Notfall: Betreute 2er-WG oder normale Wohngruppe?
Hey ho Leute :)
Ich bin 17 werde schon bald in einer Wohngruppe wohnen müssen, da ich mich leider Zuhause mit meinem agressiven Vater nicht gut verstehe und es somit ständig zu lauten Streitereien zwischen uns beiden kommt.
Nun konnte die zuständige Mitarbeiterin vom Jugendamt für mich zwei verschiedenene Wohngruppen finden: Eine 2er-WG und eine normale Wohngruppe.
Allerdings tue ich mich bei der Entscheidung noch sehr schwer, da ich die Vor- und Nachteile der jeweiligen Wohngruppe nicht so gut kenne und daher auch das Ganze nicht so gut abwägen kann, weshalb ich mir erhofft habe, dass ihr mir vielleicht bei der Entscheidung helfen könntet. Das ist was nach dem Besuch bisher weiß:
Normale Wohngruppe:
- + Ansprechpartner und Unterstützung direkt im Haus, anstatt mit Terminvereinbarung woanders
- + sehr geringe Entfernung zur jetzigen FOS Schule im letzten Jahr
- - Restlichen 12 Mitbewohner sind Flüchtlinge, weshalb die Kommunikation und das Anfreunden leider schwieriger werden kann :(
- - Einrichtung eher ein Bürogebäude
Zur 2er-WG weiß ich momentan leider kaum etwas, da der Termin noch aussteht. Soll aber eine richtige Wohnung sein, Anlaufstelle 180m entfernt und Zimmer viel größer, also 16qm.
Allerdings kann mir die Mitarbeiterin nicht versprechen, dass bis dahin der Platz der ersten Wohngruppe noch so lange frei bleiben kann.
Was ist objektiv gesehen eurer Meinung nach, die beste Lösung, damit ich während dieser Zeit eine positive Entwicklung und Umgebung habe? Was ist das Sinnvollste für einen Jugendlichen in meinem Alter?
Eure Hilfe schätze ich sehr, danke im Voraus :)
11 Stimmen
4 Antworten
Zwar klingt es feudaler, so die zweier WG.
Nur wenn du dich mit dem Mitbewohner nicht gut verstehst, dann kommst du nicht zur gewünschten Ruhe. Auch wird der andere Bewohner einen Rucksack mitbringen, der mit schlechten Ereignissen beladen ist und könnte dich runterziehen.
Bei der Wohngruppe habt ihr eine Ansprechperson vor Ort. Flüchtlinge, die es schafften hier hin zu kommen, sind sehr reif und ausgesprochen diszipliniert für ihr Alter. Sie haben ein klares Ziel und keine Flausen im Kopf, sonst hätten sie es nicht geschafft.
Ja, es gibt eine gewisse Sprachbarriere aber sie lernen schnell Deutsch, einfach weil sie es unbedingt wollen. Denn eben, sie haben ein Ziel und das heisst, die Chance zu erhalten wieder in die Schule gehen zu können, eine Ausbildung zu machen.
Die Hoffnung zu haben, irgendwann wieder nach Hause gehen zu können oder ihre Familien zu unterstützen, die ihnen das Geld auftrieben flüchten zu können. Eben eine Chance zu erhalten, etwas aus ihrem Leben machen zu können.
Du wärst in einem Umfeld, das dankbar ist gegenüber all den Dingen die der Staat bietet und nicht einfach auf hohem Niveau über alle Ungerechtigkeiten jammert.
Auch ist es sicher interessant etwas aus anderen Kulturen hautnah mit zu bekommen, ein Stück davon mit auf den eigenen Weg zu nehmen. Man bekommt so einen breiteren Horizont und das schadet einem ganz sicher nie. Bringt dich im weiteren Leben weiter, als wenn man immer nur den gleichen Brei zu hören bekommt.
Aus diesen Gründen würde ich die grössere Wohngruppe wählen. So unter dem Motto, dass der breite Pfad dich eben nicht auf den Berg bringt, sondern irgendwo flach bleiben wird. Während der steinigere Weg dich eben auf den Gipfel führen wird.
Wenn die Möglichkeit besteht ist das sicherlich die bessere Lösung für dich.
die andere Option ist ja dann ein Flüchtlingsheim, da ist der Ärger vorprogrammiert, zumal wenn es Alleinreisende sind - also minderjährige, dann kommen irgendwann deren Familien im Rahmen des familiennachzugs nach, und du findest nie deine Ruhe
Hallo
Ich würde die 2 er WG bevorzugen. Alternativ auch nach einer Wahlfamilie suchen um ehr normaler zu leben.
Gruß
Ich danke dir vielmals!!! Hast du vielleicht noch gute Argumente und Gründe für dein Urteil?
Ich danke dir von ganzem Herzen!