mindestpreis (vwl)?
Wieso entsteht ein Angebotsüberhang, wenn vom Staat ein Mindestpreis festglegt wird?
2 Antworten
Nehmen wir mal das Beispiel Arbeit. Der Staat hat hier einen Mindestpreis eingeführt - nämlich den Mindestlohn i. H. v. derzeit 8,84 EUR.
Es gibt nun aber ungelernte Arbeiter, für die Unternehmen nicht bereit sind, diesen Preis zu zahlen, sie würden lieber nur 5 EUR zahlen. Daher werden diese Leute nicht angestellt und bleiben bei der Arbeitsplatzvergabe unberücksichtigt - somit ist das auf dem Markt befindliche Angebot an Arbeit höher, als die Nachfrage.
Zeichne dir mal das Koordinatensystem mit Angebots- und Nachfragekurve, deren Schnittpunkt ist der Gleichgewichtspreis, also der bisherige Marktpreis.
Dann legst du über dem Gleichgewichtspreis auf der Y- Achse (also der Senkrechten) den Mindestpreis fest. Den Mindestpreis legt der Staat dann fest, wenn er den Anbieter, den Unternehmer, unterstützen will. Er liegt über dem Gleichgewichtspreis (der Höchstpreis liegt unter ihm). Dann erkennst du, dass an der Stelle das Angebot die Nachfrage übersteigt.
Die Ware wird teurer, also wird die Nachfrage zurückgehen. Wir hatte das in D vor -zig Jahren mal bei der Butter. Es entstand dadurch ein "Butterberg", wegen des Angebotsüberhangs durch die Landwirte konnte nicht alle Butter in D verkauft werden. Folge: Der Staat hat die überschüssigen Mengen gekauft und eingelagert. Schließlich wurde die Butter im Ausland verkauft.
Ich habe damals als Schüler eine Anhaltertour durch England gemacht und mich gewundert, dass ich dort Emslandbutter zum Spottpreis kaufen konnte