Muss der Autohändler den Mangel reparieren?
Ich habe vor zwei Monaten ein Gebrauchtwagen beim Händler gekauft, der auch neu tüv bekommen hat. Letzte Woche ließ ich das Auto durchchecken und mir wurde gesagt, dass die Bremsbeläge bei 3mm liegen (Grenzwert soll 4mm sein). Die Bremsscheiben sind auch nicht gut. So hätte das Auto eigentlich gar kein TÜV bekommen, denn der Prüfer muss sich wohl auch die Bremsklötze ansehen und den Mangel dabei bemerken müssen. Mir wird jetzt geraten ein Gutachten erstellen zu lassen und den damaligen Prüfer damit zu konfrontieren. Der Verkäufer müsse dann den Mangel beheben. Wie stehen da die Chancen, dass der Verkäufer die Bremsen da wirklich erneuern lässt?
9 Antworten
Ich habe vor zwei Monaten ein Gebrauchtwagen beim Händler gekauft, der auch neu tüv bekommen hat.
Das entbindet nicht von der Empfehlung, sich das Auto dennoch selber genau anzusehen und dabei z.B. auch den Zustand der Bremsscheiben und Bremsklötze zu überprüfen. Das ist von Außen in der Regel möglich. Neuer TÜV sagt niremals aus, dass das Auto fehlerfrei ist oder nun 2 Jahre ohne Wartung oder Reparatur auskommt.
dass die Bremsbeläge bei 3mm liegen (Grenzwert soll 4mm sein)
Meistens liegt die Verschleißgrenze bei 2 mm. Wenn das der Fall ist, gibt es eh keinen Grund, sich beim TÜV oder Händler zu beschweren.
Die Bremsscheiben sind auch nicht gut.
Das ist eine ziemlich subjektive Einschätzung. Was heißt "nicht gut"? Das beurteilt jemand, der neue Scheiben verkaufen will womöglich anders, als der Verkäufer und nochmal anders als ein TÜV-Prüfer. Du kannst ja mal auf den TÜV-Bericht gucken, welche Bremswerte da geschrieben stehen und wenn die in Orndung sind, gibts für den Prüfer auch keinen direkten Grund, etwas zu beanstanden.
Mir wird jetzt geraten ein Gutachten erstellen zu lassen
Wer rät denn sowas? Das kostet auch ne Menge Geld und die Erfolgsaussichten dürften minimal sein. Sowohl TÜV als auch Händler dürften sich auf "Verschleißteil", Messwerte bei der Prüfung und übermäßigen Verschleiß durch dich berufen.
Wie stehen da die Chancen, dass der Verkäufer die Bremsen da wirklich erneuern lässt?
Die tendieren erfahrungsgemäß bei Verschleißteilen gegen Null.
Wobei weder Gewährleistung noch Reparaturversicherung bei Verschleißteilen greifen..soweit ich weiß.
Genau. dennoch wollen Kunden fast immer alles kostenlos gemacht haben.
Ich denke der Händler wird sich darauf berufen, dass Scheiben und Klötze ein Verbrauchsteil sind und damit nicht Teil der Gewährleistung oder Garantie sind.
Allerdings würde ich (vermutlich unter anwaltlicher Hilfestellung) erwarten, dass du hier bessere Karten dadurch hast, dass das Fahrzeug mit TÜV verkauft wird und den hätte es nicht erhalten dürfen. Somit hätte der Händler vor Verkauf nachbessern müssen und muss somit nachliefern.
Selbstverständlich unterliegen auch Verschleißteile der Sachmängelhaftung.
...vor zwei Monaten hatte der offensichtlich noch genügend Belag für den TÜV. Bremsen sind Verschleißteile. Insofern. Lohnt nicht, dafür einen Gutachter zu bemühen. Selbst mit drei mm fährst Du noch ein ganzes Stück. Vier mm als Grenzwert? Das ist ein Drittel vom gesamten Belag!
Das ist doch den Aufwand nicht mal wert wtf!?
Bremsscheiben und Beläge kosten nicht viel!?
Um alle vier Bremsen zu erneuern wird mich das um die 550€ kosten
...warum willst Du alle vier Bremsen komplett erneuern? Das ist wohl mit Kanonen nach Spatzen geschossen...
Weil die bei allen vier ab sind, so wurde mir gesagt.
...die Werkstatt will verdienen! Dass alle vier Bremsen komplett runter sind, ist sehr unwahrscheinlich...
Die Chancen stehen miserabel.
Der Verkäufer kann durch die HU nachweisen, dass die Bremsen beim Verkauf in Ordnung waren. Ende der Geschichte.
Wieder mal ein Fall von Gewährleistung = kostenlose Reparaturversicherung.