Moral Vegan?
Hallo,
ich ernähre mich vegan, kenne aber viele die Fleisch essen und bin trotzdem mit ihnen befreundet. Wenn ich mir jetzt vorstellen würde einer meiner Freunde würde sich als Rasisst oder Nazi entpuppen würde ich glaube ich nicht mehr mit ihm befreundet sein. Aber beim Fleisch essen denke ich nicht so radikal. Ich denke immer ich kann die Person ja nicht zwingen kein Fleisch mehr zu essen. Aber dann fühle ich mich schlecht weil ich nichts mit einem Nazi zu tun haben möchte, aber mit Fleischessern befreundet bin. Woran könnte das liegen und was soll ich tun? Für Tipps wäre ich dankbar.
5 Antworten
Sämtliche meiner Freunde, Familienmitglieder und Arbeitskollegen essen Fleisch.
Das ist nunmal so, wenn Veganer nur 1% der Bevölkerung stellen.
Wenn ich nicht mit ihnen befreundet wäre, würde kein Tier weniger sterben, im Gegenteil, durch die Freundschaft mit mir kommen die Jungs und Mädels eher mal in Berührung mit veganer Ernährung, und können sich ein richtiges Bild von dieser Lebensweise machen, statt die herabwürdigende Propaganda von Antivegan herunterwürgen zu müssen.
Von daher ist das kein moralischer Spagat für mich, und sollte es für dich auch nicht sein. Natürlich gefällt es dir nicht, wenn in deiner Gegenwart Fleisch gegessen wird. Aber durch die Freundschaft mit dir, essen die vielleicht auch öfter mal was anderes.
Das hat wohl damit zu tun, was allgemein gesellschaftlich akzeptiert ist. Du würdest als ziemlich radikal dastehen, wenn du innen die Freundschaft kündigen würdest, während es die Mehrheit eher erwarten würde, dass Du einem Nazi die Freundschaft aufkündigst. Man muss aber natürlich nicht der gesellschaftlichen Erwartung gemäß handeln, man darf auch radikal sein. Vielleicht ändert sich das ja in Zukunft. Generell ist es aber auch schwieriger, eine Gewohnheit wie seine Ernährung umzustellen als einfach kein Nazi zu sein xD
"Die Gründe für derart radikale Einstellungen wie Rechtsradikalismus können genauso fest sitzen, wie die Gründe, warum jemand Veganer/Vegetarier ist."
Richtig.
"Gründe warum sich jemand Vegenismus/Vegetarismus entscheidet meist mehr vom Verstand getroffen, als das bei reinen ideologischen Entscheidungen wie Nationalismus/Kommunismus der Fall ist."
Falsch. Auch ein Nazi verarbeitet seine Sichtweise mit Verstand. Nur nicht mit einem "Gesundem". Er/Sie kann halt nicht konsistent denken. Und das ist genau das gleiche Problem wie beim ideologischen Veganismus, der zum Beispiel Tierleid als relevant ansieht.
"Derartige Einstellungen sitzen sehr tief, gehen oft bis in die früheste Kindheit zurück."
Richtig. Das, was wir in der Kindheit erfahren haben, hat einen gravierenden Einfluss darauf, wie man als Erwachsener denkt. Man muss aber auch die geistigen Fähigkeiten von Personen berücksichtigen, diese Denkweisen zu überkommen. und diese geistigen Fähigkeiten entsprechen auch ideologische Veganer.
Ok jetzt wird’s mir zu blöd. ''nach veganer Ideologie'‘
Denkst du etwa, Tiere haben keine Gefühle? Das ist ein Fakt mein Lieber.
Mal davon abgesehen, dass man Relevanz begründen muss.... nicht Irrelevanz...
DU müsstest begründen, warum "Gefühle haben" als Maßstab gelten sollte, und nicht die Augenfarbe, Kinnlänge, Stirnhöhe oder Herkunft. Darf ich mir irgendein Kriterium ausdenken, was mir persönlich gut gefällt und dann anderen vorschreiben, wie sie sich anhand dieses Kriteriums gegenüber Tieren verhalten dürfen?
Wie meinst du das schon wieder? Ist mal wieder typisch. Du über-analysierst das Ganze. Es ist ganz einfach: Wir haben es nicht nötig, Tierprodukte zu essen, und da Tiere leiden und fühlen können, ist es unmoralisch sie auszubeuten und zu essen. Ganz einfaches Ding.
Du kannst deinen persönlichen Fall argumentieren. Sag' doch einfach, dass du keine Tiere leiden sehen möchtest für dein Essen und lebe vegan. Sobald du aber anderen etwas vorschreiben möchtest muss deine Argumentation wasserfest sein. Und das ist sie nicht, wie ich dir das "über-analysiert" haarklein dargelegt habe.
"Wir haben es nicht nötig, Tierprodukte zu essen"
"Nicht brauchen" heisst nicht gleichzeitig "nicht dürfen".
"und da Tiere leiden und fühlen können, ist es unmoralisch sie auszubeuten und zu essen"
Bitte mach da keine Moral auf, wo keine ist. Du hast immer noch nicht die Relevanz begründet. Und auf meine Frage, warum "Gefühle haben" ein relevantes Kriterum sein sollte und nicht irgendwelche anderen Eigenschaften, bist du auch nicht eingegangen.
