Nachts höherer Gasverbrauch als tagsüber?

5 Antworten

Der höhere Gasverbrauch kommt dadurch zu stande, daß durch die Nachtabsenkung die Räume so stark auskühlen, daß die Energie um die Räume wieder auf auf Temperatur zu bekommen ein vielfaches mehr ausmacht, als die Räume auf Temperatur zu halten.

Probiert mal folgendes:

Zunächst mal stellt erstamal im Hauptwohnraum (z.B. Wohnzimmer) Alle Heizkörperthermostate auf Maximum (5)

Alle untergeordneten Räume, Alle Heizkörperthermostate auf 3 (20°C)

Schlafzimmer auf 2 (16°C)

Badezimmer auf Maximum (5)

Dann stellst Du am Vitodens die Tagesraumsolltemperatur auf 20°C und die Nachtabsenkung nicht niedriger als 18°C

Und sorge dafür, daß der Vitodens tagsüber von den Schaltzeiten von 6 bis 22 Uhr im Tagbetrieb ist.

Dann stelle einen Thermometer in das Wohnzimmer und beobachte mal 2 Tage lang welche Raumtemperatur sich tatsächlich einstellt wärend die Heizkörperthermostaten immer voll aufgedreht bleiben.

Ist die Raumtemperatur tatsächlich jetzt höher als 20°C dann ist die Heizkurve an der Regelung zu steil eingestellt...daß heißt es wird mehr Wärme ins System geschickt als eigentlich benötigt wird.

Witterungsgefphrte Reglubg bedeutet, daß sich die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur ändert.

Stellst Du also fest, daß du im Wohnzimmer jetzt 22°C auf dem Thermometer mißt obwohl Du am Vitodens 20°C Raumsolltemperatur eingestellt hast, dann wird Deine Heizungsanlage mit Wärme überversorgt....jetzt kannst Du die Heizkurve abflachen, daß heißt Du stellst sie um 0.1 bis 0.2 Schritte niedriger ein.

Das wird das Vorlaufwasser pro Schritt um 3°C kälter machen.

Und das machst Du solange, bis Deine tazsächliche Raumtemperatur im Wohnzimmer auf ca. 20°C herabsenkt...hast du diesen Punkt erreicht, dann faßt Du nie mehr Deine Heizkörperthermostaten an sondern lässt sie so stehen.

Du hast jetzt die optimale Einstellung für Deine Wärmeverteilung gefunden und Du wirst sehen, daß sich Dein Gasverbrauch minimiert und stabilisiert...und das ohne daß Du frieren mußt.

Probier das mal und Du wirst sehen, daß es funktioniert...

...schreib mir mal, wie es lief.

Gruß vom Doc

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 30Jahre+ Berufserfahrung,SHK-Meister seit 2001

emoch 
Beitragsersteller
 10.03.2024, 11:12

Vielen Dank, Doc. Das werde ich genauso machen und dann berichten!

BerndBauer3  11.03.2024, 09:11

Heizkurve absenken kann man machen. Aber so falsch wird die nicht eingestellt sein. Das bringt keine große Ersparnis. In der Frage steht auch, klühle Räume trotz hohem Verbrauch. Wenn die Räume jetzt schon kühl sind, kann man nicht weiter absenken.

Und bei Nachtabsenkung kostet das wieraufheizen nicht mehr, als wenn man gleichmäßig durchheizen würde. Das hört und liest man öfter. Ist aber falsch. 99% der Heizungen haben Nachtabsenkung. Das würden die ja nicht machen, wenn der Verbrauch dadurch ansteigt.

docgrizzly  11.03.2024, 13:03
@BerndBauer3

Pauschalisieren lässt sich das nicht, weil das Auskphlverhalten Gebäudeabhängig ist.

Aber die Praxis zeigte, daß duchheizen und nur geringfügig absenken eine effizientere Brennstoffausnutzung bringt und darüber hinaus die Anlage schont, durch längere Brennerlaufzeiten mit geringer Leistung in Verbindung mit weniger Brennerstarts.

Außerdem warten wir mal was der Fragesteller herausfindet, bevor wir uns über Sinn und Unsinn streiten...oder?

Dann sehen wir, wer recht hat.

Was meinst Du mit "Umwälzpumpe nur 1h morgend/abends"? Meinst Du die Zirkulation des Trink/Brauchwasser? Die Heizkreispumpe muss ja laufen, damit das Wasser überhaupt in die Heizkörper kommt.

