Muss man vegan sein wenn man spirituell ist?
Meine Spiritualität ist das absolut wichtigste in meinem Leben und ich hänge sehr daran und interessiere mich für die Wahrheit und nicht mehr so für das weltliche. Dafür würde ich zumindest opfern, keine Tierprodukte mehr zu essen. Muss man dafür vegan sein ? Wenn ja dann hätte ich einen guten Grund.
14 Antworten
Was ist denn noch wahrer als das was du ohnehin schon vor dir siehst?
Wenn du Willenskraft brauchst um aufzuhören Fleisch zu essen, dann esse es weiterhin, denn der Willenskraft-Aufwand wird nach ein paar Wochen unbewusst werden und dann weiterhin Energie brauchen.
Und Veganismus wird dich nicht spiritueller machen. Eine Banane zu essen wird dich auch nicht "affiger" machen. Manche spirituellere Leute sind vegan, weil sie dadurch ihren Empathie Konflikt lösen. Andere respektieren/achten ihre Nahrung dafür, dass es sein Leben für sie aufgegeben hat (Egal ob Tiere oder Pflanzen). Beide Leute sind spirituell, beide ernähren sich anders, und bei beiden führt ihre Ernährung nicht dazu, dass sie spiritueller sind.
Ich bin Soto-Zen-Buddhist und sehe vegane bzw. vegetarische Lebensweise kritisch.
Moralische Überlegenheit und Egoismus
Nehmen wir beispielsweise an, dass man als Gast bei jemandem eingeladen ist, der die eigenen Ernährungsgewohnheiten nicht kennt und für den Besucher extra teures Fleisch kauft, es aufwändig mariniert und stundenlang zubereitet.
Sagt man dann "Nein danke, ich esse kein Fleisch", sehe ich darin eine Menge Egoismus, indem man seine persönlichen moralischen Maßstäbe über die selbstlosen, liebevollen Bemühungen seines Gastgebers stellt.
Außerdem weist man das "Opfer" des Tieres genau so zurück wie das "Opfer" an Zeit, Arbeit und liebevoller Bemühung durch den Gastgeber.,
Es ist ja nicht so, als würde einem tödliches Gift angeboten werden - auch wenn dieser sokratische Vergleich manchmal von Veganern tatsächlich genutzt wird.
Da kann viel Hochmut entstehen - "Ich bin viel spiritueller als ihr, weil ich vegan lebe" - und solch eine Haltung sehe ich ganz sicher nicht als spirituell an.
Zu viel Ernährungssorgen verschieben Prioritäten.
Wenn man beispielsweise zu einer Meditations-Schweigewoche fahren will und der erste Gedanke ist "Kochen die auch vegan?", dann zeigt es, dass der Schwerpunkt nicht auf Spiritualität, sondern auf ideologisch aufgeladenem Konsumverhalten liegt - also auf materiellen Konzepten.
Zu viel Ernährungs-Öko-Philosophie kann vom Weg ablenken
Manche Menschen tun so, als wäre der Verzicht auf tierische Produkte, Plastik und dergleichen selbst eine Art "Heilsweg" - und vor lauter Beschäftigung mit irgendwelchen Ernährungsphilosophien und Minimalismus-Konzepten zieht das wahre Leben an ihnen vorbei, weil sie sich eine "spirituelle Blase" geschaffen haben
Damit fischen diese Menschen wieder im kleinen Becken ihres Egos, anstatt ihren Blick auf den Ozean zu richten.
Trennung von Körper und Geist
Obwohl als Grund "ein gesunder Geist in einem gesunden Körper" genannt wird, schafft solche Ernährungsphilosophie mitunter keinen gesunden Geist - ständig hat man Sorge, dass Essen könnte "energetisch negativ belastet" sein, oder womöglich tierische Bestandteile enthalten - der Geist ist dann keineswegs ruhig, sondern in ständiger Angst vor der "falschen Ernährung".
