Nervt es euch, wenn Kinder weinen?
Ihr kennt das vlt., ihr seid irgendwo in der Öffentlichkeit (Flugzeug, Bus etc.) und dann fängt ein Kind an zu weinen und hört nicht mehr auf.
Nervt euch das oder reagiert ihr da eher gelassen?
36 Stimmen
17 Antworten
Es ist etwas gemischt. Da ich selber in einer KiTa mit Kleinkindern (0-4Jahre) arbeite, nervt es mich in der Regel nicht. Es gehört einfach dazu, dass die Kinder zwiscvendurch weinen.Wenn aber der Tag extrem stressig, hektisch und laut war, bin ich froh, wenn ich danach meine Ruhe habe. Wenn dann auf dem Heimweg oder in der Nachbarschaft auch noch ständig ein Kind weint, kann es sein, dass ich dann wirklich etwas genervt bin. Das kommt aber nur sehr, sehr selten, vielleicht 2-3 Mal im Jahr, vor. Ich zeige es dann aber nicht nach aussen, denn die Eltern sind in dieser Situation schon genug gestresst.
Kleine Kindern steigern sich in ihre Emotionen hinein. Das ist unabänderlich, zumal sie dabei lernen, dass ihnen dann durch die Eltern mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Da ich Eltern nicht dazu überreden kann, sich weniger um ihre weinenden Kinder zu kümmern und die Kinder nicht davon abbringen kann, zu weinen, muss ich da durch. Es ist zum Heulen.
Aufgrund der Tatsache, dass ich Autistin bin, kann ich die Geräusche um mich herum kaum bis gar nicht filtern. Dies bedeutet, dass ich hypersensibel bin, was Geräusche angeht. Im Allgemeinen. Das schließt Weinen, Schreien, Kreischen etc. mit ein, aber dabei geht es auch um ganz viele andere Geräusche. Es kommt auch darauf an, welche Frequenz es ist, ob dieses Geräusch plötzlich kommt oder nicht und vieles mehr.
Da hilft es auch nichts, mir zu denken, "Es sind halt Kinder/Babys". Ich reagiere trotzdem genervt, irritiert, erschöpft, abgelenkt. Ich erschrecke mich trotzdem jedes Mal. Wenn das mal jemand zu mir sagen/schreiben sollte, werde ich antworten: "Ja, und wenn du ertrinkst, dann schnapp' doch einfach nicht nach Luft. Das ist halt Wasser!".
Ich denke, jeder würde absolut genervt sein von sowas, hätte er mein Gehirn und meine Reaktionen darauf. Sich ständig zu erschrecken und zusammenzuzucken sieht vielleicht von außen ganz witzig aus, ist aber ziemlich ermüdend.
Ebenso werde ich mich an solche Geräusche/Arten des Lärms nie gewöhnen. Ich habe das sogar schon wie die Pest gehasst, als ich selbst noch ein Kind war. 6 Jahre wohnten wir direkt vor einem Kinderspielpatz. Hab ich mich auch nie dran gewöhnt.
Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Ich spüre, wie meine Hirnareale platzen, wie ich nicht mehr denken kann, wie ich erstarre, mich erschrecke, einen Kloß in meinem Hals verspüre, wie ich mir sofort die Ohren zuhalten muss. Manchmal ist es so schlimm, dass ich sie mir so feste zudrücken muss, dass meine Ohren noch minutenlang später davon wehtun. Doch drücke ich sie nicht zu, tun sie von den Geräuschen weh. Ich kann mich dann auch einfach nicht konzentrieren. Tja. It is what it is.
Ich bin Mutter und Lehrerin an einer Grund- und Mittelschule und da kommt es öfter mal vor, dass Kinder weinen. Deshalb bin ich es wahrscheinlich "gewohnt" und reagiere da ganz gelassen :-)
Früher ganz ehrlich: Ja.
Seitdem ich eigene Kinder habe, denk ich mir da zunächst "Gott seis gedankt weinen gerade nicht meine..." und meistens hab ich dann Mitleid mit den Eltern... weinende Kinder sind nicht schön... weinende Kinder kosten Nerven... und natürlich versucht man als Eltern (die meisten zumindest), die direkte Umgebung nicht mit "seinen weinenden Kindern" zu nerven - also kommt in der Öffentlichkeit nochmal ein Stressfaktor dazu, weil "man will ja nicht unangenehm auffallen".
Deswegen versuch ich selber da für die anderen Eltern den Stress rauszunehmen, indem ich mich von sowas "nicht nerven lasse".
Meine Kids sind toll und das Weinen hält sich zum Glück in Grenzen... aber wenns bei uns mal Tränen gibt, bin ich auch dankbar, wenn ich nicht gleich missmutiges Gemurmel und vorwurfsvolle Blicke auf mir spüre ;-)