Neubauwohnung - hohe Temperatur im Raum bei geringer Außentemperatur?
Hallo, seit August letzten Jahres wohnen wir in einem Neubau (Fertigstellung im Jahr 2020). Im letzten Sommer hatten wir in der Wohnung teilweise 29 Grad, und wir dachten, dass es am fehlenden Fensterschutz liegt. Daraufhin haben wir nach und nach Wärmeschutz-Plissees, Gardinen und Rollos angeschafft und angebracht. Wir verfügen über eine Fußbodenheizung, die bereits überprüft wurde, sowie bodentiefe Fenster, die, wie bereits erwähnt, abgedeckt sind.
Seit mehreren Wochen haben wir konstant 25/26 Grad in der Wohnung. Bis vor ein paar Tagen konnten wir die Wohnung nachts auf ca. 23 Grad abkühlen, aber mittlerweile bleibt es bei 25 Grad. Unsere Nachbarn haben derzeit alle 22/23 Grad in ihren Wohnungen. Wir haben nun natürlich Bedenken, dass es im Hochsommer, wenn es nachts auch nicht mehr abkühlt, wieder bis zu 29 Grad warm sein wird.
Woran könnte das liegen? Was kann ich tun, um die Ursache des Problems zu finden?
9 Antworten
Hallo href,
es ist ein Neubau. ich gehe davon aus, dass die schon wissen wie man das macht.
Problematisch ist, dass in einem sehr gut gebauten Haus die Wärme möglichst nicht nach außen dringt. Dafür sorgt die Dämmung. Was im Winter sinnvoll ist, kann im Sommer Probleme bringen.
Ihr bekommt zu viel Wärme in die Wohnung, die ihr nicht mehr rausbringt.
Heizung ist aus, auch nachts - klar
Beschattung an allen Fenster habt ihr angebracht und wird auch benutzt - und nicht erst, wenn die Sonne draufscheint.
Ihr habt sicher eine kontrollierte Wohnraumlüftung. Die kann man programmieren, mit der muss ein Luftaustausch stattfinden, wenn die Luft draußen noch kalt ist. Und in diesem Fall soll sie kühlen, also sollte der Wärmetauscher nicht die Wärme der ausströmenden Luft an die einströmende abgeben - so wie im Winter. ich denke da solltet ihr mal schauen.
Dass die Nachbarn das Problem nicht haben, liegt vermutlich an der Ausrichtung der Wohnung und deren Lüftungsverhalten.
Viel Erfolg!
Karliemeinname
Unsere Lüftung kühlt die Zuluft, wenn das möglich und notwendig ist. Ist das nicht allgemein so?
Dann hat man euch die Sparvariante verkauft. Dann hilft nur Stoßlüften, wenn es draußen noch kühl ist und dann müssen die Fenster zu bleiben.
Ich hab mir mal deine Kommentare durchgelesen.
Besorg dir am besten zwei baugleiche Thermometer (kann auch was günstiges sein) und platziert die an den gleichen Stellen (bei euch und bei den Nachbarn). Wenn ihr sonst alles ungefähr gleich habt und gleich macht, darf es keine großen Unterschiede geben.
Bei mehr als 26-27°C ist das eine Beeinträchtigung der Wohnqualität und gerade im Vergleich zu den anderen Mietern, die laut deiner Aussage um die 5°C weniger haben, ein Sachmangel.
I.d.R. haben Neubauten eine Innenraumlüftung, die teils selbst einstellbar ist, manchmal aber auch zentral gesteuert wird. Diese Lüftung ist im Sommer i.d.R. nachts aktiv. Vielleicht gibt es diesbezüglich Probleme in eurer Wohnung.
Ansonsten sind paar Elektrogeräte die klassischen Hitzequellen, wie z.B. dicke Kühlschränke, ein Zocker-PC der relativ lange genutzt wird, Fernseher die lange in Betrieb sind. Gerade bei Neubauten, die eine gute Isolierung besitzen, staut sich dadurch die Wärme innerhalb der vier Wände. Da hilft dann nur durchdachtes und diszipliniertes Lüften.
Wie ist denn der Wärmeschutz montiert? Der bringt nur an der Außenseite etwas. Ich habe selbst im Sommer regelmäßig 28 bis 30 Grad, obwohl die Lüftung das ganze Jahr rund um die Uhr läuft.
Alles im Innenraum, wie bei den Nachbarn die aber nur 22/23 Grad in den Wohnungen haben.
