Mein Kater (10-11 Wochen) kackt und pinkelt auf Decken wenn ich in der Nähe bin obwohl er stubenrein ist. Er macht es nur in meiner Anwesenheit. Wieso?
6 Antworten
Normalerweise sollten Kitten frühestens im Alter von 12 Wochen (besser älter) von ihrer Katzenmutter und den Geschwisterchen getrennt werden, um bis dahin ausreichend entwickelt und sozialisiert zu sein. Ansonsten können spätere Verhaltensstörungen - wie z.B. Unsauberkeit oder auch Kratzattacken auf die Wohnungseinrichtung - die Folge sein, worunter Ihr nun möglicherweise zu leiden habt.
Kätzchen sind auch keine Schmusetiere. Falls der Kleine noch nicht lange bei Euch lebt, dann lass ihn erst mal zur Ruhe kommen und sich bei Euch eingewöhnen, damit nicht die Angst vor Euch zum Auslöser für seine Unsauberkeit wird.
Selbst wenn Euer Katerchen ansonsten einen gesunden Eindruck macht - Katzen sind (leider) Meister im Verbergen von Krankheiten bzw. Schmerzen - sollte in solchen Fällen ein erster Gedanke stets auch der Vorstellung beim Tierarzt gelten, da u.U. Erkrankungen (z.B. Harnwegsinfekte, Blasenentzündung etc.) als Grund für eine Unsauberkeit in Frage kommen können.
Hat eine Katze Schmerzen beim Absetzen von Kot oder Urin, dann wird sie den Ort, den sie mit diesem Schmerz verbindet (also z.B. die Katzentoilette), künftig meiden, und ihr "Geschäft" woanders verrichten.
Falls Euer Katerle alleine bei Euch lebt, dann könnten auch Einsamkeit (der fehlende Spiel-, Rauf- und Schmusekumpel) und Langeweile (also z.B. die Suche nach Aufmerksamkeit - notfalls um jeden Preis), für sein Verhalten zumindest (mit-)verantwortlich sein.
Entgegen landläufiger Meinung sind Katzen sind i.d.R. keine Einzelgänger, und sollten deshalb nicht in "Einzelhaft" gehalten werden - insbesondere als Kitten und als reine Wohnungskatzen!
Falls die Situation es erlaubt, solltet Ihr schnellstmöglich Ausschau nach einem passenden Kumpel für die Fellnase halten, idealerweise z.B. im Tierheim.
Ein ausgeglichenes Katerchen und sein(e) neue(r) Partner(in) - die lieber zusammen spielen, als sich in der Wohnung zu erleichtern - würden es Euch sicherlich mit einer doppelten Portion Katzenliebe danken.
Empfohlen werden zumeist etwa gleichaltrige Katzen von ähnlichem Charakter und ggf. auch vom gleichen Geschlecht (was m.E. aber weniger entscheidend ist, insbesondere bei Kitten).
Da Katzen durch Abgucken und Nachmachen (voneinander) lernen, könnte ein gut sozialisierter - ggf. auch etwas älterer - Kumpel zudem dabei helfen, das Verhalten Eures Katerchens in die richtigen Bahnen zu lenken.
Dauerhafte Besserung können nur Zuwendung, Verständnis, Geduld und Nachsicht schaffen, keinesfalls aber Bestrafungen, da eine Katze die Strafe nicht mit ihrem Verhalten in Verbindung bringen kann - erst recht nicht, wenn das "Fehlverhalten" bereits in der Vergangenheit liegt.
Hilfreich sind vielmehr Lob und Belohnungen, und zwar immer genau in dem Moment, in dem die Fellnase sich so verhält, wie es von ihr erwartet oder gewünscht wird - also z.B. die Katzentoilette benutzt.
Zudem ist es aber natürlich auch wichtig, einer Katze ggf. durch ein deutliches "Nein" konsequent ihre Grenzen aufzuzeigen.
Bei Kitten kann es auch helfen, die Fellnase beim ersten Anzeichen für eine Unsauberkeit sofort und kommentarlos vom Ort des Geschehens in das nächstliegende Katzenklo zu setzen.
Katzen sind revierbezogene Gewohnheitstiere und reagieren empfindlich auf kleinste Veränderungen in ihrer Umgebung. Daher kommen grundsätzlich z.B. auch Überforderung (Stress), Unterforderung (Langeweile), Verunsicherung, Angst, ein Erziehungs- oder ein Aufmerksamkeitsdefizit als Auslöser für die Verunreinigungen in Betracht.
