Mein Kind isst kein Gemüse oder Obst?

Sabsi363  14.12.2024, 07:18

Isst sie mit euch zusammen oder wird sie separat gefüttert?

Laabomba 
Beitragsersteller
 14.12.2024, 08:20

Sie isst zusammen mit uns.. auch in der Kita klappt es leider nicht..

6 Antworten

Als Kind hatte ich auch das Problem und meine Tochter zeigte als Kind das gleiche Verhalten. Doch hatte ich eine deutsche Oma (Kindergärtnerin) , die mit dem Problem umgehen konnte, und hatte es geschafft, dass sowohl meine Tochter als auch ich irgendwann dann doch Obst aßen.    

Das Problem ist nämlich der Säuregehalt der meisten Obstsorten. Zum Beispiel krampft sich mir auch heute noch der Magen zusammen, wenn ich an Ananas oder sauren Hering denke. Allein der Gedanke an so etwas Saures führt schon zum Brechreiz. Heute aber nicht mehr, weil ich es bewusst überwinden kann.

So gegen 1954 waren wir einmal einen ganzen Tag ganz früh bei Oma zu Besuch und da gab es zum Frühstück Semmel mit Pflaumenmus und Erdbeermarmelade. Das gab es bei uns nicht, wir waren nämlich Engländer und Mama und Oma waren Deutsch. Es gab bei uns nur die ekelhaft bittere Orangenmarmelade mit Safran.

Allein schon das Aussehen der typischen Marmeladengläser mit den bunten Etiketten war schon der Grund dafür, auch andere Marmeladensorten ohne sie zu probieren abzulehnen. Denn meine Mutter konnte zwar etwas mehr als die Deutschen in der NAVI zu essen kaufen, doch hatte sie weder Zeit noch Lust, alles selber zu machen.  

Zum Mittag kochte dann meine Oma damals einen großen Topf Backobst und dazu gab es Hefeklöße. Nachmittags gab es dann Früchtewürfel mit Zucker eingekocht. Auf diese Weise erkannte ich nicht, dass es sich um Obst handelte – meine Tochter wurde dann 30 Jahre später auf gleiche Weise überlistet.

Es ist also nicht unmittelbar der Säuregehalt, sondern die Vorstellung, dass das, was man isst, im Hals und Bauch Probleme verursachen könnte. Das genetische Verhalten bestimmt somit, dass Kinder nicht alles „Giftige“ essen. Und bei manchen Kindern ist das eben extrem, denn mein Sohn hatte solche Probleme nicht.

Man redet zwar davon, dass Kinder keinen Zucker essen sollen, weil das nicht gesund ist, aber das ist alles Humbug, wenn Zucker als Hilfsmittel eingesetzt wird. Aber wenn man Apfelsinenstücke in den Zuckerpott stupfen kann, dann überdeckt man damit die sauren Ursachen eines solchen Verhaltens. Dumm nur, dass bisweilen auch die sauren Gurken oder ähnliche Dinge in den Zuckerpott gesteckt werden.

Hast du aber bereits geschafft, dass deine Kinder einen Brechreiz haben, dann hilft nur noch, das Aussehen und Beschaffenheit des Obsts zu verändern und es mit Zucker zu überdecken. Später kannst du dann den Zucker absetzen und dein Kind darüber aufklären, so dass es etwas mehr Vertrauen zu Obst bekommt.  

Die Frage ist ja wie bietest du ihr das an? Oh, gekocht, püriert, gedämpft, gebraten, im ganzen, klein geschnitten usw. Es kann auch einfach sein dass deinem Kind eine bestimmte Zubereitungsart einfach nicht passt und es deswegen verweigert.

Und mehr wie immer wieder anbieten kannst du nicht und eben es selbst essen und mit guten Beispiel vorangehen

Das ist bei meinem Sohn (16Jahre) auch so, der hat noch nie, auch nicht als Baby, freiwillig Obst, Salat oder Gemüse gegessen. Egal ob als Brei, Pürree, Roh mit Dip, im Kuchen, in der Sosse, als Suppe oder gedämpft, er hat es immer verweigert und tut dies bis heute. Es würgt ihn richtig, wenn er mal etwas davon probiert und er bringt es nicht runter. Seit ich es akzeptiert habe, und nicht mehr heimlich untermische, hat er keine Asthmaanfälle mehr. Es ist für mich also offensichtlich, dass er es gesundheitlich nicht verträgt und das von klein auf instinktiv gespürt hat. Leider findet der Arzt aber keine Unverträglichkeiten heraus, so dass wir nichts 'beweisen' können. Seine Blutwerte sind top, er ist fit und gesund und hat keinerlei Mangel.

Ich habe den Kindern "Kinderobst und -gemüse" gegeben.

Brokkoli: wir die großen Stücke, Kinder die kleinen Miniröschen,

Apfelsine: Wir die großen Spalten, Kinder die kleinen von dem "Orangenkind" das sich in vielen dicken Orangen befinden. Beim Schälen und zerteilen zuschauen lassen, begeistert das "Orangenkind" bestaunen.

Karotten für uns, kleine Möhrchen für die Kids.

Der Renner waren Klöße handmade. Die Miniklößchen im separaten Topf kochen, sonst zerkochen sie zwischen den großen. Kleine Klößchen mit kleinen Möhrchen: da leuchteten die Kinderaugen. Den Moment ggf. nutzen und das Kind auch außerhalb des Esstisches zugreifen lassen.

Ich habe mir bei vielen Themen mit Kinderbüchern geholfen. Passende Geschichten können unterstützen.

Hilft alles nichts, bleibt der Pürierstab, damit deine Tochter überhaupt etwas von dem so wichtigen Gemüse aufnimmt.

Je nach Saison waren bei uns Beeren beliebt.

Wir haben es auch immer wieder angeboten und nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Das wird schon.