Nützliche Tipps fürs Mathestudium
Ahoi,
nach langem hin und her habe ich mich entschieden das Risiko "Mathestudium" einzugehen.
In der Schule war ich wirklich kein Überflieger (normaler Grundkurs 5Np-7NP). Woran das lag? ich war sowas von faul, das es eig. schon fats eine Schande ist. Wenn ich mal gelernt habe, dann waren auch 10Np-13Np drin. Sei es drum.
Schon damals hatte ich den Traum irgendwann mal Mathematik zu studieren. Es fasziniert mich einfach mit welcher Präzision ein Mathematiker an Probleme herangeht. Ich habe bisher mehrere Studiengänge besucht und keiner konnte mir bisher das Gefühl geben, das ich das richtige mache. Ich hoffe ich werde in der Mathematik fündig.
Im Gegensatz zu vielen anderen habe ich schon ein paar Vorlesungen besuchen können und weiß wie hoch die Anforderungen sind.
Rein subjektiv betrachtet muss ichn sagen.... es wäre ein Wunder wenn ich das Erste Semester überlebe. Dennoch will ich es wagen, da ich glaube nur einmal zu leben und unbedingt die Erfahrung machen will auch wenn es nicht klappen sollte. Aber ich will die Gewissheit haben alles in meiner Macht stehende getan zu haben um das Ziel zu erreichen.
Was soll man mir schon raten? Nicht aufgeben, immer am Ball bleiben, nicht demotivieren lassen, wenn möglich in einer Gruppe lernen... Wie habt ihr Mathestudenten euch motivieren können nicht aufzugeben? Ihr wart doch auch mal an dem punkt wo ihr Probleme hattet sei es Reelle Ana-lysis oder Ana-lysis 1/2? Wie habt ihr es geschafft noch im rennen zu bleiben?
7 Antworten
Was soll man mir schon raten?
Überforder dich nicht und baller die Prüfungsversuche nicht einfach so in den Wind. Ich persönlich brauche meine Zeit, um den Sinn hinter verschiedenen Aufgaben aus Tutorium und Übungsstunde zu verstehen. Im ersten Semester habe ich mich noch extrem daran orientiert, was die Profs wollten. Je nachdem wie "gut" die Uni ist, ist es im Mathestudium so, dass du massenhaft Übungsaufgaben machen musst, sonst wirst du einfach nicht zu den Prüfungen zugelassen ODER es wird dir wärmstens an Herz gelegt. Ich habe im ersten Semester probiert, möglichst viele Übungsaufgaben in allen Modulen durchzuarbeiten, aber dadurch hab ich alles nur halbherzig gemacht und hatte dann dennoch mittelmäßige Noten bzw. bin in zwei Prüfungen durchgefallen. Später habe ich dann mein Tempo gefunden, habe mir dann im zweiten Semester eine Prüfung aufgespart, um für die anderen Prüfungen die Übungen und das Lernen für die Prüfung sauber durchzuziehen.
Im ersten Semester konnte man meiner Meinung nach auch die Situation mit den Fehlversuchen ganz schwierig einschätzen. Ich habe eine Prüfung auf gut Glück probiert und bin natürlich durchgefallen und plötzlich wird einem dann über die ersten Semesterferien klar, dass bei erneutem Nicht-Bestehen nur noch ein Fehlversuch für diese Prüfung übrig ist und dann schon alles auf der Kippe steht. Lass dich also nicht vom Gruppenzwang dazu bringen, gleich alle Prüfungen mitzuschreiben, wenn du dir unsicher bist.
Wie habt ihr Mathestudenten euch motivieren können nicht aufzugeben?
Naja im ersten Semester hat sich mir diese Frage nicht wirklich gestellt, weil sich meine Ahnungslosigkeit noch im Rahmen hielt. Später dann habe ich mir vor Augen gehalten, welche Prüfungen ich schon alles gepackt habe und dass dies nicht umsonst sein darf.
Ihr wart doch auch mal an dem punkt wo ihr Probleme hattet sei es Reelle Ana-lysis oder Ana-lysis 1/2?
Weniger, in Anal-ysis hatte ich nie meine Probleme. Das fand ich nicht wirklich schwierig, aber lineare Algebra war für mich ein absoluter Grauß... 60 Prozent allgemein in meiner Erstklausur durchgefallen und 75 Prozent aus meinem Semester. Dann halt über die Ferien wochenlang gelernt, mit allen Übungs- und Tutoriumsaufgaben beschäftigt und dann eben im Zweitsemester bestanden.