Wenn Krankheit oder mangelnde Hygiene der Katzentoiletten als Auslöser nicht in Frage kommt (mindestens 1-2 mal täglich Entfernen von Kot und Urin, regelmässiger Streuwechsel inkl. gründlicher Reinigung der Katzentoiletten, etc.), könnte die Unsauberkeit z.B. auch folgende Ursachen haben:
- Zu wenige Katzentoiletten vorhanden. Da Katzen ihr "Geschäft" gerne sauber trennen, gilt als Faustregel, dass man immer mindestens eine Katzentoilette mehr anbieten sollte, als man Katzen hat (also z.B. 1 Katze vorhanden => mindestens 2 Katzentoiletten erforderlich).
Bei pingeligen Fellnasen kann es auch helfen, darüber hinaus noch weitere Katzentoiletten anzubieten - insbesondere auch dann, wenn einer Katze altersbedingt oder problembedingt die Wege zum nächsten Klo zu weit werden (z.B. bei Kitten, Altertümchen oder kranken Fellnasen).
Zudem dürfen die Katzentoiletten auch nicht zu dicht beisammen stehen, da sie von den Fellnasen dann oftmals als eine Einheit angesehen, und entsprechend behandelt werden.
- Insbesondere für Kitten liegt der Einstieg in normalgroße Katzentoiletten oftmals zu hoch, hier können flache Kittentoiletten bzw. Katzenklos mit niedrigem Einstieg hifreich sein.
- Katzen reagieren empfindlich auf (häufige) Veränderungen, wie z.B. auf den Wechsel des Katzenstreus (Marke und/oder Material) oder der Katzentoilette, Ortswechsel der Katzentoilette, Duftstreu, Klumpstreu vs. nichtklumpendes Streu, etc..
- Katzen versuchen mitunter, vorhandenen Geruch - bei Textilien z.B. von Waschmitteln oder Weichspüler, bei anderen Flächen von Putzmitteln - durch ihren eigenen Geruch zu überdecken. Auf intensive Duftstoffe sollte man daher möglichst verzichten.
- Katzen wollen, auch auf der Katzentoilette, immer ausreichend Platz und Fluchtmöglichkeiten zur Verfügung haben. Vielleicht stehen die Toiletten zu beengt, oder sie sind der Fellnase einfach zu klein?
- Falls es sich um Katzentoiletten mit Abdeckung/Haube handelt, werden diese von manchen Katzen gemieden, weil auch dadurch die Fluchtmöglichkeit stark eingeschränkt ist. Zudem kann der Geruch i.d.R. nur schlecht abziehen, was auch Katzen (verständlicherweise) nicht mögen. Hier hilft es manchmal schon die Abdeckung abzunehmen, oder das Türchen auszubauen.
- Eine andere Ursache könnte eventuell auch ein ungünstiger Stellplatz der Katzentoiletten sein (laut, unruhig, etc.).
- Bei mehreren Katzen kommt u.U. auch Mobbing in Betracht, wenn das Opfer z.B. immer beim Aufsuchen der Katzentoilette von einer anderen Katze gestört oder sogar regelrecht überfallen wird.
Samtpfoten haben leider die Angewohnheit, sich bevorzugt an Orten zu erleichtern, die bereits nach den Hinterlassenschaften einer Katze riechen (selbst dann, wenn der Geruch dort für uns Menschen längst nicht mehr wahrnehmbar ist).
Saugfähige, weiche Untergründe, wie z.B. (Badezimmer-)Teppiche, Betten, Polster, Kissen, Decken, Handtücher, Kleidungsstücke etc., laden dabei besonders zur Verunreinigung ein.
Einerseits ist es daher wichtig, die Ursachen für die Unsauberkeit zu ergründen und dauerhaft abzustellen. Andererseits müssen vorhandene Flecken unbedingt so nachhaltig gereinigt werden, dass es dort nicht zu Wiederholungen kommt!
Dazu müssen die betroffenen Stellen zunächst gründlich(st) herkömmlich gereinigt, und anschließend dann nach Gebrauchsanleitung entweder mit Enzymreinigern (die bei der Vorreinigung verbliebene Proteine bzw. Harnsäurekristalle zersetzen können), oder alternativ auch mit hochprozentigem Alkohol (zerstört Fette im Kot bzw. Urin als Geruchsträger), behandelt werden.