Sonstiges
Meiner Meinung nach zeichnet sich ein "spiritueller" Mensch unter anderem dadurch aus, dass er nicht an solchen Konzepten und Ideologien hängt, sondern sich so verhält und ernährt, wie es seiner Erfahrung nach sinnvoll ist - und nicht, weil irgendein Guru oder Ernährungspapst es predigt.
Diese Ansicht "Sagt man dann "Nein danke, ich esse kein Fleisch", sehe ich darin eine Menge Egoismus, indem man seine persönlichen moralischen Maßstäbe über die selbstlosen, liebevollen Bemühungen seines Gastgebers stellt." finde ich sehr spannend.
Den Buddhisten ist es oft wichtiger die eigene Moral/Wertvorstellungen unterzuordnen um dem Gastgeber usw. zu "ehren". Das habe ich auch schon bei buddhistischen Mönchen bei uns in der Region erlebt und hinterfragt, die bei einem Markt Fleischspeisen gekocht haben, aber selber keines essen würden.
Ich finde den Buddhismus gut und recht und man kann auch extrem viel davon lernen. Er beinhaltet jedoch kulturell bedingte Ansichten und Verhaltensweisen und wie ich finde kann er nicht 1:1 als spirituelle Praxis in unserer Kultur übernommen werden. Man muss auch unterscheiden zwischen spiritueller / buddhistischer Praxis eines Mönchs und eines Menschen im alltäglichen Leben – in unterschiedlichen Kulturen.
Ich würde z.B. als Gastgeber sehr wenig von jemandem halten, der sich nicht an seine eigenen Wertvorstellungen hält und ihn nicht mehr einladen.
Zunächst einmal sollte man feststellen, dass die Natur nicht barmherzig ist - dort gilt unter anderem das Prinzip "fressen oder gefressen werden".
Erst wir Menschen führten Bewertungen durch die Moral ein und machten das Leben damit kompliziert. Manchmal bewerten wir Dinge auch moralisch über.
Dann kommen dann beispielsweise irgendwelche sexuell verklemmten Persönlichkeitstypen bei raus, oder Leute mit einem Reinheitswahn.
Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, wenn man seinen Konsum selbstbestimmt überdenkt und nicht alles isst, nur weil "man es kann".
Aber ein Zeichen für Spiritualität, oder gar eine Voraussetzung für Spiritualität sehe ich in veganer Lebensweise nicht.
Weisheitslehrer unterschiedlicher Kulturen trugen sehr wahrscheinlich Ledersandalen oder aßen Tierprodukte, weil es in ihrer Kultur normal war.
Natürlich muss niemand Ledersandalen tragen, nur weil Jesus welche trug, oder Milch trinken, nur weil der Buddha Milch getrunken hat - dadurch wird man nicht spiritueller. Aber meiner Ansicht nach eben auch nicht "unspiritueller".
Ich bleibe im Übrigen bei meiner Aussage, dass eine Ernährungsphilosophie auch eine Ego-Falle sein kann, wenn man sich anderen Menschen gegenüber moralisch höherwertig - oder eben "spiritueller" - fühlt.
Was das spirutuelle angeht habe ich keine ahnung aber das moralische möchte ich kritisieren. vom gastgeber angebotenes fleisch abzulehnen bedeutet nicht "schlecht" zu sein. du konnotierst die moral des veganers in dieser situation schlecht indem du ihn in dem befolgen seiner werte- die die veringerung von leid zum ziel haben, und zwar auf kosten eigener privilegien- als egoistisch bezeichnest während du den gastgeber, der einem tier alles nimmt um selbst einen bestimmten geschmack zu schmecken, als liebevoll bezeichnest. so einfach ist es nicht. sicherlich wird der gastgeber liebevolle gute absichten haben, allerdings lediglich dem mensch gegenüber. dem tier gegenüber verhält er sich egoistisch. Bei dem besucher ist das andersherum.