Nicht falsch verstehen. Ich persönlich finde es auch nicht gut, wenn Tiere gequält werden. Aber das tangiert Moral und Ethik nicht einen Meter... zumindest nicht der Akt selber. Das man mich eventuell bei einer Schlachtung beiwohnen lässt, auch wenn ich das nicht will, ist dagegen moralisch relevant.
ch denke, dass andere Spezies auch Gefühle haben.
aber sicher doch! Sogar bei Pflanzen konnte das nachgewiesen werden! Und so gibt es tatsächlich Gesetzte, die es verbieten, Wirbeltieren Schmerzen zuzufügen. Die Gefühle von anderen Lebewesen sind also mitnichten irrelevant!
und da Tiere leiden und fühlen können,
das trifft jetzt aber auch auf Pflanzen zu, nimm die Mimose, aber auch Karotten mögen es nicht, wenn man sie anknabbert, sie produzieren deshalb ein Stoff, der den Geschmack von angenehm süßlich nach unangenehm bitter verändert. Einfach mal testen!
Moral auf, wo keine ist
Wenn das so einfach wäre!
Also es gibt dann in unseren Gesetzen durchaus den Straftatbestand der Tierquälerei, kürzlich sah ich eine Doku aus Aoeteroa, da führt eine Bäuerin so um die 50 die Reporter durch ihre Farm. Sie nimmt Bezug auf den liebevollen Umgang vieler Menschen mit ihren Haustieren, und betont, dass natürlich die Nutztiere auf den Farmen durchaus auch ein schönes Leben haben sollen, und zeigt gleich, wie sie ihre Tiere behandelt! So nebenbei erklärt sie, dass sie natürlich auch noch etwas verdienen will und natürlich die Farmarbeiter auch ihren Lohn wollen. Sie wirtschaftet ökologisch. Und die Tiere liefern halt am meisten Milch, legen am meisten Gewicht zu, wenn sie sich wohlfühlen und gesund sind!
Dann zeigt sie die Erfolge bei der Lösung der Umweltprobleme am Lake Brunner
https://de.wikipedia.org/wiki/Lake_Brunner
und verweist stolz darauf, dass sie unter ihrer Initiative und Führung ihren Zielen schon fünf Jahre früher erreicht haben. Leider könne sie nicht ständig auf ihrer Farm sein........
Ihr augenblicklicher Arbeitsplatz ist in Wellington, als demokratisch von allen Landwirten (Farmern) gewählte Bauernpräsidentin!
Also hör mit Deinen Märchen auf!
Hart aber wahr: Du hast ein inkonsistentes Weltbild. Logisch müsstest du kein Problem damit haben dürfen rassistische Freunde zu haben. Faktisch ist es so, dass du mit ideologischem Veganismus eine dir geliebte, aber beliebige Grenze in der Bewertung deines Verhältnisses zu anderen Lebewesen (auch Menschen) unterhälst, aber trotzdem die Grenze bei Nazis ziehst... vermutlich weil dir die Gräueltaten der Nazis gegenüber der eigenen Spezies irgendwann mal leicht verdaulich präsentiert wurden...
Wenn du das Verhalten von Tieren gegenüber Menschen als ignorierst, aber das Verhalten von Menschen gegenüber Tieren nicht, dann stellt sich halt die Frage, wie du das Verhältnis von Menschen gegenüber Menschen sieht, welche auch Tiere sind. Denk' mal drüber nach.
Aber ich finde es gut, dass dir zumindest bei den Greueltaten der Nazis ein Licht aufgeht und das für dich nichtzu tolerieren ist.
Der ideologische Veganismus ist eben kein Ausgang für Nazis, sondern ein Eingang. Das kriegen viele gedanklich leider nicht geradegerückt.
Das könnte daran liegen, dass du ein unglaublich toleranter Mensch bist.
Nicht jeder würde die Freundschaft zu Menschen aufrecht erhalten, die einfach essen was ihnen schmeckt, ohne jegliche moralischen Bedenken.
Du solltest allen sagen, dass es in Ordnung für dich ist, dass sie Fleisch essen. Sie werden deine Güte zu schätzen wissen.
Ja, der letzte Satz war auch eher ein Spaß, das weiß ich schon xD
Die Gründe für derart radikale Einstellungen wie Rechtsradikalismus können genauso fest sitzen, wie die Gründe, warum jemand Veganer/Vegetarier ist. Trotzdem denke ich, sind die Gründe warum sich jemand Vegenismus/Vegetarismus entscheidet meist mehr vom Verstand getroffen, als das bei reinen ideologischen Entscheidungen wie Nationalismus/Kommunismus der Fall ist. Derartige Einstellungen sitzen sehr tief, gehen oft bis in die früheste Kindheit zurück. Rechtes Gedankengut ist in der Regel mit einer Angst vor Veränderungen verbunden, weshalb da die gute alte Zeit immer eine große Rolle spielt. Das kann man schon bei fünfjährigen als Tendenz erkennen (wobei sich das in dem Alter unter günstigen Bedingungen noch ändern kann).