formalladungen) sind verschieden verteilt.

Isomere sind real existierende Molekülstrukturen.
Mesomere sind nicht real existierende Grenzstrukturen.

Alles klarer jetzt?

LG von der Waterkant

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Moin,

weil es gegen den Uhrzeigersinn

5-Ethyl-3-methylcyclohexen

ist, während es im Uhrzeigersinn gesehen

4-Ethyl-6-methylcyclohexen wäre.

Die Positionszahlen (3 / 5) sind kleiner als (4 / 6) und somit zu bevorzugen.

Das 5-Ethyl wird vor dem 3-Methyl genannt, weil E alphabetisch vor M kommt.

LG von der Waterkant

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Moin,

das Reaktionsschema dazu sieht folgendermaßen aus:

AlBr3(aq) + 3 AgNO3(aq) → Al(NO3)3(aq) + 3 AgBr(s)

Übrigens solltest du in einer Wortgleichung auch nur Wörter verwenden und nicht Wörter mit Symbolen mischen.

Korrekt wäre daher:

»Aluminiumbromid und Silbernitrat reagieren zu Aluminiumnitrat und Silberbromid.«

und wenn du es ganz genau machen willst, fügst du auch noch die Zustände hinzu, in denen die Stoffe jeweils vorliegen (und wie sie dann auch im vollständigen Reaktionsschema - siehe oben - zum Ausdruck kommen):

»In Wasser gelöstes Aluminiumbromid und eine wässrige Lösung von Silbernitrat reagieren zu in Wasser gelöstem Aluminiumnitrat und festem Silberbromid, das als (gelblicher) Niederschlag ausfällt.«

denn

  • (aq) bedeutet „wässrig” oder „in Wasser gelöst”,
  • (s) bedeutet „fest” und
  • ↓ bedeutet „fällt als Niederschlag aus”

Der Zusatz, dass der Niederschlag „gelblich” ist, sagt dir (irgendwann einmal) die Erfahrung...

LG von der Waterkant

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