Moralisches Dilemma: Soll man einem Leistungerbringer mehrfach mitteilen, dass er noch keine Rechnung gestellt hat?
Hallo,
ich habe eine gemeinnützige Einrichtung beauftragt, meinen Garten zu pflegen. Nachdem zwei Mitarbeiter einen Großteil der Arbeit erledigt hatten, kam keine Rechnung, obwohl mit dem Chef im Vorgespräch die Zusendung der Rechnung ausgemacht wurde.
Als die Mitarbeiter Wochen später wieder vor Ort waren, habe ich sie darauf hingewiesen, dass bislang noch keine Rechnung gestellt wurde. Wir haben ausgemacht, dass sie ihren Chef darauf aufmerksam machen.
Dennoch habe ich bislang (die Arbeiten wurden vor knapp drei Monaten abgeschlossen) keine Rechnung erhalten. Es geht dabei um mehrere hundert Euro.
Was meint Ihr: soll ich nochmal auf den Verein zugehen und ihn auf den Aussenstand aufmerksam machen oder ist es legitim, nichts zu unternehmen?
3 Antworten
Nichts spricht dagegen, mal eine kleine E-Mail zu schreiben und nachzufragen, was mit der Rechnung ist.
Ist das wieder so eine Masche, bei der man sich Langzeitarbeitlose für eine "Maßnahme" vom Staat zur Verfügung stellen lässt und diese dann rechtswidrig als kostenlose Arbeitskräfte einsetzt, um sich zu bereichern?
Gemeinnützige Tätigkeiten haben der Allgemeinheit zu dienen, müssen wettbewerbsneutral sein und es darf kein Bedarf an der Erledigung bestehen.
An der Pflege deines Gartens hat die Allgemein kein Interesse, es wird einem Garten- und Landschaftsbauer der Auftrag weggenommen und die Arbeit ist nicht auf Jahre aufschiebbar.
Womöglich bist du der Auftraggeber von Schwarzarbeit.
Nein. Es verhält sich so: die hiesige Behindertenwerkstatt bietet auch gewinnorientierte Arbeit an, um Menschen mit Einschränkungen zu integrieren.
Also wenn es eine gemeinnützige Einrichtung ist, kann es nicht sein dass es so eine Art Reha-Werkstatt ist und die Menschen dort eher als beschäftigungstherapie diese Arbeit machen anstatt gewinnen zu erzielen und du deswegen keine Rechnung bekommen hast?
Oder vielleicht sind die Menschen irgendwie beeinträchtigt im Denken oder in der arbeitsgeschwindigkeit und haben es vielleicht noch nicht gemerkt dass die Rechnung nicht ausgestellt wurde oder es dauert einfach länger. Da es sich wie du sagst um eine gemeinnützige Einrichtung handelt denke ich dass die Menschen irgendwelche lebensechwierigkeiten haben und ich würde dort einfach sehr großzügig sein und wenn die Rechnung in einem Jahr kommt erst in einem Jahr überweisen und die Menschen keine Schwierigkeiten machen weil ich denke die haben genug eigene Probleme.
Die Werkstätte bietet ganz regulär Dienstleistungen am Arbeitsmarkt an, um leicht Behinderte am Erwerbsleben teilhaben zu lassen.
Danke für den Tipp, einfach abzuwarten. Denen Schwierigkeiten zu machen, habe ich ohnehin nicht vor.