Muss bei einer Wärmepumpe das Warmwasser permanent durch elektrischen heizstab nachgeheizt werden?
Hallo zusammen,
bei uns im Neubau Dreifamilienhaus wurde eine Wärmepumpe installiert, die heiz- und Warmwasser aufwärmt. Es steht ein Gefäß 2m hoch mit einem Thermometer, das konstant 55 Grad anzeigt. Ich vermute, es ist der wärmeüberträger auf das Warmwasser, weisst nicht, ob da drin auch eine große Menge Wasser gespeichert ist.
Von dort aus geht es in einen zweiten Wasserspeicher mit elektrischem Heizstab ca 1m hoch und von da weiter zu den wasserhähnen.
Die Temperatur im zweiten Speicher ist auf 36 Grad gesunken, wo der heizstab ausgeschaltet war, und nicht mehr gestiegen. Der Installateur hat am Telefon gesagt, wir sollen den heizstab einschalten, er müsse immer nachheizen, damit die 55 Grad im zweiten Speicher gehalten werden.
Meine Frage: Ist das ein normales Vorgehen? Kann/muss man nicht dafür die wärme des 1. Speichers nutzen, welche von der Wärmepumpe erzeugt wird? Es klingt mir nämlich als Unsinn, permanent elektrisch nachheizen zu müssen. Ich dachte dies wäre nur für Ausnahmesituationen, wo die Wärmepumpe nicht auf die 55 Grad kommt oder mal komplett defekt ist zum überbrücken.
Vielen Dank für jeden hilfreichen Tipp
7 Antworten
Ohne die Hydraulik (Verrohrung) zu kennen und den Typ der Wärmepumpe (Wärmereservoir), kann man keine seriöse Anwort geben.
Nein, das ist nicht der Normalfalls, jedenfalls nicht im grossen Umfang.
Eigentlich wäre der Idealfall, dass die WP ständig alles aufheizen und warmhalten kann. Elektrische Stützen sind aber häufig, z.B. für Extrembedingungen z.B. im Winter oder bei hohem Verbrauch.
- Erste Frage ist, ob die Wärmepumpe grundsätzlich die 55 Grad liefern kann. Das können nicht alle oder nicht unter allen Bedingungen.
- 2 Frage: Gibt es eine Zirkulationsleitung, wo weniger warmes Wasser wieder zum Speicher kommt? Wenn ja, wo geht die rein?
- Elektrisch sollte nur im Notfall nachgeheizt werden müssen. Man müsste die Anlage genau anschauen, um näher analysieren und beraten zu können.
Die Temperatur im zweiten Speicher ist auf 36 Grad gesunken, wo der heizstab ausgeschaltet war, und nicht mehr gestiegen.
Das ist eindeutig zu wenig. Bis das Wasser in den Hähnen ankommt, ist es noch weiter abgekühlt.
Danke, ich weiss, deshalb hätte ich gerne die 55 Grad im zweiten Speicher vom ersten Speicher gehabt. Odre sind die 55 zu wenig?
Ja, der elektrische Heizstab ist nur für "Ausnahmesituationen". 50 Grad sollte die Wärmepumpe schaffen. Es kann aber sinnvoll sein, das die Wärmepumpe nur bis 40. 45, oder 50 Grad heizt. Den Rest machen dann öl, oder Gas.
Ich vermute mal, dass die Zirkulationsleitung durch den zweiten Speicher (1m) führt. Da kommt also etwas abgekühltes Warmwasser zurück, was zum Absinken der Temperatur führen dürfte. Mit jeder Entnahme von Warmwasser sollte aber auch vorgewärmtes aus dem ersten Speicher nachfließen.
Ich stimme Dir aber zu, dass es eigentlich nicht sein kann, dass man ständig elektrisch nachheizen muss, wenn im großen Speicher immer ausreichend warmes Wasser mit 55 °C bereit steht. Lasst mal die Installation von einem unabhängigen Fachmann prüfen.
Wir hatten bei uns im EFH jahrelang ähnlichen Aufbau, wie ihr. Für Warmwasser einen Elektroboiler. Dazu kam später die Warmwassererwärmung durch Sonnenkollektoren. Da diese aber natürlich sehr witterungsabhängig arbeiten, wurde ein zweiter großer Speicher aufgestellt, verbunden mit dem ersten.
Der Effekt war genauso, wie bei Euch. Deshalb haben wir irgendwann die Zirkulation abgeschaltet. Auf Empfehlung des Herrn vom Sanitär im Rahmen einer Badrenovierung aber wieder in Betrieb genommen, um einer evtl. Legionellengefahr vorzubeugen. Im Dreifamilienhaus unabdingbar!
Mit Erneuerung der Heizung wurde nur noch ein WW-Erzeuger installiert, der einerseits durch den WT von der Heizung erwärmt wird und andererseits direkt durch die Sonnenkollektoren. An vielen Tagen, im Sommer praktisch durchgängig, muss die Heizung aber nicht dazu tun.
Wie Du es Dir vorstellst, wäre es in meinen Augen auch richtig.
Der 1. Speicher (2m) wird eine Heizungspufferspeicher sein und erst der 2. der Trinkwarmwasserspeicher.
Da Wärmepumpen für gewöhnlich Probleme mit hohen Temperaturen haben wird für die Trinkwarmwasserbereitung oft ein Heizstab notwendig. Moderne Maschinen schaffen aber immer häufiger Temperaturen >60°C. Hier wäre dann kein Heizstab mehr notwendig.
Das aber der Heizstab bereits bei 36°C arbeiten soll dürfte ein Regelungsfehler sein. Bei 55°C im Pufferspeicher dürfte der Trinkwarmwasserspeicher locker 50°C haben bevor der Heizstab zuschaltet.
Die Fragen hier wären dann: Wie ist die Hydraulik aufgebaut und welche Wärmepumpe ist verbaut?
Wir haben noch einen dritten Puffer nur für die Heizung mit 40 Grad Vorlauf und ca 25 rücklauf.
Wie ich gesehen habe, geht es vom 1.Warmwasserspeicher zum 2., aber nicht mehr zurück. Heißt, die 60grad Warmwasser kommen erst zum 2. Speicher, wenn Warmwasser verbraucht/entnommen wird. Wird keins entnommen, wird das im 2. Speicher elektrisch auf Temperatur gehalten
Ein Anlagenschema wäre hier hilfreich.
Sollten beide Speicher "Trinkwarmwasserspeicher" sein, dann sind diese mind. 1x Täglich auf über 60°C zu erhitzen.
Was mir jetzt auch durch den Kopf geht, ist, dass es am sinnvollsten wäre, einen Speicher zu haben, der BER die Wärmepumpe aufgewärmt wird und zusätzlich eine heizstab hätte für den Fall der Fälle.