Dann lässt sich noch kein richtiger Rückschluss ziehen, da keine Heizzeiten bekannt sind (Zeitraum der Nachtabsenkung), Zeitraum der Warmwasserbereitung, wann wird immer der Zähler abgelesen... Wenn die Heizungsanlage von Nachtabsenkung auf Tagtemperatur geht, wird natürlich erst einmal eine Menge Gas benötigt, um das Wasser komplett auf Temperatur zu bringen und die ausgekühlten Räume müssen sich wieder aufheizen, es geht also auch erst mal viel Energie in die Räume. Dann ist aktuell der Temperaturunterschied zwischen Raum- und Außentemperatur nachts trotz absenkung bedeutend höher, wie am Tage bei höherer Raumtemperatur, weil es draußen auch wesentlich wärmer ist und somit das Temperaturdelta zwischen Raum- und Außentemperatur niedriger. Das macht auch einen geringeren Heizbedarf.

Ebenso braucht die Erwärmung des Brauchwasser einiges an Energie, wenn dieses über Nacht etwas ausgekühlt ist. Wird dann der Zählerstand erst abgelesen, nach dem diese hohen Energieanforderungen durch sind, zählt die Aufheizleistung natürlich noch in den Nachtverbrauch.

Sinn machen solche Untersuchungen also nur, wenn man alle Faktoren mit einbezieht und auch das Verhalten der Heizung kennt und mit einbezieht.


BerndBauer3  11.03.2024, 09:41

Ja, gute Antwort. Ich habe deine Antwort zu spät gelesen, sonst hätte ich mir meine Antwort sparen können.

emoch 
Beitragsersteller
 10.03.2024, 12:31

Danke für die ausführliche Diskussion! Die Nachtabsenkung ist von 22:00 bis 6:00 Uhr. Die Ablesezeiten sind etwa 7:30 Uhr, also nach dem „Aufheizbetrieb“ am Morgen. Dies ist sicher eine Erklärung für einen größeren Verbrauch, allerdings dachte ich nicht, dass der Unterschied so groß ist (Tag 4m3 zu Nacht+Aufheizen am Morgen von 9m3)! Werden jetzt vor 6 Uhr ablesen.
Mit Zirkulationspumpe habe ich die Pumpe für Trink-/Brauchwasser gemeint. (Von einer anderen weiteren Pumpe habe ich keine Information).

Auf jeden Fall habe ich gute Anregungen bekommen, nochmal danke!

Ich fand das zunächst auch ungewöhnlich, nachts höherer Verbrauch, als tagsüber. Mußte ein bisschen überlegen. Aber zur Zeit ist es nachts ziemlich kalt, draußen. Tagsüber ist es deutlich wärmer. Wenn dann noch die Sonne durchs Fenster scheint, braucht man tagsüber nicht viel heizen.

Um welche Uhrzeit habt ihr denn abgelesen? 12 Stunden nachts, 12 Stunden am Tag? Oft ist die Nachtabsenkung so eingestellt, das die Heizung um 6 Uhr wieder auf Tagbetrieb geht, damit es warm ist, wenn man aufsteht. Aber das kann jeder machen, wie er möchte. Manche stellen es auf halb 6 Uhr, andere auf 7 Uhr. Wenn man dann um 8 Uhr den Verbrauch der Nacht abliest, ist der Verbrauch fürs Aufheizen schon mit drin.

Was für ein Haus habt ihr denn? Wie groß, wie alt, wie viele Personen? Wie alt ist die Heizung?

Wir haben ein großes altes Haus. Vor 50 Jahren lebten hier bis zu 10 Personen. Damals hatten wir im Februar einen täglichen Verbrauch von über 30m³. Später eine neue, bessere Heizung, Verbesserung bei der Isolierung, Neue Fenster, Dachboden isoliert. Mit der Zeit auch immer weniger Bewohner. Aber die waren alt, und brauchten es entspechend warm.

Vor 10 Jahren habe ich noch einmal eine neue Heizung bekommen, Brennwert-Gasheizung. Dadurch ist der Verbrauch um etwa 20% gesunken, obwohl der Schornsteinfeger vorher immer gesagt hat, das alles in Ordnung ist, und eine neue Heizung sich nicht lohnt.

Seit meine Mutter nicht mehr lebt, wohne ich hier alleine. Ich brauche es nicht so warm. Küche/Wohnzimmer 18 Grad, alle anderen Räume 14 Grad. ich hatte im Februar einen täglichen Verbrauch von 8m³.

Klingt merkwürdig.

Ich würde einen Heizungs-Fachmann kontaktieren und am Telefon das Problem beschreiben. Sicher ergeben sich aus dem Gespräch ein paar Ansätze für mögliche Ursachen. Und ein Telefonat kostet erstmal nichts.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

emoch 
Beitragsersteller
 10.03.2024, 12:37

Danke!

Wenn Nachts die Zimmer zu stark auskühlen, braucht es mehr Energie um sie wieder aufzuheizen. Die Wände müssen sich ja erst wieder erwärmen um die Temperatur konstant halten zu können.Auch ist es angebracht, Abends nur Stoß zu lüften für paar Minuten und dann alle Fenster schließen die Nacht über.