Mein Hund zwickt uns in die Füße, bitte um Hilfe.
Hallo ihr, letzten Sommer haben wir uns einen Hund von einem Bauernhof geholt, eher durch Zufall als beabsichtigt. Wir haben sie zufällig gesehen, die Welpen, haben sie uns angeschaut und dann einen mitgenommen. Einen Hund zulegen wollten wir uns zu dem Zeitpunkt aber schon länger, also war das nicht so überstürzt wie es jetzt klingt.
Unser Kleiner ist ein Jack-Russel-Mix, da ist die Bauernhofmama einfach mal ausgebüchst. Jedenfalls ist er ein absoluter Traumhund. Die treuste Seele die man sich wünschen kann, jederzeit abrufbar, liebt Katzen, Hunde und Kinder, ist klug und lernt mit großem Interesse und Eifer. Er ist nun 8 Monate alt und Sitz, Platz, Bleib, Bei-Fuß, Komm her und noch ein paar weitere unwichtige "Tricks" des Hunde-Einmaleins beherrscht er perfekt. Er ist mein mittlerweile dritter Hund, bin also in Hundeerziehung nicht ganz unerfahren. Doch seit ca. einem Monat kann ich ihn nicht mehr mit meinem Sohn, oder egal wem, toben lassen.
Sobald man nämlich läuft, rennt er hinterher und beisst in die Waden! Und das ist wirklich schmerzhaft! Ich hab dann das Spiel immer abgebrochen und ihn mit einem NEIN zurechtgewiesen. Mein Sohn (6) macht das genauso. Oftmals schicken wir ihn dann auch auf die Terrasse auf seinen Platz, wo er auch bleibt bis wir ihm erlauben wieder zu kommen. Hilft alles nix. Jedesmal wenn man läuft, auch beim "joggen", zwickt er uns in die Füße! Aber nur draußen. Im Haus nicht. Ich weiß einfach nicht weiter....
Ich war auch schon in der Hundeschule, in der einzigen die für mich erreichbar ist (nur ein Auto, das braucht mein Mann...) und der Trainer riet mir ich solle ihm eine auf die Schnauze schlagen, nur leicht und ihn runterdrücken um meine Dominanz zu zeigen. WTF? Kein Bock drauf, hab die Schule nach der 2. Stunde abgebrochen.
Hat jemand bessere Tipps? Wär sehr dankbar!
8 Antworten
Der Hund ist überhaupt nicht aggro. Für ihn ist das ein lustiges Spiel. Ihr rennt und er darf seine "Beute" fangen. Nur blöd, das er seine "Beute" nicht behalten darf und dann auch noch auf seinen Platz muß. Na, dann eben beim nächsten mal. --- Erstmal, Gratulation zu der Entscheidung bei der Hundeschule. Solche "Experten" braucht kein Tier. Nach meiner Meinung solltet Ihr dem Hund diese "Beute" "ausreden". Sie muß für ihn Ekelhaft werden. Klingt etwas blöd, aber es hilft. Schmiert Euch etwas auf die Beine. Senf, Ziebelsaft, oder ähnliches. Beim nächsten "Zuschnappen" wird ihm der Appetit vergehen. Bietet ihm dafür etwas andere zum fangen an. Macht Nasenarbeit und Fangspiele. Da er ja sehr Klug ist, kann man das ohne Gewalt in eine andere Richtung lenken. Er ist ja noch sehr Jung.
Das "Jagdpotenzial" liegt auch einwenig an der Rasse. Eine Richtung kann man mit anderen "Jagdspielen" erreichen. Nehmt einen Kong, oder noch besser ein Frisbeescheibe. Da er ja klug ist, kann man das beliebig ausführen und extra "Kunststücke" einüben. Er darf dann endlich "jagen" und ihr habt eine sinnvolle Beschäftigung für ihn und Euch.
Der Kleine ist mitten in der Pubertät und durch das zu frühe Trennen von der Mutter konnte er sie Beißhemmung im Spiel nicht lernen.
Ich würde körperliche Spiele und Wettrennen zwischen Hund und Kind einfach lassen und die ganze Situation runterfahren. Zwickt der Hund dennoch, dann spitz AU! rufen und das Spiel beenden und sich souverän und gelassen vom Hund emotionslos abwenden und sich etwas anderem widmen. Bitte nicht den Hund wegschicken. Isolation zur Strafe kommt im Rudel nicht vor und wird vom Hund nicht verstanden, schon gar nicht als Strafe.
