Muss man den Autismus in der Bewerbung für ein Praktikum erwähnen?

7 Antworten

Hallo MKX,

die frage ist, ob der Autismus relevant ist für seine zukünftige Tätigkeit. Also ob er entsprechende Unterstützung benötigen würde oder ähnliches.

  • Also sind die Einschränkungen massiv, dann ja, aber den Autismus positiv formulieren und die Einschränkungen "weich" einfügen (siehe weiter unten).
  • Wenn der Autismus weniger einschränkt, dann gar nicht erwähnen.

= Grundsätzlich: es geht primär um die "Aufsichtspflicht". Denn wenn ein Unfall aufgrund der Einschränkungen passiert, dann .... hat es Folgen.....

was noch im Kopf so da ist (ab hier braucht dann nicht mehr weitergelesen werden):

Eine Bewerbung sollte allerdings darstellen, warum in dem Betrieb/in der Firma sich beworben wird. Warum in genau diesem Bereich gearbeitet werden mag.

Wenn der Autismus hervorzuheben ist, aufgrund von .... zum Beispiel, möglicher Reizüberflutungen, dann kann dies tatsächlich Sinn machen, ABER auch, dass (hoffentlich) es Wege gibt, um aus diesen Phasen herauszukommen.

Zum Beispiel:

"Zu viele Reize, zu viele zwischenmenschliche Kontakte überfordern mich noch massiv, weswegen ich dann mich für eine gewisse Zeit zurückziehe, um danach voll leistungsfähig wieder die meine Tätigkeit ausüben zu können."

Na gut, diese Aussage hat noch gewaltige Schwachstellen.

  • -Wichtig ist allerdings, dass rüberkommt, dass an den Tätigkeitsfeldern schon Interesse besteht.
  • Das es zu Problemen kommen kann, aber das es hierfür auch Lösungsmöglichkeiten gibt.
  • Das die Herausforderungen das Interesse der Tätigkeiten nicht schwächen.

Vielleicht auch mit dem/der KlassenlehrerIn reden. Was er empfiehlt. Manchmal gibt es ja auch regionale Unterschiede.

Was auch eine Möglichkeit ist: im Betrieb/Firma/Unternehmen vorher anzurufen um zu erfragen, ob dort generell Menschen im autistischen Spektrum eine Chance erhalten würden. (Zumindest dann, wenn die autistischen Auffälligkeiten massiv auffallen, andernfalls die Diagnose weglassen).

Eine WfbM (Sozialdienst) kann vielleicht auch noch hilfreich sein, weil so manche WfbM auch mit Unternehmen zusammenarbeiten. Und zu deren Zielgruppe kann auch so manch autistischer Mensch gehören.........

hm.... das sind meine Gedanken zum Thema....

Alles Gute für die Zukunft!

Das ist eine schwierige Sache. Es handelt sich zwar "nur" um ein Praktikum da könnte man in der Bewerbung das zwar erst mal verschweigen. Fragt sich nur, was hat man davon? Zu einem Gespräch eingeladen werden? (Falls die sich überhaupt die Mühe machen und nicht ja oder nein sagen)

Irgendwann muss man die Karten auf den Tisch legen, oder es gibt Probleme. Je nach Ausprägung der Krankheit mehr oder weniger.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es frustrierend ist nicht mal eine Antwort zu bekommen. Ich glaube viele denken immer noch Ausisten lassen keinen an sich heran, seinen Sonderlinge mit denen man nicht reden kann und die sie auch nicht in eine neue Situation einfügen können. Das mag ja auf einige zutreffen. Aber sicher nicht auf alle. Ich würde vielleicht - aber aus der Ferne sagt sich das auch leichter - reinschreiben wie ausgeprägt bzw eben nicht, der Autismus bei ihm ist.

Es gab mal einen Test, wo man mit zwei frei erfundenen Bewerbungen testete, wie die gleiche Firma mit den gleichen Fähigkeiten der Bewerbung und für den gleichen Job reagierte. Der Unterschied war nur ein fiktiver Bewerber hatte einen muslimischen Vor- und Nachnamen und der andere fiktive Bewerber einen deutschen Vor- und Nachnamen. 3x darfst du raten welcher Bewerber genommen worden wäre, wäre es kein Test gewesen. ;)

Ich weiß das ist jetzt auf die Nationalität bezogen aber es kommt aufs selbe hinaus. Wenn man einer Minderheit angehört egal ob Ausländer, Autist, Homosexuell oder was auch immer sollte man es möglichst nicht erwähnen außer wenn man sich bei Unternehmen bewirbt, wo man weiß, dass diese Minderheiten willkommen sind.

Ein Praktikum ist eigentlich leicht zu bekommen, da kostenlose Aushilfsdeppen quasi immer gebraucht werden. Trotzdem sollte man es nicht erwähnen. Im Personalausweis bzw. Reisepass deines Sohnes steht ja nicht der Autismus drinnen. Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß. Bei mir bei der praktischen Führerscheinprüfung erwähnte ich es auch nicht dem Prüfer, weil ich weiß wie sie reagieren würden. ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Im Bewerbungsgespräch Ja !

Sind die 4 Bewerbungen alle die er bisher geschrieben hat?
Falls ja, dann ist das nicht ausreichend. Die Zeiten in denen man 2 oder 3 Bewerbungen schreibt und schon ein Praktikum in der Tasche hat sind leider vorbei. Ich habe Praktikanten bei uns in der Firma die teilweise 50 Bewerbungen schreiben mussten. Kommt natürlich auch immer auf die Region an in der man lebt.

Ich würde das mit dem Autismus allerdings auch nicht verschweigen, beim Vorstellungsgespräch wird es vermutlich eh auffallen...


abenhard17  13.02.2019, 22:50

Falls ja, dann ist das nicht ausreichend. Die Zeiten in denen man 2 oder 3 Bewerbungen schreibt und schon ein Praktikum in der Tasche hat sind leider vorbei.

Wie kommst du zu dieser pauschalisierenden Aussage?

0