Wie wird Autismus behandelt?
Hallo.
Mein Sohn(5) schlägt oft andere kinder. Wenn er nicht aggressiv ist spielt er alleine oder mit seiner Freundin. Ich hab mich als Kind in dem Alter ähnlich verhalten und hab auch den Verdacht selbst Autist zu sein und unser Sohn auch. In meiner vorherigen Frage hat mich jemand in meiner Vermutung bestärkt. Es gibt bei uns in der Umgebung (wenn er es haben sollte was ich nicht hoffe) ein Autismus Therapiezentrum. Wie würde Autismus wenn er es haben würde therapiert werden?
4 Antworten
Die Asperger-Kinder die ich kenne gehen in der Regel einmal pro Woche zur Verhaltenstherapie. Gemeinsam mit den Eltern wird dann auch ein Konzept für zuhause entwickelt, wie z.B. Aggressivität abgebaut und positives Sozialverhalten entwickelt werden kann.
Im Autismuszentrum sind es meist Einzeltherapien, bei denen der Therapeut gemeinsam mit dem Kind an den entsprechenden Defiziten "arbeitet".
Es geht nicht darum, die Persönlichkeit des Kindes zu verändern, sondern Mittel und Wege zu finden, die Euch und Eurem Sohn das Leben mit seinem Handicap (falls er betroffen ist) erleichtern, was auch oft gut gelingt.
Weil das spielerisch geschieht, gehen viele Kinder gerne hin, außerdem ist immer ein Ansprechpartner da, wenn es Probleme (z.B. in der Schule) gibt.
Es ist eine gute Sache, von der alle Seiten profitieren. Ich kann es nur empfehlen. LG
Ich hatte früher mit anderen Autistischen Kindern (alle im Alter 7-12) 1x pro Woche Gruppentherapie und alle zwei Wochen Einzeltherapie. Meistens haben wir Spiele gespielt, die das reden und spielen mit anderen irgendwie fördern sollen
Da wir nicht wissen, wo du wohnst, können wir dir kein Autismus-Kompetenzzentrum empfehlen. Das kannst du aber im Internet recherchieren oder beim Gesundheitsamt oder einem Kinderarzt erfragen.
Autismus an sich kann nicht therapiert werden. Es gibt Versuche, Autisten "gesellschaftskonformes" Verhalten anzutrainieren. Aber diese Methoden (insbesondere ABA) laufen oft auf eine Dressur wie bei Tieren hinaus. Viele Autisten haben das als traumatisch erlebt. => https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/autismus-behandlung-aba-lebenshilfe-oder-quaelerei-a-1106845.html
Was aber möglich ist, ist das eigene "Betriebssystem des Gehirns" besser verstehen zu lernen und das Lebensumfeld den eigenen Bedürfnissen so anzupassen, dass es möglichst wenige Stressfaktoren und weniger Konflikte mit nichtautistischen Menschen gibt. Dabei könnt ihr euch von einem Autismus-Kompetenzzentrum unterstützen lassen.
Hallo L1991,
wir haben einen Sohn der jetzt 4 j. Ist und frühkindlicher Autist. Seit er 1 ist, haben wir ähnliche probleme. Er war sehr aggressiv und hat seine schwester geschlagen. Ausserdem ist er Nonverbal und konnte nicht reden. Dadurch das er seine bedürfnisse nicht mitteilen konnte kam es verständlicherweise immerwieder zu wutausbrüchen und nörgeleien. Er ass nur bestimmte dinge, alles andere war unmöglich. Er hatte probleme einzuschlafen und durchzuschlafen. Wir wussten echt nicht mehr weiter und die ergo und Logopädie brachte auch nicht viel.
Meine Frau ist durch Socialmedia auf eine frau gestossen die die selben probleme hatte. Sie hat an einem Kurs teilgenommen von dem sie meiner Frau erzählt hat, wodurch das Sprachverhältnis ihres Sohnes sich innerhalb nur weniger Monate verbessert hatte und somit konnte er sich ausdrücken womit die Aggressionen viel weniger wurden.
wiedem auch sein haben wir uns ebenfalls beraten lassen über diesen Kurs und nun nehmen wir selbst daran teil. Ich möchte jedem ans Herz legen sich dort zu einem Beratungsgespräch einzutragen. Das kostet nichts aber bringt unheimlich viel.
ich verlinke die Seit hier, bei interesse kannst du ja mal rein schauen.
liebe Grüße
hueso