Er war 12 Wochen alt, also nicht zu früh von der Mutter getrennt. Eine Beißhemmung haben wir super trainiert. Wenn wir zB mit seiner Stoffmaus spielen und er die Hand erwischt, ist es super sanft und er bremst sich sofort selbst. Das AU! hat beim "jagen" allerdings nichts gebracht. Und es ist ja nicht so, dass sie Wettrennen machen, sondern mein Junge halt wie Kinder nunmal sind, auch einfach gerne tobt und auf dem Spielplatz rumrennt. Genauso wie beim joggen. Joggen ohne rennen geht schwer, also die Situation einfach umgehen kommt für mich nicht in Frage. Die Isolation war auch nicht zur Strafe verstanden, sondern einfach nur damit der Hund ein bisschen runterfährt und sobald er sich ruhig und gelassen verhält, durfte er ja wieder kommen.
alo ich bin auch voll für diese 12 wochen abgabe.. aber ich hab bisher keinen hund kennengelernt, der einen an der klatsche hatte oder keine beißhemmung nur weil er mit 8 wochen schon vom züchter weg kam
nur weil ein welpe schon mit 8 anstatt 12 wochen dort weg kommt, heißt das nichts.. ist natürlich nicht toll für den hund und vieles wa er dort hätte gelernt fehlt.. aber im normalfall geht man mit so einem hund ja gassi und (zumindest hab ichs immer so gemacht) sucht den kontakt zu anderen hunden... und die sind ebenfalls in der lage dem hund das ein oder andere beizubringen und ihm eine gewisse beißhemmung beizubringen
Ich habe schon genug Hunde kennengelernt, die einen an der Klatsche hatten wegen viel zu früher Abgabe, allerdings würde ich das nicht als Regelfall bezeichnen wollen.
Was allerdings die Beisshemmung angeht, so wird diese dem Menschen gegenüber sowieso gesondert erlernt, d.h. bleibt der Hund bis zur 12. Woche beim Züchter hat er bestenfalls die Beisshemmung anderen Hunden gegenüber gelernt, geeigneterweise auch anderen Rassen gegenüber, aber nicht dem Menschen gegenüber...
Vielen lieben Dank an alle die mir geantwortet haben. Wir gehen jetzt mit einer Bekannten in einen "Schnupperkurs" - also Fährtenlesen und üben fleißig joggen. Bisher hat er nicht wieder zugeschnappt. Mein Sohn bleibt stehen sobald der Hund anstalten macht auf ihn zuzurasen - das nimmt dem Fellknäuel nämlich die Lust. Sobald sich der Zottelkopf beruhigt hat, gehts dann weiter. :)
Tja ungesehen ist sowas immer schwer zu beurteilen.
Wie Du schreibst macht er das nur draussen, man müßte den genauen Kontext wissen indem sowas passiert, kannst Du so eine Situation genau beschreiben?
Wir waren gestern auf einer großen Wiese unterwegs, ich hab meinen Hund abgeleint (übrigens ein 8 Monate alter unkastrierter Rüde) und er ist dann erstmal 1-2 Runden schnuppern gegangen. Mein Sohn hat indessen einen Erdhügel entdeckt und ist losgerannt. Mein Hund hinterher und ihn "gefangen" indem er ihn in die Wade gezwickt hat. Jetzt hat er n blauen Fleck. Der Hund hat nur 6 Kilo und ist vielleicht so 35cm groß, aber weh tuts halt dennoch. :D
Ich fang auch langsam nach nem Sprunggelenkbänderriss wieder zu joggen an. Nur so 2-3 Kilometer, ganz langsam. Da hab ich ihn nun meist auch dabei, an der Laufleine damit ich wenn ich an Straßen muss, immernoch n kleinen Rettungsanker hab. Er läuft wirklich schön neben mir, so 5 Minuten lang, dann beisst er in die Leine, und dann spingt er an mir hoch während dem laufen und auch hier zwickt er mich wieder. Es kommt dann jedesmal das "NEIN!" und ich bleibe stehen. Wenn er ruhig ist, gehts weiter. Aber nach ein paar Minuten das selbe Spiel. Und das nun wirklich seit 1-2 Monaten.
Dieses Problem mit dem Leinen- und Wadenzwicken hatte ich bei meinem Dackel-Mix vom Bauernhof auch.