Als Enzymreiniger kommen hier Produkte wie z.B. Biodor, Urine Off, EcoPet oder Simple Solution in Betracht.
Wie allgemein üblich, sollte man Enzymreiniger und Alkohol auf empfindlichen Oberflächen zunächst an verdeckter Stelle testen.
Im Falle verunreinigter Textilien müssen alle betroffenen Teile nach Waschanleitung zunächst möglichst heiß gewaschen werden. Wenn (Bett-)Decken, Teppiche oder andere Auflagen betroffen sind, muss natürlich auch der Untergrund entsprechend behandelt werden!
Gelegentlich kann es helfen, den Ort des Malheurs zeitweise mit stabiler, glatter Folie abzudecken (mögen Katzen nicht), ihn vorübergehend für die Katze unzugänglich zu machen, dort eine (weitere) Katzentoilette aufzustellen, oder ihn - falls sinnvoll möglich - zeitweise z.B. als Spiel-, Schlaf- oder Futterplatz zu nutzen.
Schließlich gibt es noch diverse Sprays und Aromen (z.B. Zitrusduft), die Katzen angeblich fernhalten sollen, von denen ich persönlich aber nicht viel halte, weil sie eher auf kurzfristige Abschreckung, als auf dauerhafte Lerneffekte setzen. In der Nähe einer Katzentoilette angewendet, könnten sie zudem eher kontraproduktiv wirken.
Hilfreicher wären dann eventuell Verdampfer für die Steckdose (z.B. Feliway, erhältlich im Fachhandel oder beim Tierarzt), die spezielle Duftstoffe (Pheromone) freisetzen, und dadurch bei Katzen zu Wohlfühleffekten und größerer Entspannung führen können.
Weitere lesenswerte Überlegungen und Tipps zum Thema findest Du z.B. unter
http://geliebte-katze.de/information/verhalten-von-katzen/problemverhalten-bei-katzen/was-tun-bei-unsauberkeit-der-katze
sowie in den weiteren damit verlinkten Artikeln.
Auf alle Fälle solltet Ihr stets Ruhe bewahren (sonst überträgt sich Euer Stress noch zusätzlich auf den Kater), der Fellnase mit Aufmerksamkeit, Zuwendung, Geduld und Nachsicht begegnen, und ihn keinesfalls bestrafen oder mit Liebesentzug reagieren - zumal Katzen eine Strafe ohnehin nicht mit ihrem Verhalten in Verbindung bringen können.
Ich drücke die Daumen, dass Ihr das Problem bald in den Griff bekommt!
Alles Gute und viel Erfolg!
Herzlichen Dank für das Sternchen! *freu*
Alles Gute für das neue Jahr!
Offenbar fühlt er sich nicht sehr wohl und sicher in deiner Nähe. Überprüfe mal dein Verhalten...
Ich denke nicht das es unbedingt was mit meinem Verhalten zu tun hat. Er kuschelt ja auch auch sonst mit mir. Deswegen finde ich das komisch.
Hallo!
Wer ist denn bei dir der Hauptdosenöffner? Du? Deine Mutter?
Könnte manchmal auch Eifersucht sein.
Wenn mein Vater auf Übung war und kam dann irgendwann wieder, flitzte der kleine Kerl schnurstraks in´s Bett von Herrn Papa und hat ein duftendes Denkzettelchen hinterlassen. - Von wegen näher dran als ich an Frau Mama. Hau wieder ab!!!
Und Miesepeter liebe ich auch nicht! Ein bischen Spaß muss sein! Ich erwarte ja nicht, dass du das verstehst! LG! - Keep smiling!
Grins! - Ich liebe Viecher aller Art - außer Stechmücken. Die lieben mich nämlich umso mehr! ;-)
Vielleicht hat er Angst vor dir, und macht sich deswegen nass!?
Er kuschelt aber auch ganz normal bei mir aufm Bauch. Deswegen kommt mir das nicht richtig vor das er Angst vor mir hätte.
Das ist eine typische Protestaktion dir gegenüber. Hat er dich mal gesehen wie du andere Tiere, vor allem andere Katzen, gestreichelt hast? Wenn ja, dann musst du dich mit deiner Katze beschäftigen, denn so hast du ihr Vertrauen verloren.
Und genau deswegen hasse ich Katzen.