Mein kaninchen akzeptiert keine anderen Hasen?

4 Antworten

Hi,

Mein kaninchen akzeptiert keine anderen Hasen?

Doch, alle Kaninchen können und wollen mit anderen Kaninchen zusammen leben. Als sozaile Rudeltiere brauchen für ihr Wohl zwingend Artgenossen mit denen sie interagieren und kommunizieren können.

Verstehen sich Kaninchen nicht miteinander, dann liegt das fast immer daran das der Mensch das Wesen und Verhalten von Kaninchen nicht kennt/ versteht und somit einige Fehler macht und Verhalten missdeutet. So wie ich in einem Kommentar von Dir lese ist das auch bei Dir der Fall.

Man muss bei Kaninchen bedenken das es terretoriale Tiere sind. Die haben ihr festes Revier und wollen das auch behalten/ verteidigen. Ebenso muss man wissen das es Rudeltiere sind, und Rudel haben immer einen Rudelführer und dieser Posten muss (am Anfang) ausgekämpft werden.

Das Kaninchen anfangs kämpfen ist daher richtig und wichtig, aber, die Voraussetzungen müssen stimmen! Das heißt ganz grob:

  1. Passende Geschlechter (immer gleich viele oder mehr kastr. Männchen als Weibchen in einer Gruppe)
  2. korrekte Haltung (2-3qm Platz JE Tier)
  3. die Kaninchen dürfen sich vorher nicht gesehen/ gerochen haben
  4. und dann muss korrekt vergesellschaftet werden,

Eine korrekte Vergsellschaftung geht wie folgt:

  • baue ein Gehege in dem keines der Tiere vorher war
  • stelle viele Verstecke mit mind. 2 Ein/Ausgängen auf
  • errichte mehrere Futterstellen
  • und dann setz die beiden da gleichzeitig rein und lass sie in Ruhe. In fast allen fällen kämpfen Kaninchen dann, und das ist richtig und wichtig, denn es sind Rudeltiere und die haben immer einen Rudelführer und dieser Posten wird direkt ausgekämpft. Das heißt es wird gejagt, geknurrt, gewickt, es fliegt Fell uvm. Das sieht meist hart aus, ist aber richtig so.
  • So lässt Du die Tiere einige Tage bis 1-2 Wochen, und das so lange, bis sie nicht mehr kämpfen, sondern dauerhaft miteinander kuscheln und zusammen fressen.
  • Dann kannst Du die beiden in das eigendliche Gehege umsetzen, ABER: auch das muss neutralisiert/ gereinigt sein, denn sonst ist es ein Revier und dann gehen die Kämpfe wieder los, die dann aber schlimmer sein können weil es nicht mehr nur um den Rudelführerposten geht, sondern um das Revier.Es bietet sich an die Vergesellschaftung auch direkt im eigendlichen Gehege zu machen, daber dann muss wirklich alles neutralisiert werden.

Hält man sich daran, funktioniert eine VG in fast allen Fällen. Es gibt einige Sonderfälle wo sich die Tiere blutig beißen, aber selbst die lassen sich Vergesellschaften, man muss dann nur rausfinden wo man selbst einen Fehler gemacht hat, bzw was man individuell bei diesen Tieren beachten muss.

Bitte informieren Dich über Kaninchen, denn sonderlich viel Ahnung scheinst Du nicht zu haben was zum Leid des Tieres ist. Und das willst Du ja bestimmt nicht...

Hier meine Übersicht zu artgerechter Kaninchenhaltung:

Und hier 3 sehr gute Webseiten wo alles ausführlich nachzulesen ist:

Gruß

PS: Kaninchen, nicht Hasen. Hasen sind Wildtiere die niemand halten kann, will und darf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ... durch jahrelange Haltung und Beratung

Wie hast du die beiden denn zusammengeführt? Es ist nämlich wichtig, sie richtig zu vergesellschaften. Ein neues Kaninchen sollte nicht einfach ins Revier des anderen gesetzt werden, sondern sie sollten sich auf neutralem Boden kennenlernen, hast du das gemacht? Falls nicht, findest du zum Beispiel hier Infos dazu: https://www.kaninchenwiese.de/soziales/ablauf-der-vergesellschaftung/

Wenn es bisher anders gemacht haben solltest, könnte es gut sein, dass es klappt, wenn du richtig vergesellschaftest :-) Ein Mensch kann halt kein Partnertier ersetzten. Wenn die Zusammenführung nicht geklappt hat, würde ich dir daher erst mal dazu raten, zu überprüfen, ob du da alles richtig gemacht hast und wenn nicht noch einen Versuch unter besseren Bedingungen starten :-)


cockie04  22.11.2020, 23:03

@Luuunnnnaaaaa Kaninchen!

