Neuer Job und dann gleich Schwanger?

4 Antworten

"Karenz" - kommst du aus Österreich?

Ich kann nur für die Regelungen in Deutschland sprechen. Sicherlich findest du aber entsprechende Informationen auch für dein Land unter:

https://www.jusline.at/gesetz/mschg

Schwangere und stillende angestellte Mütter sind (im Gegensatz zu Selbstständigen) sehr gut durch das Mutterschutzgesetz geschützt und abgesichert.

Du unterliegst in der Schwangerschaft einem besonderen Kündigungsschutz - auch in der Probezeit. Er besteht während der gesamten Schwangerschaft bis zum Ablauf von vier Monaten nach der Geburt des Kindes.

Selbst wenn dein AG dich z.B. in Unkenntnis der Schwangerschaft kündigen würde, wäre das rechtswidrig. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Arbeitnehmerin schwanger ist, besteht für den Arbeitgeber ein Kündigungsverbot, wenn die Arbeitnehmerin dem Arbeitgeber die Schwangerschaft (bis spätestens zwei Wochen nach einer Kündigung oder generell) mitteilt.

In der Schwangerschaft handelt es sich um ein absolutes Kündigungsverbot. Dieses Kündigungsverbot gilt unabhängig vom Kündigungsschutzgesetz, von daher spricht man vom so genannten besonderen Kündigungsschutz, der sich gegenüber der Schwangeren während der Probezeit und auch im Kleinbetriebe erstreckt.

In sehr seltenen Ausnahmefällen kann die zuständige oberste Landesbehörde ausnahmsweise eine verhaltensbedingte Kündigung für zulässig erklären. Dabei muss die Aufrechterhaltung des Arbeitsverhältnisses mit der Schwangeren dem Arbeitgeber unzumutbar sein (z.B. Diebstahl oder eine Straftat gegenüber dem Arbeitgeber).

Beabsichtigt der Arbeitgeber, einer unter den Kündigungsschutz des § 17 MuSchG fallenden Arbeitnehmerin zu kündigen, muss er oder sein Rechtsanwalt einen Antrag auf Zustimmung zur Kündigung stellen. Die Kündigung darf der Arbeitgeber erst aussprechen, wenn die Zulässigkeitserklärung seitens der Behörde erfolgt ist.

Eine erst kurz beschäftigte Schwangere muss auch kein schlechtes Gewissen haben - es gehört zum unternehmerischen Risiko eines jeden Arbeitgebers, wenn er Frauen im gebährfähigen Alter beschäftigt.

Gerade eine Schwangere sollte finanziell abgesichert sein - unter anderem dazu trägt das MuSchG bei und das ist auch gut so.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

aniii00 
Beitragsersteller
 19.01.2021, 15:11

Ja Österreich, vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort, es hilft mir sehr viel weiter!

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Das Kuendigungsverbot nach dem Mutterschutzgesetz gilt bereits ab dem Moment, in dem der Arbeitsvertrag geschlossen wurde (also meist auch schon vor Antritt des Arbeitsverhaeltnisses).


DerCaveman  19.01.2021, 15:14

Gilt fuer Deutschland. Oesterreich weiss ich nicht (warum hast du das mit Oesterreich nicht dazu geschrieben?)

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Karenz klingt nicht nach Deutschland sondern nach Österreich richtig?

Allerdings gilt auch in Österreicht Kündigungsschutz bei Schwangerschaft, egal ob man schon bei Vertragsschluss schwanger war, kurz danach schwanger wird oder da schon seit 15 Jahren arbeitet. Auch in der Probezeit.

Jeder Schwangeren stehen die selben Rechte zu.


aniii00 
Beitragsersteller
 19.01.2021, 15:11

Ja, Österreich

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Kommt auf den Vertrag an.

Der Kündigungsschutz greift in jedem Fall, egal wie lange man für einen Betrieb tätig ist.

Bei einem befristeten Vertrag hat der AG das Recht den Vertrag fristgerecht ablaufen zu lassen, bzw. nicht zu verlängern.