Notstromaggregat ins Hausnetz einspeisen?
Hallo an die Experten.
Könnte man im Notfall die Hauptsicherungen herausdrehen und einen 3-Phasigen Generator mittels vorhandener Kraftsteckdose einspeisen, so das alle Geräte funktionieren?
Vielen Dank schon mal für die vielen (hoffentlich) positiven Antworten.
8 Antworten
Ja, das kann man... und wird üblicherweise auch so gemacht. Hierfür benötigt man halt einen Männchen - Männchen- Stecker der entsprechend vorsichtig gehandhabt werden muß. KEINESFALLS sollte man solche Spielchen machen wie unterbrechungs-freie Stromversorgung etc. spielen sondern das wirklich nur im Notfall machen. Dann macht das auch nur der, der weiß was er macht - und niemand Anderes fingert da dran rum. Solche Aktionen sind nicht ungefährlich!
Viele Geräte reagieren empfindlich auf Spannungsschwankungen, welche beim Notstromaggregat deutlich größer sind als am Netz. Da kann schnell die Steuerung der Heizung was abbekommen. Empfindlich kann, muss nicht, alles was eine Platine hat, reagieren. Grundsätzlich ist es möglich wenn es elektrotechnisch korrekt ausgeführt ist.
Für bzw. gegen Schwankungen sind doch AVR/Inverter oder funktioniert das nicht so richtig?
Ja natürlich, aber eben mit 2 Steckern anstatt 1 Stecker und 1 Steckdose.
Können tut man viel ... aber du möchtest ja ganz ehrlich mit Sicherheit nicht wegen so einer Konstruktion vorzeitig den Löffel abgeben müssen.
Und da gibt es viele Möglichkeiten, das geht schon mal bei der Einspeisung über eine Drehstromsteckdose an, wobei der Stecker dann spannungsführend wäre, sowie keiner Trennung des Neutralleiters, Unfälle bei Fehlbedinung, usw...
Aber es gibt auch einen sicheren Weg:
Du brauchst einen Lasttrennschalter in der Unterverteilung. Am einfachsten ist ein einer für manuelle Betätigung, damit die Hausinstallation sicher vom Stromnetz getrennt werden kann.
Dann brauchst du eine CEE Einspeisedose an der du dann das Stromaggregat anschließen kannst und die wiederum direkt an dem Lasttrennschalter angeschlossen ist. Damit ist sichergestellt, daß diese Dose, die als Stecker ausgeführt ist, niemals spannungsführend ist.
Hier mal ein Beispiel eines Lasttrennschalters für 32A:
https://datasheet.eaton.com/datasheet.php?model=215224&locale=de_DE
Auf der anderen Seite muß dann natürlich auch sichergestellt sein, daß das angeschlossene Stromaggregat die entsprechde Last liefern kann.
Ein Notstrom Aggregat leistet nicht die erforderliche Menge für einen ganzen Haushalt.
Auch beim ausdrehen der Sicherung ist der Nullleiter noch angeschlossen. Erhält er fremde Spannung über ein Aggregat könnte es zu Problemen kommen. Dann besser die Verbraucher separat in das Gerät einspeisen.
Ich hatte einmal einen 24 Stunden Stromausfall. (unterirdische Zuleitung defekt). Ich habe mir dann ein Notstromaggregat geliehen. Da habe ich dann die wichtigen Anschlüsse (Stall) direkt angeklemmt. Im Wohnhaus hatte ich 24 Stunden keinen Strom. Dann merkt man, was alles nicht funktioniert, wenn man keinen Strom hat.
Danke für die schnelle Antwort.
Die Leistung ist nicht das Problem. Da es sich ja um einen Notfall handeln würde, der hoffentlich nicht eintritt aber auf Grund der aktuellen Situation schon wahrscheinlicher wird, würde ich keine großen Verbraucher benutzen. Wichtig ist, dass alle Geräte wie Heizung, Kühlschrank, TK-Truhe und Licht weiter funktionieren. Kann man denn den Nullleiter relativ einfach trennen? Ich hänge hier an einer Unterverteilung mit ungeeichtem Zwischenzähler im Hinterhaus.
kann man, ist aber sprichwörtlich brandgefährlich.
schon alleine weil das einstecken des generotors ohne vorheriges abschalten zu einem massiven kurzschluss etc. führen kann und oder das adapterkabel mit steckern an beiden Enden geradezu ein garant für Stromschläge ist. ist mir in der lehre mit einem Kabel eines kunden auch schon passiert.
ich habe damals vom Meister einen Anschiss bekommen, der sich gewaschen hat. man nimmt eben nicht einfach mal zeug vom Kunden.
wie dem auch sei. von der reinen theorie her gehts, aber ich empfehle dringend, einen wechselstormgenerator zu verwenden und die 3 phasen zu brücken.
der einzige haken: Geräte wie Brennholzsäge oder Durchlauferhitzer gehen so nicht mehr. aber das Agregat wird eh selten genug leistung für letztres haben.
der Herd funzt bedingt, (leistungsmangel) da er kein echtes drehstromgerät sondern eigendlich einfach drei wechselstromgeräte in einem.
beim drehstromgerät kann es sein, dass die spannung aus dem ruder läuft (stichwort schräglastfähigkeit)
Ich empfehle über den Einbau eines Netzumschalters nachzudenken. so ein gerät passt ggf. auch in den Sicherungskasten und ist in der regel nicht breiter als 8 Sicherungen. als manuelles gerät, emfehle ich dringend, auch einfach in der bedienung.
- schalter von links (netz) auf mitte (aus) drehen
- Generator anweerfen
- schalter von mitte (aus) auf rechts (notstrom) drehen
- im Notstrombetrieb alle leistungstarken geräte auschalten bzw. austecken.
lg, Anna
Danke, was heisst denn korrekt ausgeführt? Ist doch nur ein Kabel mit 2 Steckern.