Nach dem Tod: Verbrennen oder beerdigen?
Ich selber möchte gerne für mich festlegen, wie ich nach meinem Tod bestattet werden will. Ich habe Vor- und Nachteile gesammelt von Feuer- und Erdbestattungen, da ich mich nicht entscheiden kann.
FeuerbestattungVorteile: Sie ist um einiges günstiger, man zahlt für ein Erdgrab mehrere tausend Euro mehr als für ein Urnengrab. Die Grabpflege ist weniger intensiv. Das Grab besteht nur aus einem kleinen Stein, den man auch mal monatelang nicht pflegen kann, ohne das es schlimm aussieht. Es ist entgültig und von mir bleibt nichts übrig, auch keine Knochen.
Nachteile: Ich stelle es mir für die Hinterbliebenden schlimm vor einen Verstorbenen in Brand setzen zu lassen. Viele assozieren Feuer mit Gewalt. Zwar löst der Körper sich bei der Erdbestattung auch auf, aber durch natürliche Kräfte, nicht durch Menschenhand. Die Trauerverarbeitung kann schwerer sein, da der Angehörige gestern noch im Bett lag, heute schon zu Staub zerfallen in einer kleinen Urne ist.
ErdbestattungVorteile: Die Gräber sind oft viel schöner, Angehörige haben auf dem großen Grab viel Platz um Blumen und Co. zu pflanzen und so ihre Trauer zu verarbeiten. Die Erdbestattung ist natürlich, da auch jeder Tierkadaver verwest, wenn er nicht vorher gefressen wird. Außerdem werden dann die eigenen Atome wieder in den Naturkreislauf gebracht (Mensch kommt aus der Erde, wird zur Erde). Die Würmer fressen einen auch nicht, dass ist nur ein Mythos, da die Leiche schneller zerfällt als der Sarg und in der Tiefe kaum Tiere leben.
Nachteile: Sie ist sehr teuer, sie hat religiöse Bezüge (gehöre keiner Religion an), Grab besteht meist länger, Angehörige müssen es länger pflegen. Die Grabpflege ist viel intensiver und aufwendiger. Auch nach sehr langer Zeit ist der Körper noch teilweise auf der Erde, obwohl man selbst nicht mehr lebt, gruselige Vorstellung.
Wollt ihr für euch selbst eine Erd- oder Feuerbestattung? Aus welchen Gründen? Sind eure Pro/Kontra Gedanken ähnlich? Oder ist es euch völlig egal, weil ihr tot seid?
112 Stimmen
47 Antworten
Wir haben uns in der Familie für eine Urnenbestattung entschieden. Zuvor konnten wir uns alle von den Eltern noch verabschieden. Dann erst kam es zur Verbrennung. Später werden Bruder, Schwägerin und ich auch mit aufs Grab kommen. So können wir im Tod zusammen bleiben, wie im Leben. Ich lebe mit Bruder und Schwägerin zusammen, nur auf separater Etage.
Anonyme Urnenbestattung, wie es eine Cousine mit ihren Eltern gemacht hat, finde ich nicht ganz so gut. Es fehlt der Platz fürs Gedenken. Urnengrab unter Rasen mit Stein, wie es die anderen Cousinen mit ihren Eltern gemacht haben ist eine gute Alternative, wenn keine Zeit für die Grabpflege ist. In einem Friedwald, wie es bei einen Freund ist, sehr gute Idee. Da ist dann auch noch Natur, die das Abschied nehmen erleichtert.
Körperbestattungen wurden bei mir in der Familie zuletzt mit den Großeltern gemacht 80er Jahre. Das ist kaum noch zu bezahlen gewesen und die Pflege ist unnötig aufwendig. Solche Gräber werden dann nach Ablauf der Frist eingeebnet, da der Aufwand zu hoch wird. Urnengräber haben den Vorteil, da können Generationen zusammen bleiben.
Asche ist endgültig.
Das bisschen Materie von 0,000000001 microgramm Materie darf restlos und sofort weg. Ich bin vergeistigt seit 16 Jahren. Möchte auch, dass meine weltliche Asche ins anomyme Rasenfeld kommt. Dann haben Kinder u Enkel keine Arbeit mit Grabpflege.
Es reicht, wenn sie ab u an an mich denken.
Sie haben ja mit ihrem Leben genug um die Ohren.
Ich hab lange ein grosses Elterngrab gepflegt u war in der Mittagspause fast jeden Tag zum Giessen dort im Hochsommer. Das möchte ich keinem zumuten.
Asche ist endgültig, da versucht kein Geist mehr reinzukommen. Ich hab ja Erleuchtung erreicht u möcht auf ne spirutuelle Galaxie, wo es gerechter zu geht. Aber erst in 40 Jahren. Bin ja erst 😉 70 😊 und lebe gerne.
So tiefe Wurzel haben die Pflanzen nicht auf dem Grab.
Die sollen die Pflanzen mit PeruQuano düngen. 😉😊
Von Würmern wollte ich nicht zerfressen werden. Mein Körperhaus kann weg, wenn ich, Gewahrsein, Geist, Wesen, draussen bin.
Nichts von alledem!
Ich würde am ehesten wie das Dornröschen für 100 Jahre im Bett liegen bleiben wollen. Was dann nach 100 Jahren passiert kann mir egal sein!
Zumindest werde ich mich nicht entscheiden. Wenn ich tot bin, nehme ich wohl nichts mehr wahr. Es wird also wohl egal sein, genau so wie vor meiner Geburt.
.... weil ich Muslima bin und Feuerbestattung im Islam verboten ist. Durch islamische Quellen gehe ich davon aus, dass man die Feuerbestattung spüren wird, wenngleich die Wissenschaft auch etwas Anderes sagt.
Gott verbreitet die Feuerbestattung mit der Begründung, das nur er mit dem Feuer bestrafen darf. Warum sonst redet er von Strafe, wenn man davon nichts mitbekommt? Eine Strafe ist immer etwas, was man spüren kann und weh tut. Seelisch oder auch körperlich.
Für mich käme nur eine Erdbestattung in Frage. Die kleinen Grabplätze finde ich merkwürdig, wenn man bedenkt, dass kaum einer der Toten beim Sterben so klein war.
Abgesehen davon, missfällt mir auch die Vorstellung, mit dem ganzen Körper im glühenden Feuer zu stehen.
Hinzu kommt, dass die Erdbestattung umweltfreundlicher ist.
Ja, ok. Wenn man das so sieht. Bei der Erdbestattung wollen Leute in der Regel, dass die körpereigenen Nährstoffe noch dem Boden/Pflanzen usw. zu gute kommen. Das man der Natur was zurück gibt. Du hast eine gegenteilige Weltsicht und die kann ich auch vollkommen nachvollziehen.