Mit welchen Abwasserbehandlungsverfahren kann man Medikamenten-, Chemikalien-, Antibabypillen-, Drogenrückstände im Leitungswasser herausbekommen?

3 Antworten

Im Leitungwasser sind keine Rückstände.

Wenn du eine einzige Asperin, oder Antibabypille nimmst, hast du mehr, als wenn du 80 Jahre lang Leitungswasser trinkst.

Dann denke lieber an andere "Schadstoffe". Rauchen, Alkohol, Übergewicht, zu viel Salz, zu viel Zucker, zu wenig Bewegung.

Auch viele Nahrungsmittel enthalten von Natur aus Giftstoffe. Nicht weil der Landwirt die gespritzt hat, sondern von Natur aus. Aber in so geringer Menge, das sie bei normaler Ernährung nicht, oder nur wenig schaden. Aber auf jeden Fall 1000 mal mehr, als im Trinkwasser ist.


Kleosa 
Beitragsersteller
 03.11.2023, 19:23

Das stimmt natürlich, aber trotzdem ist das Leitungswasser als tägliches Trinkwasser nicht zu unterschätzen.

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Sehr schwierig in dieser pauschalen Form. Elektrolyse mit Diamantelektroden zerlegt tatsächlich eine große Zahl von Verbindungen. Das ist natürlich in großen Mengen aufwendig. Ansonsten: maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Stoffe.


BerndBauer3  03.11.2023, 12:48

Diamantelektroden? Was soll das denn sein? Gibt es das überhaupt? Und welchen Zweck sollen die haben. So viel ich weiß, sind Diamanten nicht leitfähig. Also kann man sie nicht als Elektroden nutzen. Dann schon eher Goldelektroden, oder Graphit. Aber es gibt sicher auch andere.

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botanicus  03.11.2023, 14:59
@BerndBauer3

Metallische Elektrodenplatten, mit (Industrie-)Diamant fein beschichtet. Ich glaube, das wirkt katalytisch. Ich habe solche Elektroden einmal versuchshalber ausprobiert.

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PeterJohann  02.11.2023, 23:49

Wobei das Fraunhofer IKTS in Dresden dabei ist günstigeres keramisches Anodenmaterial zu entwickeln; hoffentlich bleiben die dran...

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Kleosa 
Beitragsersteller
 02.11.2023, 20:40

Ein Mixer auf atomarer, molekularer Ebene wäre interessant, der jede Verbindung zerschneidet, bis auf Wasser :D

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botanicus  02.11.2023, 21:58
@Kleosa

Ein Mixer kann nur Teilchen verrühren, verteilen – du bräuchtest etwas, das die Verbindungen in unschädliche andere umwandelt.

Jedes Filtrationsverfahren scheitert an der geringen Größe.

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Kleosa 
Beitragsersteller
 02.11.2023, 22:06
@botanicus

und spezielle hygroskopische Substanzen, welche nur das reine Wasser binden und die Fremdstoffe weglässt ?

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PeterJohann  02.11.2023, 23:53
@Kleosa

Im industriellen Maßstab würde das kaum funktionieren, weil die Trennung des Wassers vom hypothetischen Wasserabsorber sehr energieträchtig sein dürfte. Ich könnte mir auch schwerlich einen Stoff vorstellen, der nur ganz spezifisch Wasser bindet und nicht auch eine Teil der wasserlöslichen Verunreinigungen. Zudem müsste man dann auch den rein mechanischen Einschluß von Verunreinigungen verhindern (und einige der Hormonrückstände wirken auch im Nanogramm-Bereich)

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Hier ist der Stand der zur Zeit gebräuchlichen/möglichen Technologie: Seiet 166 (Abbildung 37) fasst das schön zusammen. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_85_2014_massnahmen_zur_verminderung_des_eintrages_von_mikroschadstoffen_in_die_gewaesser_0.pdf

Die technologischen Möglichkeiten die hier erwähnt werden, aber noch nicht großräumig als einsatzfähig gelten (Ultra-/Nanofiltration mit Aktivkohlefilter) sind hier aufgeführt:

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304389418301833?via%3Dihub