Bei ihm war die Ursache, dass er zu aufgedreht war. Ich habe einen „Zappelphilipp-Kurs“ in meiner Hundeschule mitgemacht und am Besten hilft bei meinem Hund wenn ich sobald er zu sehr aufdreht Ruheübungen mit ihm mache, also z.B. sitz oder platz oder Pfötchen geben.
Wahre Wunder bewirkt bei ihm eine Futtertube die ich mit Quark fülle, sowas hier: http://www.ebay.de/itm/Futterspender-Futtertube-Hundebelohnung-wiederbefuellbar-GAKO-Kruke-20-50-100-ml-/151072522758#ht_1285wt_918
Wenn mein Balou Stress hat und sich aufregt lasse ich ihn ein bisschen an der Futtertube lecken und ich kann richtig sehen wie seine Rute sich senkt und er sich entspannt. Fressen entstresst sagt meine Hundetrainerin immer.
@Flauschy Sitz, Platz oder Pfötchen geben sind keine Ruheübungen sondern werden eher als Unterordnung bezeichnet, kann in Einzelfällen aber je nach Frustrationsintolerenz helfen, weil sitzen bei manchen Hunden beruhigend wirken KANN... aber fressen entstresst, dem stimme ich zu ;-)
@elawin dann tendiere ich in Richtung Erregungslage, 8 Monate d.h. also mitten in der Pubertät.
Ich würde ruhiges Verhalten verstärken z.B. könnte man wie von Flauschy beschrieben, ruhiges Verhalten mit der Futtertube verstärken, dass lecken und überhaupt fressen bringt runter und beruhigt, auch Schnüffelsuchspielchen wären dafür geeignet, genauso wie Kauartikel.
Es gibt so Pansenstücke, die sind recht klein müssen aber gekaut werden, die könnte man zum verstärken von ruhigem Verhalten nutzen.
Ich kann (auch wenn ausführlich beschrieben) nicht wirklich sagen woran es liegt, es könnten auch anderweitige (gerade weil das Verhalten immer draussen auftritt) Auslöser wie eben manche Umweltreize dafür verantwortlich sein es eben nicht 100% beurteilen, weil ich sein Verhalten nicht sehe.
Das "Nein" würde ich weglassen, es stresst eher noch mehr, als das es beruhigt.
So würde ich kleinschrittig anfangen, wenn Du mit dem joggen eh wieder erst anfängst, so würde ich wirklich bei kleinsten Schritten anfangen und sobald er Richtung Bein tendiert, gibbet direkt nen Kauseil wo er reinbeissen darf als Alternative zum Bein.
Im großen und ganzen ist das aber nur eine Managementmaßnahme welche zwar das Problem lösen könnte aber nicht zwangsläufig muß.
Zeigt er noch anderweitiges Problemverhalten, wie z.B. Ängstlichkeit bzw. "Unsicherheit" gegenüber bestimmten Umweltreizen...Autos, Menschen, fliegende Tüten, LKW's, Hunde usw. ?
Vielleicht versucht ihr es mal mit einer Wasserflache, mit der ihr ihn nass spritzen könnt (so eine, aus der man mit dem Mund trinken kann). Das sorgt für einen kleinen Schreckmoment und hält ihn von euch fern.
Viel Glück!
Bitte NIEMALS einen Hund mit Erschrecken bestrafen oder erziehen!!!!
http://klartexthund.blogspot.de/2013/12/ein-bisschen-erschrecken-schadet-doch.html
Wo ist der Unterschied zwischen einem Klaps, einem Ruck an der Leine und Wasser?
Fachsprachlich fällt ein Klapps, ein Rucken an der Leine und Wasser alles in die selbe Kathegorie nämlich positive Bestrafung, somit bin ich weder für einen Klapps noch für ein rucken an der Leine und auch nicht für Wasser!