Allerdings: Wenn der Besucher das Fleisch nicht ist verletzt er den Gastgeber. Wenn er das Fleisch isst tötet er das Tier (bzw ist für den tod eines tieres verantwortlich, angebot& nachfrage). Der Gastgeber kann auch nach der kränkung noch glücklich leben, das tier nachdem es getötet wurde nichtmehr.
Außerdem: Jeder lebt seine eigene moralvorstellung auf "egoistische weise" aus. bsp: wird ein hund geschlagen wird das von der gesellschaft nicht akzeptiert, sie zwingt dem täter ihre vorstellung von richtig und falsch auf.
ebenso bei mord, vergewaltigung und allen anderen moralfragen.
Würdest du wenn dir jemand eine(n) "liebevoll" und "sorgsam" extra für dich entführte(n) und vorbereitete(n) frau/ mann sexuell anbieten würden diese frau/ diesen mann vergewaltigen, obwohl es deiner moral widerspricht und du keinen gefallen daran findest? denn so geht es veganern, es widerspricht der moral und wir haben kein verlangen nach fleisch, es widert uns sogar an. wieso sollten wir es essen? und indem wir das tier essen ehren wir es nicht. wir sehen mensch& tier als gleichwertig. wenn ich einen mensch esse ist das leichenschändung, beerdigen wäre ehrenvoll.
wenn du jetzt argumentierst: "mensch& tier sind aber nicht gleichwertig", das ist deine meinung, nach deiner argumentation bist du egoistisch wenn du diese meinung anderen aufzwingst, bzw deine moral. denn veganer bezeichnest du schon als egoistisch wenn sie nur die frechheit besitzen nach ihren moralischen werten zu leben, so wie jeder andere es auch tut.
Ich selbst bin übrigens Vegetarier - und ich bilde mir nicht ein, dass mich das zu einem besseren Menschen macht.
Wenn mir jemand ein Stück von seinem Geburtstagskuchen oder der Hochzeitstorte gibt, dann drücke ich dafür meinen Dank aus.
Der Dank für die Mahlzeit drückt die Dankbarkeit für die Natur, die Pflanzen, Tiere, Landwirte, Verarbeitungsbetriebe und Händler und den Koch aus, die so viel Energie investiert haben, damit ich jetzt diese Mahlzeit empfangen kann.
Als Ausdruck hierfür mache ich (körperlich oder innerlich) "Gassho" - das zusammenlegen beider Hände - und empfange dankbar die Speise. Das hat sich bei mir als wertvolle Praxis etabliert.
Übrigens ganz ohne Überlegungen darüber, ob es meiner Aura schaden, meine Energie reduzieren, mich "unrein" machen, oder meinen Astralkörper stören könnte - da ist mir zu viel "mir", "mich", "mein" drin - zu viel Ego.
Jedes "Reinheitsideal", das körperliche Aspekte zurückweist, ist leztlich egoistisch.
Das Tier ist trotzdem qualvoll gestorben, von deiner dankesgeste bekommt es nichts mit, die ist nur für dich.
Das Tier ist trotzdem qualvoll gestorben, von deiner dankesgeste bekommt es nichts mit, die ist nur für dich.
Diese Dankesgeste fördert aber die innere Dankbarkeit und vermeidet, dass man Nahrung - egal welcher Art - als etwas selbstverständliches ansieht.
Wenn jemand hemmungslos vegan konsumiert, hat er ein ähnliches Problem wie ein verschwenderischer Omnivore - er schätzt das Leben nicht mehr.
Ich sage es mal so ...
Jesus war Fischer -> hat auch Fleisch gegessen
Buddha hat zwar kein Fleisch gegessen, aber dazu aufgefordert, das der Mönchsgemeinschaft Fleisch gespendet werden soll
Mohammed -> hat Rind und Lamm gegessen
Sind das nicht alles sogar spirituelle Führer ?
Warum meinst Du dann, das Du Vegan sein solltest ??
