Modewort "people of color"?
Gab es das nicht schon viel früher im deutschen sprachgebrauch als "farbige"?
Ist es also jetzt die gewünschte bezeichnung "farbige" zu sagen statt "schwarze"?
weil ich seh nicht ein warum ich es auf englisch sagen soll wenn deutsch meine muttersprache ist.
14 Antworten
Ja, es ist ein Modewort. Entstanden, weil Rassismus am Sprachgebrauch festgemacht wird statt am Verhalten.
Und es kann genauso zur rassistischen Diskriminierung benutzt werden wie jede andere Bezeichnung. Dann braucht man wieder einen neuen Begriff.
Übrigens ist weiß auch eine Farbe. Und "People of Color" ebenso wie "Farbige" damit nichtssagend.
Am wenigsten rassistisch ist es immer noch, wenn der Hautfarbe keine Bedeutung zugemessen wird. Es sind einfach alles Menschen:
Klasse, schlichtweg = perfekt. So ist es. Es sind alles Menschen.
Die meisten schwarzen Menschen wollen nicht "farbige" genannt werden.
POC ist ja nichts anderes. Früher hat man im englischen Sprachraum "coloured", gesagt. Das gefiel auch nicht.
In London habe ich Mal ein T-Shirt gesehen auf dem stand:
https://images.app.goo.gl/jti9uoTdnvWeEeo38
Das war Anfang der 90er und den Spruch gibt es noch immer.
Ich halte die Empfindlichkeit bei Bezeichnungen nicht für zielführend.
Ich behandle die Menschen nach Verhalten und Sympathie, nicht nach Ethnie oder Hautfarbe.
Natürlich benutze ich keine diskrimierenden Begriffe aus der Kolonialzeit oder aus dem Mittelalter.
Aber ob ich nun POC oder schwarz sage ändert nichts am Rassismus.
Den trage ich nicht in mir, obwohl ich mich als deutschen Patrioten bezeichne, allerdings einen der bereits einiges von der Welt gesehen hat und auch weiß wie es ist selbst Ausländer, nicht nur Tourist zu sein.
Ich habe genauso viel oder wenig Sympathie für weiße wie schwarze Menschen.
We're all people, sagte mal ein weißer Bekannter von mir, der aus Alabama stammte und in Belgien lebte.
Es kommt doch auf das Herz und die Seele an, nicht so sehr auf Begriffe.
Und wenn einen Begriff: Dann einfach "Mensch".
Die meisten schwarzen Menschen wollen nicht "farbige" genannt werden.
Erinnert mich an nen ehemaligen Klassenkameraden. Seine Aussage: "Wieso farbig? Ich bin schwarz und nicht bunt."
Beim gemeinsamen liegen in der Sonne sagte eine Freundin: "Ich kann auch noch schwärzer werden".
Und wenn man eine vertraute und humorvolle Ebene zusammen hat geht viel.
Eigentlich sollte das das Ziel sein.
Dann hört der Krampf auf und der Spaß beginnt.
Und ich denke gerne zurück an gute Momente.
Danke, ein sehr guter beitrag! Aber wer soll da noch durchblicken, wieso die selbsternannten moralapostel alle "people of colour" sagen aber es nicht ok finden wenn jemand die deutsche übersetzung davon, nämlich "farbige" nutzt. Das ergibt doch alles keinen sinn.
Es sind, meiner Erfahrung nach eher weiße Linke, die mit den Begriffen nerven - und das Ziel damit nicht erreichen.
Weniger die Betroffenen selbst, aber da gibt's natürlich auch einige, denen das wichtig ist.
Also ich hatte in meinem Leben zwei schwarze Freundinnen.
Und natürlich gibt es Rassismus und der ist ein Übel.
Aber ich behandle die Menschen gleich und bin nicht gehemmt wegen Hautfarbe.
Übervorsichtig sein ist nicht natürlich.
Man könnte jetzt sagen: Frage doch die entsprechende Person wie sie genannt werden möchte.
Aber auch das ist gehemmt und unnatürlich und schafft eine Grenze.
