Contra-Argumente Mindestpreis Fleisch?

8 Antworten

Kennt ihr gute Argumente  gegeneinen Mindestpreis für Fleisch?

Sicher, hier ein paar:

  • Ein Mindestpreis für Fleisch greift in die Eigentumsrechte des Verkäufers ein
  • Ein Mindestpreis sorgt dafür, dass die effizienteren Unternehmen ihr Produkt ab einem bestimmten Punkt (dem Mindestpreis) nicht mehr günstiger als die Konkurrenten anbieten können. Es setzt sich also nicht das effizienteste Unternehmen durch, wodurch ineffiziente Strukturen erhalten bleiben und der Fortschritt somit gehemmt wird
  • Die Kunden können nicht am technologischen Produktionsvortschritt partizipieren, da günstigere Produktionskosten nicht an die weitergegeben werden können
  • Der Preisfindungsmechanismus wird teilweise ausgehebelt, wodurch Knappheits- und Überschusssignale nicht mehr korrekt an die Produzenten und Händler gelangen.
  • Gleichzeitig wird der Preisfindungsmechanismus bei Fleischsubstituten verfälscht, da Leute diese, je nach Höhe des Mindestpreises auf Fleisch, stattdessen kaufen würden, auch wenn die zum echten Marktpreis lieber das Fleisch haben würden. Dadurch könnte es zu Überfluss bei den Substituten kommen wenn der Mindestpreis wieder abgeschafft wird.

Die große Frage ist, WER soll diesen Mindestpreis zahlen? Der Verbraucher oder der Viehhändler/Schlachthof?

Wenn ihn der Verbraucher zahlt, ist immer die Gefahr, daß die großen Supermärkte den Preisgewinn nicht an die Landwirte abgeben.

Wenn sie ihn abgeben, dann wirkt das produktionsanreizend. Dann wird zuviel produziert und die Ware fließt nicht ab. D.h. dann bekommen Landwirte öfters zu hören: Wir nehmen gar keine Tiere mehr an, laß sie zu Dünger etc. verarbeiten.

Wenn die Supermärkte den Mehrpreis nicht an die Bauern weiterleiten, dann werden nur die Supermarktsbosse reich.

in den 80er Jahren haben die Bauern einiges mehr für ihre Tiere bekommen als Heute, Ca. 60% mehr aber je Tier,  aber der Fleischpreis ist nicht runter gegangen.  Es wäre gerecht wann sie wieder die 60% von damals bekommen würden dann würde es dem Bauern und  Tieren auch besser gehen.

, streiche mal 60% von dem Lohn wo deine Eltern bekommen oder Du

der Bauer muss vielmehr verkaufen um das gleiche verdienen wie damals.

nennst Du das gerecht? 

Wirtschaftlich ist das Betrug am Bauern

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fleisch sollte nicht nur für reiche zugänglich sein, da es sich hier um Nahrung handelt sollte jeder die Möglichkeit haben sie sich zukaufen.

Außerdem wird ein erzwungener anstieg des preises nicht die Qualität der Produkte erhöhen.


GillyDi  15.06.2020, 14:15

Naja.. Kaviar ist auch Nahrung, den kann sich auch nicht jeder leisten...

Mein Biobauer verkauft sein Biorind, sowie Fleischprodukte aus seinen Rindern zu moderaten Preisen, die sich nicht wesentlich von konventionell hergestelltem Fleisch abheben.

Und glaub mir, von der Wohlfahrt ist der wahrlich nicht, er verdient damit Geld.

Das Problem beim Fleisch allgemein ist die unfassbare Überproduktion. Wird zu viel in den Markt gedrückt, sinkt der Preis.

Deshalb bin ich nicht für einen Mindestpreis, sondern eher für eine Regulierung der Marktmengen.