Oder Neiße Grenze

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Da die BRD auch die DDR völkerrechtlich nicht anerkannte (bzw. ab 1971 nur gezwungenermaßen und auch nur auf dem Papier), anerkannte sie auch deren Grenzen nicht an. Weiterhin wurde argumentiert, dass 1945 nicht Deutschland als Staat, sondern nur die deutsche Wehrmacht kapituliert habe, wodurch der Staat Deutschland, wie er 1937 exitierte, faktisch weiteren völkerrechtlichen Bestand gehabt hätte. Als Friedensvertrag wurde dann 1989 das "4+2 Abkommen" im Zuge der sog. "Wiedervereinigung" betrachtet und in diesem Rahmen auch die östliche Grenze zu Polen, völkerrechtlich und dokumentarisch, akzeptiert.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass die sog. "Vertriebenen" und ihre Verbände eine gewaltige Lobby (und das bis heute) auf die jeweiligen Regierungen der BRD ausübten.

Die Bundesrepublik Deutschland erkannte am 7. Dezember 1970 im Warschauer Vertrag die Oder-Neiße-Linie unter dem Vorbehalt einer Änderung im Rahmen einer Friedensregelung als faktisch „unverletzliche“ Westgrenze der damaligen VR Polen an. Dies geschah unter Willy Brand.

Die Westmächte hatten gleichwohl in ihrer ersten gemeinsamen „Antwortnote an die Sowjetunion“ vom 25. März 1952 bezüglich der Oder-Neiße-Linie festgestellt, dass „keine endgültigen Grenzen in den Potsdamer Entscheidungen festgelegt wurden, die eindeutig vorsehen, dass die endgültige Entscheidung territorialer Fragen einer Friedensregelung vorbehalten bleiben muss“.

s. auch hier http://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Vertrag_%281970%29


Abahatchi  25.05.2014, 00:49

und die Gründe?

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Eine Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Ostgrenze bedeutet, auf die ehemaligen deutschen Ostgebiete zu verzichten. Besonders die Vertriebenenverbände haben sich immer wieder dagegen ausgesprochen. Erst mit dem 2+4-Abkommen wurde die Oder-Neiße-Linie endgültig als Ostgrenze festgelegt. Was man davon halten will und kann, sei jedem selbst überlassen.

damals waren die vertriebenenverbände noch sehr, sehr stark und etliche funktionäre dieser verbände saßen als abgeordnete im bundestag, der sogar mitglieder hatte, denen die kaiserzeit noch gegenwärtig war.

Weil Deutschland in den Grenzen von 1937 noch rüber nach Schlesien reichte. Diesen Verlust, der eine Kriegsfolge war, wollte man nicht anerkennen.


Davi19 
Beitragsersteller
 18.05.2014, 19:38

Aber Polen hatte doch gar keine direkte Verbindung zur BRD..?! Ich würde verstehen, wenn sich die DDR geweigert hätte, diese anzuerkennen (aufgrund von Gebietsverlust). Ich verstehe leider immer noch nicht so ganz den Bezug zur BRD.

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Ranzino  18.05.2014, 19:59
@Davi19

Auch die DDR wurde als unmündig angesehen, weil Besatzungszone.

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