Muss ich LGBTQ unterstützen/akzeptieren?

17 Antworten

Von Experte nochnefrage bestätigt

 Du musst LGBTQ nicht Unterstützen. In dem Unterricht geht es auch bestimmt nicht darum. den Schülern mit aller Gewalt Beizubringen, dass man jetzt alles Akzeptieren muss. Es geht um Dein Rechtsverständnis, Deine Fähigkeit zur Empathie. Im Prinzip könnte man es auch der Sozialkunde Unterordnen. LGBTQ ist eben noch relativ neu. Genauso wie die Gesetze, die diese Menschen schützt und sie in den Stand erhebt, vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu sein. Mit allen Rechten und Freiheiten, wie alle anderen Menschen auch.

Stelle Dir einfach mal vor, was wäre, wenn eine Politische Gruppierung sich Dich und Deine Freunde als Feinde aussucht und Dich und Deine Freunde als Genetischen Dreck bezeichnen würde. Verbunden mit der Tatsache, dass Menschen wie Du ohnehin keine Lebensberechtigung haben. Wie würdest Du Dich dann fühlen? Der Unterricht dient nicht dazu, um Dich zu einem Mitglied der LGBTQ zu machen. Er soll Dich vielmehr dazu Befähigen, unter Freiheitlich Demokratischen Gesichtspunkten, Entscheidungen für Dich und andere zu treffen, die ein Friedliches und Menschenwürdiges Leben in Freiheit und ohne Angst für alle Menschen zu ermöglichen. Auch für Dich

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

nochnefrage  28.01.2023, 22:58

Wow, das ist mal differenziert auf den Punkt gebracht. Toll formuliert. Niemand muss "alles" unterstützen, Toleranz zumindest ist wichtig. Leben, leben lassen.

LGBTQ als öffentliches Thema ist relativ neu, die Veranlagungen in Menschen dazu sind ja sehr, sehr lange schon bekannt. Wurde leider lange unterdrückt.

Also unterstützen muss man es nicht aber ich würde sagen zumindest akzeptieren bzw. einfach leben lassen wäre ned schlecht. Und wegen der Schule ich finde es wichtig dass aufgeklärt wird was alles bedeutet und das LGBTQIA+ natürlich ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – transmasc und bisexuell

Ich bin schwul und stehe der neuen Gesellschaftsordnung mit Schubladen wie LGBTQ skeptisch gegenüber. Ich mache mir auch keine Illusionen - Homosexuelle werden nie in der ersten Reihe der Gesellschaft sitzen, weil es in den Augen der meisten, auch wenn man es heute "politically correct" nicht mehr ausspricht - ein Makel ist.

Ich glaube, ich darf mich im Label unter dem Buchstaben g für gay einordnen - und die Vertreter der anderen Buchstaben sind meine "Geschwister im Geiste"...da wird vom heterosexuellen Mainstream vieles in einen Topf geworfen, was nicht zusammengehört.

Alle Regenbogenfahnen und Paraden mit liberalem Begleitpublikum nehmen einem Schwulen nicht die Arbeit ab, zu sich selbst zu finden - alles was er über Mann und Frau seit seiner Geburt täglich vorgelebt bekommt, in seinem Innersten auszuräumen und das zu suchen, was ihn erfüllt - ohne psychische Zerrissenheit, Schuld und Scham. Das ist das Ziel - aber da gibt es alle möglichen Zwischenstadien und Kombinationen...der homosexuelle Mensch ist sich selbst ein Rätsel...von all diesen Komplexen, Brüchen und Ausgrenzungen bleibt ein Hetero zeitlebens unberührt. Auch wenn ansonsten fast alles in seinem Leben den Bach runtergeht - Hand in Hand mit seiner besseren weiblichen Hälfte wandelt er auf dem rechten Pfad und hat die Solidarität der gesamten heterosexuellen Menschheit (so an die 95%).

Man kann es sich eben nicht aussuchen - aber wie man sich dazu stellen möchte, schon.

Das Wichtigste ist die Straffreiheit - davon ahnen die heutigen Kids ja gar nichts mehr. Denn unter einschränkenden Paragraphen war es früher für Schwule schwer glücklich zu werden. Immerhin - das wurde überwunden. Auch die unterstellte Pädophilie (Angst um die kleinen Jungs) ist heute praktisch verschwunden - fehlte früher im Repertoire der Homophobie nie.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Schülern Toleranz, Warmherigkeit und Weltoffenheit beizubringen finde ich prima. Ein Teil der Schüler (und auch deiner Klasse) wird sich vermutlich selbst der LGBTQ+ Gemeinde zuordnen. Gegenseitige Akzeptanz und ein Gemeinschaftsgefühl, das alle einschließt (auch dich) wäre traumhaft, oder?

Musst du nicht unterstützen oder weiß Gott was.

Lass diese Menschen ihr Leben leben, diskriminiere niemanden und verbreite keinen Hass and you're good.