Und wie willst du deinen Hund dann erziehen? Ein scharfes Wort ist auch nichts anderes als ein Klaps, das tut dem Hund genau so weh.
einen hund kann man eig. nur mit lob und ignorieren erziehen..
alles was man tol lfindet, wird in den himmel gelobt und belohnt und alles was er nicht soll, wird ignoriert
wobei ich das bei manchen dingen wie zb, wenn hunde selbstbelohnendes verhalten zeigen, was man aber nicht haben will iwie unmachbar finde
ein böses wort und ein stupser machen keinen hund scheu, wenn er liebevoll erzogen und behandelt wird, das ist auch was anderes als echt gewalt anzuwenden wie zb einen klaps oder wirklich einen hund anschreien
wobei jeder hund auch eine andere "schmerzgrenze" hat
kennst du das, wenn man bei einem/einer freund/freundin so nen schulterschubser macht, so nach dem motto "alter, das war grad aber echt krass" ?
das mach ich bei meiner hündin auch manchmal.. unwillkürlich.. eigentlich müsste der hund das auch als gewalt ansehen, theoretisch hau ich ihn ja.. aber sie findet daran nix schlimmes, sie merkt das ich sie damit nicht strafen will und ahmt das mittlerweile soga nach O.o wobei aber zb der nachbarshund das als sehr schlimm ansieht und sofort angst bekommt
in der erziehung bzw erziehungspsychologie gibts etliche methoden.. manche sind schon so lieb, das man sich an den kopf packt.. andere sowas von alte schule, das man mitleid mit dem tier hat
aber viele, die werden sowohgl bei tier als aucb eim menschen angewendet.. die gehen, sind moralisch vertrebar, anwendbar und tun dem tier nix schlechtes...
es gibt viele möglichkeiten zu erziehen, viele richtige wege, viele falsche.. es liegt an dem wesen des hundes, welche methode die richtige ist
Atlanticwave mit pos. Verstärkung, genau darüber arbeite ich und wer behauptet das ginge nicht, der weiß es eben nicht besser!
Scharfe Wörter im herkömmlichen Sinn können für einen Hund nur scharf empfunden werden, wenn eine Verknüpfung mit einer darauffolgenden negativen Konsequenz erfolgt. Solche negativ belegten Wörter gibt es bei mir nicht, da ich meine Hunde weder schlage, noch an der Leine rucke und auch nicht mit Wasser spritze.
Dogpaw was die Erziehung über pos. Verstärkung betrifft ist immer die Frage wie ich unerwünschtes selbstbelohnendes Verhalten unterbinde bzw. wie ich es verhindere.
Ich kann ein anbellen und nach vorne schießen einerseits mit einem scharfen "Nein" belegen und dabei zusätzlich noch eine bedrohliche Körperhaltung einnehmen werde damit aber nicht am Symptom arbeiten, ich kann aber auch das Verhalten mit einem Geschirrgriff unterbrechen genauso wie ich so meine Hündin vom hetzen abhalten kann ohne das ich dafür jemals etwas negtaives mit diesem verbunden hätte.
Selbstbelohnendes unerwünschtes Verhalten kann ich genauso unterbrechen mit reiner pos. Verstärkung, aber und genau darin liegt der Unterschied zwischen Leckerchenautomaten und durchdachtem Training kommt es mir persönlich immer darauf an, wie ich das mache und womit ich dann verstärke!
Des weiteren gibt es für mich auch einen Unterschied zwischen Belohnung und Verstärkung, eine Verstärkung wird vom Hund gewählt bzw. das ist das was der Hund möchte, dass kann ich entweder künstlich herstellen oder aber nutze ich den primären Verstärker, eine Belohnung ist von uns Menschen etwas als Belohnung gedachtes, wobei es da aber nicht zwingend notwendig ist, dass es ein Verhalten verstärkt.
So ist die Aussage "wobei ich das bei manchen dingen wie zb, wenn hunde selbstbelohnendes verhalten zeigen, was man aber nicht haben will iwie unmachbar finde" falsch, es ist machbar man muß nur wissen wie und genau darin liegt die Kunst.
Ich erziehe meinen Hund mit positiver Verstärkung und klaren Grenzen. Ich brauche weder Leinenrucks noch sonst irgendwas körperliches, genauso wenig wie ich ihn anschreie. Ein deutliches "NEIN" tut dem Hund nicht weh. Ich sags ja nicht böse. Und er ist wirklich hervorragend erzogen - bis auf die Beinbeisssache. :D
bloß nicht!!
das hilft nicht bei den ursachen, sondern nur bei den symtomen+
zudem könnte der hund dann entweder aggressiv reagieren oder angstverhalten zeigen.. beides sehr sehr blöd
Jap, weiß ja das er nicht Aggro ist. Ein unerzogener Hund liegt ja auch nicht am Hund, sondern am Halter - in dem Fall an mir bzw. uns. Wusste nur nicht, wie ich sein "Jagdpotenzial" ohne jagen in die richtige, für uns weniger "nervige" Richtung lenken kann. :)