Muskelaufbau Pferd unterstützen?

5 Antworten

Nein. Habe ich noch nie gebraucht obwohl wir u.a. Turnierpferde haben die muskulär sehr gut dastehen.

Das A und O ist meiner Meinung nach immer eine ordentliche Grundfütterung mit qualitativ gutem Heu - und das in großen Mengen. Dazu bekommen unsere Pferde Mineralfutter, Bierhefe und einen Schuss Leinöl. Unsere Quarter bekommen außerdem noch ihre Ration Hafer dazu, das Reitpony bekommt höchstens mal eine Hand voll als Belohnung.

Damit sind wir bisher sehr sehr gut gefahren.

Wenn du die Muskulatur kräftigen möchtest dann überlege dir lieber einen ordentlichen Trainingsplan mit dem du dein Pferdchen langsam aufbaust anstatt irgendwelche Pülverchen reinzufüttern die eigentlich nur eine Menge Geld kosten ;-)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Futtermittelhändler sagte: zum Muskelaufbau kann er nur ein einziges Mittel empfehlen, welches er aber leider nicht verkaufen kann: vernünftiges , kontinuierliches Training. Alles weitere freue seinen Geldbeutel, bringe aber sonst nicht viel.

Das kommt immer drauf an. Ein gesundes Pferd kann sich sicher auch selbst helfen, aber verloren gehen Muskeln ja oft, wenn der Stoffwechsel eh nicht so rund läuft. Auch eine verletzungsbedingte Abmuskelung geht mit weniger Bewegung einher und damit läuft auch der Stoffwechsel nicht mehr so rund, die Medikamente, die möglicherweise nötig waren, taten ihr übriges.

Wichtig ist mir immer, dass zuallererst die Ernährung wirklich "clean" ist, frei von zu viel Zucker und anderen Kohlehydraten. Dann, dass das Mineralfutter passt ... weil sonst brauch ich auch nichts anderes zufüttern, dann kommt das ja gar nicht richtig an. Wenn dann wirklich wieder trainiert wird - denn ohne Trainingsreiz bringt das Muskelzeug auch nichts - gebe ich schon auch mal ein Präparat zur Muskelbildung. Eines mit eher weniger Eiweiß, weil ich viel mehr Wert auf die langen, langsamen Bewegungsmuskeln lege als auf die kurzen, schnellen Kraftmuskeln. Nicht, weil mein Pferd letztere nicht bräuchte, sondern weil sie letztere viel leichter trainieren können, ohne etwas dazu zu bekommen. Das, was ich füttere, setzt sich in erster Linie aus Aminosäuren, Kohlehydraten, Omega3-Fettsäuren und Vitamin E zusammen und funktioniert bisher, aber natürlich nur im Zusammenhang mit dem richtigen, zielgerichteten Training, was eben nicht nur Art und Intensität der Arbeit betrifft, sondern auch die richtige Abstimmung aus Trainingsreizen und Ruhepausen (wobei Ruhetag immer bedeutet, dass das Pferd sich dennoch 24 Stunden frei bewegt).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Die Vorbesitzerin meiner Isländer Stute hat ihr zum Muskelaufbau irgendso ein Pulver gefüttert..

Was das genau war - keine Ahnung.

Aber ich muss ehrlich sagen, das einzige das etwas bringt ist gutes Training. Und das kann man nirgends kaufen.

Die Stute hat erst richtig Muskeln aufgebaut, als ich sie täglich gearbeitet habe. Aber ein Spargeltarzan ist sie bis zum Schluss trotzdem geblieben. War aber auch schon immer sehr schmal gebaut.

Ich persönlich würde nichts zufüttern. Vitamin E und Elektrolyte sollen da ein bisschen unterstützen. Einfach um Verkrampfungen der Muskeln zu verhindern und die Regenerationsphase zu verkürzen.

Gutes Training ersetzt das aber natürlich nicht!

Als ich meinen Wallach 5-jährig vor einem Jahr kaufte, war er im Vergleich zu jetzt nur ein halbes Protiönchen. Anfangs hatte er auch kaum Kondition, jetzt ist er so fit und ausdauernd, dass man locker 4-5 Stunden ausreiten könnte. Wir waren sehr viel im Gelände unterwegs. Bergauf und bergab. Viel Schritt und viele Übergänge. Und natürlich Dressur- und Longenarbeit auf dem Platz. Gerne auch mit ein paar Stangen.

Wenn er jetzt vor einem steht wirkt er um das doppelte größer und kräftiger als vorher.


Toelter  16.08.2017, 08:41

Dem kann ich nur zustimmen: Sinnvolles, langsam sich steigerndes Training ist der Schlüssel beim Muskelaufbau. Vor allem gleichmäßig fleißiger (!) Schritt (idealerweise bergauf / bergab) ist unerlässlich. Ich ergänze lediglich noch um korrektes v/a-Reiten sowie das Reiten auf großen gebogenen Linien.

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Tatsächlich gibt es auch für Pferde Anabolika. Und es gibt sogar tierärztliche Anordnungen dieses in bestimmten Fällen zu verabreichen, wo dringend schnell mehr Muskeln nötig sind, weil diese z.B. Bei Kissing Spines Schmerzen lindern können - aber das geschieht dann sehr kontrolliert und überwacht, weil es auch bei Pferden negative Nebenwirkungen haben kann und immer die letze Notlösung sein sollte.

Und dann hat sich die Industrie natürlich auch aus wirtschaftlichem Interesse auf Produkte spezialisiert, die alle Wunder wer weiß was versprechen, wie Muscle up, Power Joint, Myoplast und wie der ganze Kram noch heißt. Viele von den ganzen Produkten stehen auf der Dopingliste - selbst das harmlos klingende Reiskeimöl. Und ganz ehrlich, wann immer in meinem Umfeld sowas gefüttert wurde, konnte ich keinen nennenswerten Unterschied zum Training ohne sowas feststellen. 

Hochwertiges Heu und das reichlich, Weide und ein gutes Traingsprogramm, das gewissenhaft und mit Verstand durchgeführt wird, bringt meiner Meinung nach immer noch das Meiste.