Nicht öffnen können beim Therapeuten?
Hallo :) ich habe gleich einen Termin bei meiner Therapeutin und ich habe schon den ganzen Tag Bauchschmerzen…
sie ist lieb und nett, aber eher robust. Ich habe das Gefühl mich nicht richtig öffnen zu können bei ihr. Aber ich weiß nicht, ob es an ihr liegt oder an mir und ob es überall schwer sein würde… bei anderen Therapeuten vielleicht.
Mir geht es heute wieder schlechter und ich habe Angst ihr das zu sagen, weil ich auf der Stelle trete… vielleicht ist sie ja irgendwann frustriert, weil ich manchmal Schritte nach vorne mache und dann wieder rückwärts…
so kann ja der Eindruck aufkommen, dass ich nicht mitarbeite… manche Gedanken sind mir auch peinlich und unangenehm… Gedanken, die man als Außenstehender vielleicht nicht nachvollziehen kann. A lá „du machst es dir ja selber schwer“
was soll ich tun? Wechseln innerhalb einer Therapie ist ja auch nicht so leicht, man bekommt nicht immer schnell einen anderen Therapeuten und ich wollte auch im Sommer umziehen.
danke und viele Grüße
4 Antworten
Versuche wirklich mal Dir nicht so viel Druck zu machen. Zudem kannst Du Deiner Therapeutin alles anvertrauen, da muss Dir überhaupt nichts peinlich sein und Du brauchst auch keine Angst zu haben, dass sie Dir böse sein könnte. Manchmal merkt man sofort, dass die Chemie nicht stimmt und man sich nicht anvertrauen kann, ein anderes Mal erst später. Ich würde mit ihr darüber sprechen und bin mir auch sicher, dass sie mit Dir nach einer Lösung suchen würde, wenn ihr (beide) feststellen solltet, dass es nicht passt bzw. ihr nicht weiterkommt. Davor, dass sie glauben könnte, dass Du nicht richtig mitarbeiten möchtest, hätte ich ebenfalls keine Angst, denn das hat mit dem, was Du schilderst überhaupt nichts zu tun.Es ist normal, dass man immer wieder auch Schritte nach vorne und zurück macht und kann jedem passieren. Alles Gute Dir!
Mein Tipp:
Bereite Dich schriftlich auf den jeweiligen Termin vor.
Schreibe im Vorfeld strukturiert Punkt 1, Punkt 2, Punkt 3 etc. sowie unter jeden Punkt Deine Problemschilderung, Deine Gedanken dazu (z.B. eine Lösungsidee) und ggf. eine Mitteilung zu Deinen Gefühlen. Schreibe auch auf, was du nicht verstehst. Schreibe Deine Fragen auf.
Diese schriftliche Vorbereitung gibst Du ihr. (Immer 2 Exemplare. Eins für die Therapeutin, ein Exemplar für Dich.)
Nach einem Termin schreibe auf, was besprochen wurde (kurzes Protokoll) und schreibe auf, wenn Dir dazu Fragen kommen, die beim nächsten Termin geklärt werden sollen.
die therapie sollte dir helfen, nicht kummer bereiten. ein guter therapeut achtet auf diesen grundsatz. das bedeutet aber nicht, dass heikle themen ausgespart bleiben sollen. schließlich geht es ja darum, dass du deine schwachstellen erkennst und drauf kommst, wie du mit diesen umgehen kannst.
wenn du dich auf deine therapie vorbereiten willst, solltest du dir zunächst klar machen, was du dort überhaupt suchst: willst du nur rumjammern, was grundsätzlich nicht die schlechteste idee ist. willst du eigene schwächen bearbeiten, dann benenne sie und achte darauf, ob die therapeuting diese schwächen "anerkennt" oder zb. andere ursachen für deine probleme sieht. willst du hilfe, wie du mit schwierigen situationen umgehen kannst, dann achte auf ihren rat und probiere aus, ihm zu folgen.
du wirst deine therapeutin kaum mit deinen nöten überfordern können. du bist nicht der einzige patient und es sind deine nöte, nicht ihre.
lass dir damit zeit, du musst nicht direkt alles erzählen, du solltest erstmal genug vertrauen und sicherheit aufbauen, es bringt ja nichts wenn du was erzählst und dir das so unangenehm ist, das dich das stresst, oder gar angst davor hast, viel glück