Mein Pferd fängt im Trab immer an so zu rennen. Was kann ich dagegen tun?

4 Antworten

Passt der Sattel? Eventuell läuft er vor Schmerz weg, lass das mal checken durch einen Osteopaten und den Tierarzt. Helfen feine, ständige Paraden (kein Riegeln, kein ständiger Zug)? Mein Felix rennt auch jedem Reiter unter dem Hintern weg, wenn der Reiter stetig Druck macht...

Hast du keinen (guten) Reitlehrer, der sich das ganze vor Ort mal anschauen kann ? Es ist extrem schwer, aus der Ferne "Reitunterricht" oder "Korrekturberitt" zu geben.

Zudem könnte die Rennerei des Pferdes auch daran liegen, dass entweder die Ausrüstung nicht passt oder sonstige gesundheitliche Probleme bestehen. Insofern würde ich in so einem Fall erstmal abklären lassen, ob der Sattel und das restliche Zaumzeug passen, dann eventuell mal den Rücken des Pferdes abchecken lassen.

Wenn hier alles okay ist, kann mit dem Pferd "gearbeitet" werden. Um das Problem gezielt zu lösen, sollte man allerdings wissen, was tatsächlich das Problem ist. Um dieses zu erkennen, sollte man den Reiter, seinen Sitz, das Pferd und dessen Reaktionen auf den Reiter SEHEN können. Aus der Ferne würde ich niemals ein Problem meines Pferdes lösen lassen. Weil die Ursachen einfach viel zu vielfältig sind und ich da nicht an "irgendetwas" herumbasteln wollte, sondern wirklich auch unter "kontrollierten" Bedingungen meine "Korrekturen" anbringen wollte. Denn selbst sollte man tatsächlich gute Tipps schriftlich mitgeteilt bekommen, ist leider immer noch nicht sicher, dass man sie auch tatsächlich korrekt umsetzt oder dann richtig auf die Reaktionen des Pferdes auf die "Korrektur" reagiert.

Insofern würde ich dir ernsthaft raten, dich um Hilfe vor Ort zu bemühen!

Das hat meine Stute damals auch gemacht. Mit der Zeit habe ich sie (war zu der Zeit übrigens auch 13) von Englisch zu Western ausgebildet und sie vom hirnlosen Gerenne zu einem sauberen, sehr langsamen Jog bekommen. Was du machen musst: Volten, Volten und nochmals Volten. Ganze Bahn reiten und jedes Mal, wenn dein Pferd schneller wird, direkt auf eine Volte gehen, die gerade so eng ist, dass sie noch vernünftig und sauber zu reiten ist. Und das bis zum Erbrechen wiederholen. Nicht nur ist das wahnsinnig anstrengend für euch beide, aber dein Pferd baut dadurch Muskeln auf und wird sehr gut gymnastiziert, wird auch ordentlich schwitzen (du wahrscheinlich auch). Aber es lernt dadurch auch, dass wenn es sich nicht an das von dir vorgegebene Tempo hält, es etwas viel anstrengenderes machen muss. Außerdem rennen Pferde oft auch so, wenn sie ein schlechtes Gleichgewicht kompensieren wollen, da trainierst du durch die simplen Volten auch hervorragend dagegen. Ein Pferd kann nur mit einer guten Balance langsam traben. Wie sieht es mit der Durchlässigkeit aus? Kriegst du überhaupt den Hals und Rücken ordentlich rund? Mit durchgestrecktem Rücken und hoch gerissenem Hals ist es deinem Pferd gar nicht möglich, langsam auszubalancieren, das musst du ebenfalls trainieren, es muss ordentlich am Zügel gehen.
Seid ihr schon fortgeschrittener, empfehle ich ergänzend zu den Volten unendlich viele Schulter/Kruppe herein im Schritt und dann im Trab bzw heraus und Traversalen, das trainiert auch ungemein die Kontrolle über Tempo und Bewegungen des Pferdes, du musst es nach innen und außen, vorne und hinten in jegliche Richtung durch deine Schenkel, dein Gewicht und den Zügel "schieben" können, das bedeutet Kontrolle.
Zusätzlich hilft auch viel Stangenarbeit, dem Pferd und dir eine bessere Kontrolle darüber zu verschaffen, wie es seine Hufe setzt, zumal es hier mitdenken muss um nicht anzustoßen.
Am wichtigsten bei allem ist aber: eine Eselsgeduld! Es dauert Monate bis man Erfolge sieht, du darfst niemals wütend oder genervt werden, dein Pferd ist nicht dein Besitz der zu tun hat was du willst, sondern dein Partner, den du zum gemeinsamen Spaß ermutigen willst, und das steht im Mittelpunkt! Bestrafe Es niemals, wenn etwas nicht klappt oder nimm es persönlich, sondern lobe für alles was gut klappt, das wirkt bei vielen Pferden richtig und ruhig überschwänglich eingesetzt Wunder in puncto Motivation. Und sei immer ruhig und genauso konzentriert wie du es von ihm verlangst, was nicht klappt probierst du einfach nochmal. Hör immer auf wenn es am besten klappt und du merkst, dass dein Pferd am motiviertesten ist, treibe es nicht ständig bis zur Erschöpfung sonst hat es schnell überhaupt keine Lust mehr.
Außerdem: Du bist noch jung und da weiß und kann man einfach nicht alles und es schleichen sich schnell Fehler ein. Lass einen kompetenten Reitlehrer dich oft trainieren, der euch auch Möglichkeit zur Selbstentfaltung gibt und nicht drillt.

Viel Spaß, ich hoffe ihr rauft euch so gut zusammen und werdet ein Traumgespann!

Wie hier schon einige beschrieben haben sollte die Gesundheit des Pferdes als auch die angenehme Passform des Sattel und zaumzeugs überprüft werden und falls das soweit ok ist kannst du im Bereich des Trainings folgendes tun: wichtig ist die Durchlässigkeit des Pferdes auf die Hilfen des Reiters. Zu erreichen durch Übergänge in jeglicher Form und Gangart, wobei die Regel gilt vom leichten zum schweren und vom bekannten zum unbekannten. Zb. Schritt halten, stehenlassen Ruhe ins Pferd bringen, dann Schritt Trab und wieder Schritt ruhig oft und kurze reprisen von 5 bis 6 Tritten. Solltet ihr schon das rückwärtigen beherrschen auch dieses öfter einfließen lassen. Viel Geduld keine Hektik keine Strafe und bei kleinen Fortschritten loben. Das steigert das Vertrauen und das Wohlbefinden des Pferdes und der Erfolg lässt dann nicht lange auf sich warten. Weitere Übungen sind Wendungen Zirkel verkleinern und vergrößern voltengröße kleine achten und das Pferd im Kopf beschäftigen damit es sich zb. Auch nicht langweilt und versucht dummes zeug zu machen.