Müssen Lehrer in der Schule Religionsneutral sein?

10 Antworten

Lehrer müssen als Vertreter des Staates religionsneutral sein. Sie dürfen keinerlei Werbung oder gar Missionierung im Unterricht betreiben.

Andererseits gilt für sie als Personen auch die Religions- und Meinungsfreiheit. Werden sie außerhalb des Unterrichtes persönlich angesprochen, dürfen sie auch zu ihrer Auffassung stehen (ohne Missionierung und Werbung). Eine Pflicht zum Schweigen gibt es da nicht.

Wie diesen beiden Grundsätze in der Praxis auszulegen sind, regeln Ländergesetze, die da etwas unterschiedlich sind. In Berlin z.B. ist auch das sichtbare Tragen religiöser Symbole verboten, weil das dort schon als Werbung gesehen wird.

Hallo Teba, 

natürlich dürfen Lehrer einer Religion zugehörig sein und somit auch ihre Angehörigkeit mit Symbolen zeigen. Zudem müssen sie auch nicht neutral sein.. aber sie müssen anständige Gründe geben, warum sie jetzt Christ sind und kein Jude ohne dabei beleidigend oder sonstiges zu sein. 

Allerdings ist es mit dem Islam etwas schwierig, weil wir hier ein christliches Land sind, sehen es viele ungerne, wenn zum Beispiel eine muslimische Lehrerin ein Kopftuch trägt. Ich weiß nicht, ob das zur Zeit verboten ist oder nicht, aber auf jeden Fall stand sowas mal zur Diskussion. 

Also ich würde sagen, dass man als Christ sein Kreuz oder was auch immer zeigen kann. Für Muslime ist es allerdings schwierig. 

Hallo!

An meiner Grundschule (besucht von 1997-2001) unterrichteten zwei weltliche Schönstattschwestern, die nicht in Ordenstracht kamen & auch nicht dauerhaft von ihrer Ordenszugehörigkeit sprachen, aber bei denen das trotzdem jeder wusste. So finde ich das okay.

Es ist zumindest dann grenzwertig, wenn religiöse Symbole plakativ zur Schau gestellt werden & dauernd in irgendeiner Weise "sichtbar" sind bzw. es eine Lehrkraft anderen unter die Nase hält. Das muss dann nicht sein.

Es ist ähnlich wie mit Parteizugehörigkeiten. Wir hatten in der Realschule einen Lehrer, der im Stadtrat saß & in seiner Partei bis hoch in den Kreisverband sehr engagiert war, deswegen noch heute gelegentlich in der Zeitung zu sehen ist.. aber der hat in der Schule seine Kommunalpolitik nicht angesprochen, ritt nicht drauf herum & ging auf Fragen dazu nur privat, nach der Stunde oder außerhalb des Unterrichts ein. Er hatte zwar am Sakko die Anstecknadel seiner Partei und das sah auch jeder bzw. man nahm es genau als Parteizeichen wahr, aber er sprach nicht ständig davon. Das fand ich super & so sollte es auch mit Religionen sein.

Theoretisch ja, ich glaube aber kaum dass es wirklich stört wenn sie Symbole tragen, Ketten mit kreuzen sind zum Beispiel schon wieder Ansichtssache, was an kopftüchern stören soll weiß ich nicht, fur Religionslehrer gilt das nicht.

Was ist denn Sinn der Frage ?

In einem laizistischen Staat (wie Frankreich): ja. Dort müssen Beamte und Angestellte staatlicher Einrichtungen an ihrer Arbeitsstelle prinzipiell religionsneutral auftreten, da sie in der Ausübung ihrer Funktion nicht sich selbst, sondern die Republik repräsentieren. Und die Republik ist neutral unterstützt und bevorzugt keine Religion.

In Deutschland: nein.