Mein Vater ist Alkoholiker?

9 Antworten

Hi!

Ich hatte auch einen Alkoholkranken Vater, weswegen sich meine Eltern in meiner Kindheit sehr viel gestritten haben (Leider haben sie mich da auch immer reingezogen). Was deinen Vater betrifft, hört sich das schon nach einer Alkoholsucht an. Meine Eltern ließen sich trotzdem in der Zeit wo er immer wieder einen Entzug gemacht hat und dann wieder angefangen hat zu trinken, nur einmal trennen und sind dann wieder zusammen gekommen. Meine Mutter war wortwörtlich ,,blind vor Liebe,, oder was auch immer das war, aber mittlerweile leben sie zum Glück getrennt. Gibt es noch andere Sachen, die dein Vater macht, außer zu trinken? Meiner hatte meiner Mutter immer Vorwürfe gemacht, so das sie sich am Ende nicht mehr rausgetraut hat, er hat über sie gelästert, sie hat über ihn gemeckert und als Folge hat mein Vater den Alkohol immer als etwas abgestempelt, den er braucht, um überhaupt bei uns leben zu können. Wie die beiden es so lange ausgehalten haben, wundert mich echt. Vielleicht wäre das auch ein Vorschlag, falls deine Eltern noch nicht getrennt sind, dass du darüber mit deiner Mutter redest. Gerade wenn sich deine Eltern nicht mehr lieben, sollte es einfacher sein eine gescheite Lösung zu finden, damit ihr euch wieder wohler fühlt. Ansonsten kann man gegen die Alkoholsucht deines Vaters nichts machen, wenn deinem Vater nunmal der Alkohol lieber ist, wird er sich letztendlich auch immer für den Alkohol entscheiden (das war zumindestens bei mit der Fall.)

Ich wünsche dir noch das Beste und das bald Ruhe einkehrt.

Mit vielen Grüßen

Joan

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo!

Stöbere mal auf der Seite www.Al-Anon.de ob dir das bekannt vorkommt. Wenn ja, dann schau unter 'Meetings', wo es bei euch in der Nähe eine Gruppe gibt. Dort können, du, deine Mutter und deine Schwester Hilfe finden.

Du kannst auch am Dienstag um 18 Uhr beim kostenlosen anonymen Chat von Nacoa für Jugendliche, die unter den Folgen des Alkohol trinkens eines Elternteils leiden, mitmachen: https://nacoa.de/projekte/beratungsangebote-rund-um-das-thema-kinder-aus-suchtfamilien

Fast nichts!

Mein Vater war auch Alkoholiker. Ich hatte seinerzeit versucht, mit ihm zu reden und ihm seine und die Situation meiner Mutter und mir zu verdeutlichen.

Als Ausreden kamen dann solche Argumente „Ich bin doch keine Alkoholiker, ich trinke etwas zur Entspannung“

“Was soll das? Ich habe mich im Griff.“

“Ich bin erwachsen und das geht dich überhaupt nichts an“.

Er starb zwar an Krebs, allerdings mit Leberzirrhose.

Ob dein Vater Alkoholiker ist, kann ich nicht genau sagen. Was ich aber sagen kann, er hat ein Alkohol Problem, denn kein gesunder Mensch ist in der Mittagszeit schon betrunken. Und wenn sein Konsum in der letzten Zeit sich vermehrt hat, deutet auch auf ein Problem hin. Leider kannst du hier nichts machen, denn nur dein Vater muss erst erkennen, dass er ein Problem hat und nur er kann etwas verändern, was ich nicht glaube. Sehr traurige Situation für dich und deine Mutter.

Du hast verschiedene Optionen.

Die beste wäre, wenn deine Mutter, deine Schwester und du konsequent dem Vater gegenüber auftretet und ihm die Option einer Verhaltensänderung und Therapie anbietete mit klarer Fristsetzung oder andernfalls Euch von ihm trennt. Wenn ihr euch einig seid und das auch gemeinsam durchhaltet wird sich das Problem so oder so lösen. Was dein Vater tut, könnt ihr nicht bestimmen, aber er muss sich zwischen Alkohol und Familie entscheiden.

Wenn ihr das nicht fertig bringt, weil eine der Beteiligten nicht mitmachen will, so müssen sich die Willigen eben trennen vom Rest. Diejenigen, die so nicht weiter leben wollen oder können müssen sich in Sicherheit bringen. Wer nicht mitmacht unterstützt den Süchtigen im Sinne einer Co-Abhängigkeit.

Wenn weder die Schwester noch deine Mutte zu überzeugen sind, dann geh zum Jugendamt und lass dir helfen. Das geht dann entweder in eine WG-Wohnung oder eine eigene Wohnung oder zumindest eine Beistandsschaft, wo das Jugendamt jemanden an deine Seite stellt, um deine Rechte und Bedürfnisse durchzusetzen.

Sei stark und bleib standhaft.

Viel Erfolg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 5 Kinder