Nebenkosten pauschal ohne Abrechnung oder doch lieber klassisch?
Hallo,
und zwar habe ich jetzt eine tolle neue Wohnung gefunden. Eckdaten sind: Erdgeschoss, circa 5 Parteien, kleines Schwimmbecken im Souterrain, Sauna die allerdings kostet, 27 qm, eigener 50 qm Garten, fast alle eigentlich Eigentümer. Gegend eher Richtung Villenviertel.
Der Vermieter hat den Mietern bisher immer pauschale Nebenkosten in Höhe von 180 Euro abgerechnet. Kaution gab es dann immer direkt zurück, weil es ja nichts mehr abzurechnen gab.
Ich darf es mir nun aussuchen. Die 180 Euro kommen mir sehr hoch angesetzt vor, weswegen ich dazu tendiere, die normale Variante zu nehmen. Andererseits hätte ich sonst nicht den Stress sparsam zu sein.
Ach, ich weiß auch nicht. Natürlich könnte man jetzt behaupten, dass sie ja nicht ohne Grund diese Pauschale anbietet, weil es eventuell für sie was abwerfen könnte?
Schwierig und irgendwie unangenehm pokern zu müssen :-(
Aufgrund einer ersten Antwort: die 180 Euro gibt es jeden Monat zur Miete dazu.
Zusätzlich aufgrund einer Antwort: Das Schwimmbad und die Sauna sind für die Gemeinschaft im Haus und gehören nicht zu den 27 qm.
7 Antworten
Heizkosten dürfen nur in Ausnahmefällen pauschal abgerechnet werden:
Heizkostenpauschale für Mietwohnung nur ausnahmsweise zulässig (promietrecht.de)
Das dürfte so also gar nicht zulässig sein. Und dass ich das richtig verstehe: Für 27 m² 700 € kalt plus 180 € Nebenkosten? Das ist selbst für die heutigen Preise enorm teuer.
Auch wenn das Schwimmbad im Haus ist und es den Garten dazu gibt? Oder meinst du es bezogen auf die Nebenkosten (da wäre ein Garten ja dann egal, oder?)
Wenn ich lese, Schwimmbad und Sauna im Haus, dann fallen mir sofort die 70er Jahre ein. Ist das Haus aus den 70-ern des letzten Jahrhunderts? Dann wird auch der bauliche Zustand entsprechend sein. Hast Du Dir mal den Energieausweis zeigen lassen?
Was ich vermute:
Neben den sonst auch anfallenden Betriebskosten, wie Abfallbeseitigung, Grundsteuern, Versicherungen, werden wohl sehr hohe Heizkosten, ein sehr hoher Wasserverbrauch, hohe Kosten für Hausmeister und Reinigungsservice enthalten sein und womöglich gibt es auch einen Fahrstuhl. Das kann dazu führen, dass tatsächlich 180 € Nebenkostenpauschale berechtigt sind, wenn auch ggf. mit etwas Luft kalkuliert.
Solltest Du tatsächlich die Möglichkeit haben, die Nebenkosten auch in Form einer Vorauszahlung mit jährlicher Abrechnung zu bezahlen, kann es aufgrund der stark steigenden Energiekosten allerdings noch schlechter ausgehen.
700 € Miete: Erhöhung ist innerhalb von 3 Jahren um max. 20 % (oder 15 %) möglich. Was steht im Vertrag zur möglichen Erhöhung der Betriebskostenpauschale?
Das mit Schwimmbadbenutzung und Sauna hört sich toll an. Ebenso 50 m² eigener Garten. Aber wie oft würdest Du das nutzen und ist der Garten dann nicht eher eine Belastung, wenn er gepflegt werden muss?
Außerdem sind 27 m² sehr wenig Platz. Wie lange wird Dir das reichen?
Du solltest nicht vergessen, dass in diesen ziemlich hohen Nebenkosten allerlei Dinge enthalten sind, die in "normalen" Häusern nicht anfallen.
So ein Schwimmbad will geheizt und gereinigt werden, Eigentümer in Villenvierteln lassen auch andere Gemeinschaftsbereiche i.d.R. öfter und gründlicher reinigen als im Geringverdienerbunker, das Wasser für deinen Garten kommt vermutlich nicht aus der Regentonne usw.
Dazu kommt natürlich auch die Frage der Dämmung und Heizung - je älter das Haus und die Anlage, desto höher die Kosten, wenn du im EG oder DG wohnst, steigen sie bei schlechter Isolierung noch weiter.
Du solltest dir vielleicht mal eine Aufstellung geben lassen, was alles in der Pauschale enthalten ist, ich denke aber nicht, dass du allzu große Gewinne machst, wenn alles genau abgerechnet wird, und das Risiko steigender Preise rägst du dann (anders als bei einer verbindlich festgelegten Pauschale) ganz alleine.
180 € für 27 m² ist im Durchschnitt immens viel (ich glaube selbst bei Warmwasser durch Strom...) Das sind 6,66 €/m² pro Monat. Der Durchschnitt in Niedersachsen liegt bei unter 3 €. Durch die aufwändige Ausstattung kann aber durchaus schon einiges zusammenkommen.
Das Problem wird sein, dass du dir die Art der Betriebskostenberechnung gar nicht aussuchen können wirst. Wenn der Vermieter sagt "pauschal", gilt "friss oder stirb".
180 EUR für 27 EUR WF sind zu 100% überhöht, 90 sind angemessen. Der Vermieter verschafft sich ein überdimensionales finanzielles Sicherheitspolster.
Demzufolge rate ich zu monatlichen Vorauszahlungen über welche dann jährlich abzurechnen wäre.
Dem Mieter wird freigestellt, was er möchte (lt. Frage).