Mir wird eine stationäre Traumatherapie empfohlen, aber die Traumakliniken sind sehr weit weg?
https://posttraumatische-belastungsstoerung.com/traumakliniken
Hallo, ich bin 20 Jahre alt, wohne in einen Wohnheim und stehe unter einer gesetzlichen Betreuung.
Mir wird eine stationäre Traumatherapie empfohlen, aber die Traumakliniken sind sehr weit weg und meine Betreuer haben zu mir gesagt, dass ab 3 Stunden Fahrt kann ich nicht in die Traumakliniken kommen, da es einfach zu weit ist.
Das näheste ist aber mit circa 2 Stunden.
Was soll ich da machen?
Haben da meine Heimbetreuer Recht?
Wenn die Klinik z.b 3-4 Stunden entfernt ist, stimmt das wirklich, dass ich dann nicht in diese Klinik kann?
Und wenn ich einen gesetzlichen Betreuer mit den Aufgabenkreis „Gesundheitsfürsorge" habe, kann er das auch verbieten und unterbinden, dass ich in die Klinik gehe, dass 3-4 Stunde sehr weit vom Wohnort weg liegt?
2 Antworten
Hallo JungerKind👋
Erst einmal. Man hat ein Wunsch- und Wahlrecht, das ist geregelt im Sozialgesetzbuch IX §8, die Renten- oder Krankenversicherungen sind dazu angehalten, dem entgegen zu kommen, sofern dieser Wunsch berechtigt ist, dazu kann es auch wichtig sein, dass eine Klinik bspw. eine gewisse Spezialisierung mit sich bringt.
Bsp. Ich war wegen einer OP in Augsburg in einem speziellen Bereich der Klinik, nannte sich Rheumachirurgie, wieso, weil ich Rheumatikerin bin und eine normale Chirurgie und da haben wir 5 Minuten von hier entfernt ein Krankenhaus dafür nicht ausreichend qualifiziert ist. es gibt hier bei uns in der Nähe 2 Kliniken, die dafür in Frage gekommen sind, die eine rund 100km weit weg, die andere 130km.
Damit war die in Augsburg meine Wunsch- und Wahlklinik, weil diese meinen Voraussetzungen entsprach. Auch mein stationärer Aufenthalt demnächst ist in einer Klinik, die über 100km entfernt ist, das ist meine Wunsch- und Wahlklinik, weil ich schon in der Vergangenheit dort war, weil die Spezialisierung gegeben ist für mein Problem, ich kann damit nicht einfach in jede X-beliebige Klinik. Das war früher eine für Essstörungen und Depressionen, heute ist es eine andere Orientierung, nämlich für psychische Erkrankungen, die aus Schmerzerkrankungen resultieren, d.h. die bieten sowohl die Behandlung mit Ergo- Physiotherapie an und Schmerzbehandlung ohne Medikamente als auch die psychosomatische und psychotherapeutische Behandlung für meine Depressionen an.
Wenn du also explizit eine Traumatherapie machen sollst, weil du ein Trauma zu verarbeiten hast, dann geht das schlecht in einer Klinik, die dafür nicht ausgelegt ist, nur weil diese näher dran ist.
Man sucht sich normal sicher Kliniken im Umfeld, aber wenn das nicht möglich ist und es einfach keine gibt und je nach Spezialisierung ist das so, dann muss man den Radius erweitern und eben einen weiteren Weg zurücklegen.
Und wie lange bist du in die Rheumaklinik gefahren?
Ich war da zur OP also 7 Tage, jetzt der stationäre dauert 8-12 Wochen.
Warum geht das Trauma in der Klinik schlecht zu verarbeiten, wenn die Klinik dafür nicht ausgelegt ist?
Weil man schlecht in eine Klinik gehen kann, die bspw. auf Suchterkrankungen ausgelegt ist, wenn man keine Sucht hat.
Warum sucht man sich eigentlich Kliniken im Umfeld?
Manchmal hängt es von den Versicherungen ab, manchmal von einem selbst, weil man nicht weit weg will und gefühlt durchs halbe Land reisen möchte. Die Gründe sind verschieden.
Weiß ich jetzt nicht zu 100% deshalb treffe ich keine festen aussagen aber ich GLAUBE das es am Bundesland abhängig ist.
Woher ich das VIELLEICHT weiß: Hab nen Kollegen der ebenfalls in einem Wohnheim lebt und zu einer Adipositas klinik musste 4 stunden weit weg
Und wie lange bist du in die Rheumaklinik gefahren?
Warum geht das Trauma in der Klinik schlecht zu verarbeiten, wenn die Klinik dafür nicht ausgelegt ist?
Warum sucht man sich eigentlich Kliniken im Umfeld?