Wie das Leben für schwarze Leute in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft ist, und welche Narben in der Seele es aufgrund von Diskriminierung und früherer Sklaverei gibt, wirst Du eventuell erfahren, wenn Du persönliche Beziehungen mit schwarzen Leuten eingehst.
Das ist total Generationen und Herkunfts-abhängig.
Meine chicagoer Blues-Sängerin hat oft Rassismus beklagt und war dementsprechend traumatisiert. Die war auch älter als ich.
Die Tochter eines deutschen Vaters und einer kenianischen Mutter, eine echte Afrodeutsche, hatte dagegen weniger Verletzungen erleben müssen.
Aber die hätte ich beide nicht kennengelernt, wenn ich erstmal gefragt hätte, wie ich sie aufgrund der Hautfarbe bezeichnen soll.
Ist es also jetzt die gewünschte bezeichnung "farbige" zu sagen statt "schwarze"?
Ja. Es ist wichtig das 92% der Bevölkerung zu einer Gruppe gehören (den poc) und die restlichen 8% sind weiße.
Es gibt halt die weißen und den rest. Das vereinfacht viele diskussionen und stellt den Stellenwert in der Gesellschaft richtig.
Es gibt halt die weißen und den rest. Das vereinfacht viele diskussionen und stellt den Stellenwert in der Gesellschaft richtig.
WIe gut, dass du Kein Diplomat bist.
Ja es gibt auch durchaus bewegungen die den Begriff "poc" nicht gutheißen, eben weil so getan wird als ob es eine "elite" Hautfarbe gibt und den "rest".
Ich selbst versuche den begriff daher zu vermeiden. Wenn ich schwarze meine, sage ich schwarze. Wenn ich Asiaten meine, sage ich asiaten u.s.w. diversität ist und sollte auch etwas gutes sein. Wobei nur in wenigen Themen die Hautfarbe tatsächlich eine rolle spielt
Aber neuerding, gibt es auch anzeichen das die Asiaten bald nicht mehr zur PoC gezählt werden, sie sind wohl nicht unterdrückt genug und haben zuviel erfolg. In den USA wo es an den universitäten Qouten gibt, ist es am schwierigsten angenommen zu werden wenn man asiate ist eben weil es soviele gute gibt.
Ja, "PoC" ist Unsinn, ich verwende es nicht oder nur ironisch. "Farbige" ist besser.
Der Ausdruck people of color, erstmals 1781 verwendet, wurde in der Kolonialzeit durch die Bezeichnung free people of color vorgeprägt.
Ob man bei 1781 noch von Modewort reden kann, ich weiß ja nicht
oh ok, wusste ich nicht, denn irgendwie lese ich es bei uns erst seit einem jahr oder so..
Ich sehe das immer so:
Wenn mein Gegenüber ein Problem damit hat das ich ihn "farbig" nenne weil er eben nicht wie ich Weiß ist, denn muss ich das akzeptieren und schauen wie er sich richtig angesprochen fühlt. Die wenigsten haben ein Problem mit "farbig", in Verbindung bringt man es aber eher mit schwarzen als bspw. mit Indigenen Völkern (deshalb bswp. BIPoC)
Als Leitsatz gilt wie so häufig und unabhängig von der Hautfarbe: Nenne niemanden so wie er es nicht möchte!
also meiner erfahrung nach ist es den meisten farbigen ja auch egal wie man sie nennt, es sind eher irgendwelche weißen studentinnen die ein problem damit haben wie man farbige nennt. und ich wüsste halt gern, wie man nun poc auf deutsch nennen soll, damit man von den weißen studentinnen kein mißfallen erntet.
Dir muss es egal sein was die 23 jährige Gerda Müller aus Königswusterhausen darüber denkt wie du andere ansprichst. Wenn Gerda damit ein Problem hat das PoC kein Problem damit haben farbig genannt zu werden, denn ist das Gerda ihr Problem und weder deines noch die der PoC.
Sehr schön und treffend gesagt!
!! <3 :-)
Seltsam- Bei Tieren hat der Mensch keine 'Probleme' , wenn es um die Farben geht-, oder woher diese kommen.