Ah interessant. Viel Spaß dabei! Belegst du zusätzlich noch etwas aus deinem alten Studiengang? Dann wird es zeitlich natürlich sehr eng bis unmöglich, aber einen Eindruck wirst du auf jeden Fall kriegen.
Ich ahbe die ersten 2 Semester reine Bio gemacht und alles bestanden. Falls ich nicht in die Mathe gehen sollte, würde sich Bio nur um 1 Jahr verlängern, was nicht weiter tragisch ist. Aber somit kann ich mathe erleben ohne mir Sorgen machen zu müssen, wenn es nicht klappen sollte =)
Nicht aufgeben, irgendwie durchmogeln und mit Leuten zusammen lernen, die ungefähr so gut sind, wie du. Andernfalls wirst du entweder schnell von deiner Gruppe abgehängt oder arbeitest letztlich doch alleine. Und trau dich Fragen zu stellen!
Nicht Aufgeben
Das ist sicher richtig.
irgendwie durchmogeln
Das macht bestimmt keinen Spaß. Man möchte das was studiert doch auch können, oder? Wenn das Ziel nur die Klausuren sind, studierst du das Falsche. Oder du willst einfach nur schnell in einen Job. Aber macht das Studium so Spaß? Für mich nicht!
Es gibt immer mal Dinge, die man nicht perfekt versteht oder Vorlesungen, die einem nicht gefallen, da ist es manchmal besser, es schnell hinter sich zu bringen als sich Jahre an einem Schein aufzuhalten und probieren Freude daran zu finden oder jedes kleine Detail zu verstehen. Ich glaube, ich kenne kaum jemandem, dem das Studium inklusive Klausuren und Prüfungen nur Spaß gemacht hat. Dafür ist ein Studium nicht gedacht.
Achso um das mal mit konkreten Beispielen zu füllen. Wenn man die Wahl zwischen zwei Prüfern hat, kann man sich auch vorher bei Kommilitonen erkundigen, wer "netter" prüft. Vor Prüfungen und Klausuren kann man sich meist in der Fachschaft Prüfungsprotokolle und alte Klausuren anschauen. Meistens ähneln die sich beim selben Prof sehr. Dann kann man gezielt auf die Fragen und Aufgaben lernen.
Natürlich wäre es schöner, wenn man vorher jedes Detail verstanden hätte und daher jeden Aufgabentyp problemlos lösen könnte. ;)
Ab dem vierten Semester kannst du dich an vielen Unis auf ein Gebiet spezialisieren und hörst dann (fast) nur noch Vorlesungen, die dich interessieren.
Mich hat es unglaublich motiviert da hin zu kommen. Und nach einer Tiefphase zwischendrin (zweites / drittes Semester), hat es ab da wieder echt Spaß gemacht. Und tut es immernoch :D
Wenn es zwischendrin gar nicht läuft, dann höre vlt mal nur eine oder zwei Mathe Veranstaltungen und schiebe noch eine Vorlesung ein, die dich interessiert (z.B. Informatik? Oder Geologie?).
Mein Rat ist, es solange zu versuchen, wie es dir Spaß macht, vielleicht noch etwas länger, weil es auch Tiefphasen geben kann.
Schlechte Erfolge, andere Interessen, zu hohe Anforderungen, das alles kann den Spaß schmähen, deshalb ist der Spaß (damit meine ich die Lust auf Mathe) das beste Kriterium.
Deine Vorkenntnisse sind als nachrangig zu betrachten, genauso wie berufliche Perspektiven als Motivationsalibi oder Erwartungshaltungen anderer.
Während meiner Studienzeit habe ich 3 x spontanen Applaus von Kommilitonen bekommen für eine Lösung. Das ist eigentlich ungewöhnlich während einer Vorlesung. Dies motivierte, durchzuhalten
Mein Tipp: Erfolg motiviert. Schaff dir Erfolgserlebnisse
Ich hätte es etwas ausf. schreiben sollen, ich binnach wie vor in meinem alten Studiengang eingeschrieben, nur besuche ich alle VL der Mathematik aus dem 1.FS. Ich nehme an den Übungsaufgaben teil um zu sehen was es mir bringt. Wenn ich keinen Stich sehen sollte, dann weiß ich woran ich bin. Falls es mir gelingen sollte, immatrikuliere ich mich. Somit verballere ich keinen Freiversuch =)
Danke für dienen erkenntnisreichen Beitrag