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Luuunnnnaaaaa 
Beitragsersteller
 22.11.2020, 22:59

Danke für den Tipp aber ich hab dass mit einem guten Freund gemacht der auch Tierarzt ist ich glaube mein Hase akzeptiert einen anderen nicht und ich weiß dass ich kein Ersatz bin aber ich kann ihr auch keinen Hasen aufzwingen

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Jerne79  22.11.2020, 23:16
@Luuunnnnaaaaa

Ein Tierarzt ist nicht zwingend mit dem speziellen Verhalten aller Tiere vertraut. Hier lief die Vergesellschaftung ganz offenbar schief. Das liegt aber nicht am Tier.

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FragariaVesca  22.11.2020, 23:19
@Luuunnnnaaaaa

Ich habe in Kaninchengruppen bei Facebook oft mitbekommen, dass manche erst dachten ihr Kaninchen würde sich nicht mit anderen vertragen, dann zeigte sich aber, dass es vor allem an einer falschen Vergesellschaftung lag, daher die Rückfragen und der Hinweis auf die Seite bei Kaninchenwiese. Es könnte gut sein, dass es bei einer richtigen Vergesellschaftung dann doch funktioniert. Wenn du es also bisher anders gemacht hast, würde ich es dem Kaninchen zuliebe zumindest einmal mit einer richtigen Vergesellschaftung versuchen :-) In der Frage steht ja nichts, wie genau ihr das gemacht habt, daher eben die Überlegung, ob es vielleicht an einer nicht kaninchengerechten Vergesellschaftung gelegen haben könnte.

Natürlich kann man Kaninchen nicht mit Menschen vergleichen, aber trotzdem so mal zur Überlegung: Wenn man dir einen wildfremden Menschen in deine Wohnung setzen würde, würdest du sicher auch ganz anders darauf reagieren als wenn du diese Person vorher erst mal kennenlernen könntest, ehe ihr euch eine Wohnung teilt, oder? Der Vergleich ist natürlich etwas schief, aber wenn man ein zweites Kaninchen einfach so dazu setzt, dann wird es als Eindringling im eigenen Revier empfunden.

Bei Tierärzten ist es auch sehr unterschiedlich, manche kennen sich super aus, aber leider nicht alle. Womit ich jetzt aber nicht den Tierarzt beurteilen möchte, der dir geholfen hat, bitte nicht falsch verstehen.

Mir geht es nur darum, dass man es dem Tier zuliebe auf jeden Fall mit einer richtigen Vergesellschaftung versucht haben sollte. Man merkt deiner Frage ja an, dass es dir darum geht, das Beste für dein Kaninchen zu tun. Und das wäre meiner Meinung nach, sofern das noch nicht geschehen ist, erst mal ein Versuch einer richtigen Vergesellschaftung auf neutralem Boden :-).

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Von AugureyFay und bestätigt

Kein Kaninchen ist ein Einzeltier. Eine Vergesellschaftung kostet Zeit, Geduld und Nerven. Und man benötigt als Grundlage das wissen, wie es richtig geht. Sonst passiert das, was hier passiert: Das Tier gilt plötzlich als Einzeltier, das keine Artgenossen mag. Und so etwas gibt es nicht. Nur falsches Herangehen an die Vergesellschaftung.

Wie es richtig geht, kannst du auf www.diebrain.de oder kaninchenwiese.de nachlesen.

Die wichtigsten Punkte: Am einfachsten gegengeschlechtliche Tier, Rammler kastriert. Neutrales Gehege, das von keinem Tier als Revier betrachtet wird. Vorher kein Kontakt, weder sehen noch reichen noch hören. Kein vorschneller Abbruch aus falschem Mitleid, eine VG ist nicht immer ein schöner Anblick.

Um dir zu helfen müssten wir wissen, wie und wo du sie versucht hast zu vergesellschaften( unbekanntes Terrain? Inneneinrichtung von Gerüchen befreit?). Wie alt war der Altersunterschied der Tiere? Habt ihr sie zwischendurch getrennt? Wieviel Platz hatten sie? Gab es genug Futter an verschiedenen Stellen? Wurde die Kastrationsquarantäne eingehalten? Ist sie dominant oder unterwürfig, waren die anderen Kaninchen das Gegenteil? Wie lange habt ihr die Versuche laufen lassen?


Luuunnnnaaaaa 
Beitragsersteller
 23.11.2020, 07:04

Also wir haben es zuerst auf unsere großen Wiese probiert und sie ignorierten sich doch dann kam der andere Hase nähe und sie fingen an total zu raufen ich ging dazwischen aber sie hörten nicht auf

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AugureyFay  23.11.2020, 11:10
@Luuunnnnaaaaa

Dass sie sich raufen ist normal und sogar Sinn der Sache, denn auf diese Weise klären sie ihre Rangordnung. Wahrscheinlich sind die Vergesellschaftungen bisher immer gescheitert, eben weil du dazwischen gegangen bist. Das sollte man nämlich wirklich ausschließlich dann tun, wenn die Kaninchen sich ineinander verbeißen oder es zu blutigen Wunden kommt. Ausgerissenes Fell ist absolut kein Grund, eine Vergesellschaftung zu unterbrechen.

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