Muss ich bei einer Hausarbeit auf ALLES verweisen?
Hallo, ich schreibe gerade eine Hausarbeit über ein Buch in Literaturwissenschaften. Jetzt stellt sich mir die Frage: Muss ich in beispielsweise der Inhaltsangabe bei jedem Satz auf eine Seite verweisen?
Außerdem: Ich meine mal gehört zu haben, dass man wenn sich der Satz danach auf die gleiche Fußnote bezieht, darauf verzichten kann, stimmt das?
2 Antworten
So eine Hausarbeit soll ja eine Übung für eine wissenschaftliche Arbeit sein.
So, und wissenschaftliche Arbeiten stehen unter dem Motto "ich habe herausgefunden, dass...". Was im Endeffekt bedeutet, dass man für alles, was man in seiner Arbeit schreibt, beansprucht dass man dies selbst herausgefunden hat. Als eigenes geistiges Eigentum.
Außer eben dem, von dem man klar kenntlich macht dass man es nicht selbst herausgefunden hat, dass es nicht das eigene geistige Eigentum ist, sondern dass man es von jemand anderem übernommen hat. Diese Kennzeichnung geschieht mit einer klaren Quellenangabe und, wenn man nicht nur die Info sondern sogar den Wortlaut übernimmt, als direktes Zitat.
Dementsprechend: Alles, was du nicht selbst erarbeitet hast, braucht eine Quellenangabe!
Muss ich in beispielsweise der Inhaltsangabe bei jedem Satz auf eine Seite verweisen?
Natürlich nicht. Wenn du selbst einen Schluss aus irgendwas ziehst, diesen ausformulierst und begründest, dann ist das ja deine eigene Arbeit. Du musst dann sagen woher du es hast, wenn du eine Info aus z.B. diesem Buch übernimmst. Oder gar zitierst.
Ich meine mal gehört zu haben, dass man wenn sich der Satz danach auf die gleiche Fußnote bezieht, darauf verzichten kann, stimmt das?
Wie du es grammatikalisch löst, ist irrelevant. Also wie du deine Argumentation in Haupt- und Nebensätze teilst. Es geht um die Aussagen. Du brauchst eine Quelle (damit ist Buch, Seite und ggf. Vers/Absatz gemeint) nicht mehrfach wiederholen, wenn du mehrere Sätze brauchst um deine Aussage zu dieser Quelle zu machen. Du machst einen Quellennachweis nach der Aussage "in dem Buch steht dies und das" und hinterher bringst du dein Argument, was du daraus schließt.
Du musst alles, was du nicht selbst erdacht hast, als einen solchen nicht eigenen Gedanken kenntlich machen. Wenn du also in deiner Einleitung schreibst, welches Thema du behandelst und wieso, dann sind das deine eigenen Gedanken - die musst du nicht mit einer Quellenangabe belegen. Zitierst du hingegen bei der Begründung jemanden, direkt oder indirekt, dann musst du hier auch den Quellenverweis gemäß der Zitierregeln anbringen.
Übrigens, es ist keineswegs irgendwie schlecht in wissenschaftlichen Arbeiten, wenn man viel zitiert - ganz im Gegenteil! Du DARFST also ganz offiziell viele Quellen, Zitate und Verweise verwenden, das untermauert sogar den Wert deiner Aussagen! Aber du musst eben immer angeben, wer diesen Gedanken ursprünglich veröffentlicht hat, darfst dich also nicht mit fremden Federn schmücken. Das ist so die Grundregel beim wissenschaftlichen Arbeiten.