Es ist leider "natürlich" , auch Fleisch zu Essen .Das war schon vor ~ 2000 Jahren so und hat sich eigentlich nicht geändert. Wenn man es aus ethischen Gründen ablehnt, ( warum auch immer) ist es vollkommen okay, steht es nicht im Widerspruch zu einem spirituellen Leben.
Das muss man nicht zwingend sein. Aber wenn Du Dich damit besser fühlst, dann ist es doch in Ordnung so.
Muss man nicht aber kann man wenn man will zumindest bei der Ernährung und in den meisten anderen Bereichen.
Zu 100 % bzw in allen Bereichen vegan Leben ist aber sehr schwer zb sind Handys, tablets, Bildschirme, Schuhe, fotopapier, Zigaretten, viele kosmetische Artikel, Putzmittel, Etikette vo Getränkeflaschen, oft nicht vegan. Der Klebstoff enthält tierische Bestandteile. Selbst Räucherstäbchen und Kerzen sind es nicht immer. Manche Räucherstäbchen zb werden mit Tierversuchen getestet Zigaretten oft auch und für die Filter wird Hämoglobin verwendet und das wird aus Schweineblut gewonnen. Für Handys und Co wird zb knochenleim benötigt und für die Bildschirme tierisches Cholesterin. Es gibt für vieles vegane Alternativen aber bei Handys und Co noch nicht.
Was das spirutuelle angeht habe ich keine ahnung aber das moralische möchte ich kritisieren. vom gastgeber angebotenes fleisch abzulehnen bedeutet nicht "schlecht" zu sein. du konnotierst die moral des veganers in dieser situation schlecht indem du ihn in dem befolgen seiner werte- die die veringerung von leid zum ziel haben, und zwar auf kosten eigener privilegien- als egoistisch bezeichnest während du den gastgeber, der einem tier alles nimmt um selbst einen bestimmten geschmack zu schmecken, als liebevoll bezeichnest. so einfach ist es nicht. sicherlich wird der gastgeber liebevolle gute absichten haben, allerdings lediglich dem mensch gegenüber. dem tier gegenüber verhält er sich egoistisch. Bei dem besucher ist das andersherum.
Allerdings: Wenn der Besucher das Fleisch nicht ist verletzt er den Gastgeber. Wenn er das Fleisch isst tötet er das Tier (bzw ist für den tod eines tieres verantwortlich, angebot& nachfrage). Der Gastgeber kann auch nach der kränkung noch glücklich leben, das tier nachdem es getötet wurde nichtmehr.
Außerdem: Jeder lebt seine eigene moralvorstellung auf "egoistische weise" aus. bsp: wird ein hund geschlagen wird das von der gesellschaft nicht akzeptiert, sie zwingt dem täter ihre vorstellung von richtig und falsch auf.
ebenso bei mord, vergewaltigung und allen anderen moralfragen.
Würdest du wenn dir jemand eine(n) "liebevoll" und "sorgsam" extra für dich entführte(n) und vorbereitete(n) frau/ mann sexuell anbieten würden diese frau/ diesen mann vergewaltigen, obwohl es deiner moral widerspricht und du keinen gefallen daran findest? denn so geht es veganern, es widerspricht der moral und wir haben kein verlangen nach fleisch, es widert uns sogar an. wieso sollten wir es essen? und indem wir das tier essen ehren wir es nicht. wir sehen mensch& tier als gleichwertig. wenn ich einen mensch esse ist das leichenschändung, beerdigen wäre ehrenvoll.
wenn du jetzt argumentierst: "mensch& tier sind aber nicht gleichwertig", das ist deine meinung, nach deiner argumentation bist du egoistisch wenn du diese meinung anderen aufzwingst, bzw deine moral. denn veganer bezeichnest du schon als egoistisch wenn sie nur die frechheit besitzen nach ihren moralischen werten zu leben, so wie jeder andere es auch tut.