Wärmeschutz-Vorhänge und der ganze Käse bringt nix, da sowas in der Regel innen angebracht ist. Sobald die Sonnenstrahlen auf das Glas treffen, hat man die Hitze drin. Hier helfen nur Rolläden außen die man tagsüber runter lässt, ohne die Ritzen zu schließen.
Unsere Nachbarn haben aber auch nur Sonnenschutzrollos und bei denen ist es deutlich kühler.
Heizung wird ja sicherlich aus sein und Baumängel schätze ich liegen auch nicht vor.
Da kann man nicht viel machen. Tagsüber Fenster und Türen nur öffnen, wenn es im Raum wärmer ist als draußen. Fenster und Türen möglichst von Außen abdunkeln, sobald die Sonne direkt drauf scheint. Das Sonnenlicht heizt mit rund 1,4 kW pro qm. Ist also eine ordentliche Heizung. Je weniger Sonnenlicht durch die Fenster in den Raum kommt, desto weniger heizt er sich auf. Innenliegende Rollos etc. (am besten mit Reflexionsfolie) helfen auch, sind aber nicht so effektiv wie außen liegende Rollos etc.
Und nachts alles so weit und lange lüften wie es geht und die Fenster wieder schließen, sobald es draußen wärmer ist als drinnen.
Was noch helfen kann ist tagsüber auch die Türen im Haus geschlossen zu halten. Das hindert die Wärme daran sich im Haus zu verbreiten. Einzelne räume können dann kühler bleiben.
Elektrogeräte ausschalten. Auch die sind letztendlich eine Wärmequelle.
Ventilatoren können für ein angenehmer Raumklima sorgen.
Und ansonsten bliebe nur der Einbau einer Klimaanlage.
Aber wie kann es sein, dass die restlichen Mieter im Haus nur 22/23 Grad haben? Bei uns ist ja nichts andres.
Ist eure Wohnung an eher ab der Südseite und deren eher an der Nordseite?
Leben die im Erdgeschoss und ihr im Dachgeschoss?
Steht bei denen ein großer schattenspendender Baum und bei euch nicht?
Haben die eine Klimatisierung oder Rollos oder wissen einfach nur wie es geht und ihr nicht?
Gibt etliche Einflüsse.
Die Gegebenheiten sind absolut gleich, das haben wir über die letzten Wochen herausgefunden.
Wir leben mitten drin.
Die Fenster sind Ost und West.
Einen Schattenspender gibt es nicht (auch bei den Nachbarn nicht).
Rollos haben wir und die Nachbarn auch.
Klima hat hier niemand.
Hmm... Wenn das wirklich alles identisch ist, dann Zweifele ich das Messergebnis der Thermometer an.
Misst da eines vielleicht falsch oder wird es falsch abgelesen?
Messen die Nachbarn eher am kühlsten Ort/zu kühlerer Zeit ihrer Wohnung und ihr eher am wärmsten?
Oder untertreiben die Nachbarn eher etwas mit ihrer Angabe und es bei ihnen doch etwas wärmer zu spitzen Zeiten?
Wir haben ein festes Thermometer, das hat jeder Haushalt und dann haben wir noch 2 eigene in verschiedenen Räumen. Jeder Raum ist gleich Warm. Wir haben schon zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten die Temperaturen verglichen. Die Wohnung der Nachbarn fühlt sich kühl an und unsere fühlt sich einfach nur sehr Warm an.
Wenn es auch bei der Anzahl, Leistung und Nutzung der verschiedenen Elektrogeräte oder auch Gasherd keine nennenswerte Unterschiede gibt und sonst auch alles baulich, geographisch und vom Nutzerverhalten ähnlich sein soll, dann fällt mir im Moment keine plausible Erklärung mehr ein.
Hallo, ich habe bei meinem Neubaukomplex das gleiche Problem. Obwohl niemals Sonnenlicht wegen eines Vorbaus über mir reinkommt, habe ich im Sommer 26 Grad durchgehend auch nachts. Im Winter 24 Grad.
Fußbodenheizung nie angeschaltet.
Ich muss hier dringend ausziehen. Kann nachts nicht durchschlafen.
Meine zentrale Lage hier im Haus heizt meine Wohnung besonders stark auf .
Vielen Dank für die Ausführliche Antwort, unsere Belüftung mit Wärmerückgewinnung kann nicht programmiert werden, die hilft nur im Winter richtig. Wir würden uns sonst die wärme nur in die Wohnung holen.
Auch die Nachbarn unter uns haben es deutlich kühler und die Nachbarn über uns auch.