Mein Hund will sich nicht beschnuppern lassen und schnappt zu?

5 Antworten

Ich kann Dir jetzt nicht wirklich raten, ausser vielleicht einmal zu einer Hundeschule zu gehen, wo Du und Dein Hund das Durchbrechen dieser Verhaltensweise üben könnt mit anderen Hunden. Aber es ist schon gut, dass Du die anderen Hundehalter gleich über die Besonderheiten Deiner Hündin aufklärst.

Ansonsten schnappt sie nur, sie beißt nicht. Da besteht also ein Unterschied und Rüden können damit schon umgehen, aber ihre Besitzer wahrscheinlich weniger. Wir hatten genau so eine Doberman-Hündin. Sie hatte allerdings ein paar Kindheitstraumatas hinter sich, ehe sie zu uns kam. (Wir leben in SA, da hat man nicht gerade das was man ein "Herz für Tiere" nennt und Ahnung haben die meisten hier nicht was Hundehaltung angeht). Sie kam als Junghund zu uns, war auch eine ganz ganz liebe, aber sie hat sich niemals decken lassen. Sie war nicht sterilisiert und wir hatten zu der Zeit auch einen Rüden, der sie natürlich, wenn sie läufig war, besteigen wollte und allerlei Mätzchen gemacht hat, um ihre Aufmerksamkeit zu erringen, aber da war nix zu machen. Sie hat auch extrem geknurrt, sobald er nur am Hinterteil geschnuppert hat und dann geschnappt. Aber nie gebissen.

Witzigerweise haben wir jetzt eine Terriermixhündin, ebenfalls so ein Strassenfall, die als Junghund zu uns kam, halbverhungert und total schwarze Zähne (mittlerweile hat sie gar keine mehr, obwohl sie nicht alt ist), die lässt auch niemanden an sich ran. Allerdings ist sie eine kleine Schl...., sie markiert fleissig, damit auch jeder Hund in der Umgebung weiß, wo sie wohnt, aber wehe, es lässt sich einer blicken, dann setzt es was. Wir haben auch jetzt einen Bassetrüden, der gern mal will, aber auch nicht darf. Allerdings veräppelt sie ihn ständig, läd ihn zum Schnuppern ein, stellt sich in Positur, aber wenn es zur Sache gehen soll, dann macht sie ein Riesentheater, schnappt und keift - sie war auch noch nie tragend, obwohl bei uns niemand kastriert oder sterilisiert ist. Es gibt also ganz sicher Hündinnen, die keine Kinder wollen, um es mal so auszudrücken, hihi.

Also ich glaub schon, dass das ein Angstverhalten bei Deiner Hündin ist, aber vielleicht kann Dir ein Hundetrainer helfen.

Liebe Grüße und sorry, dass ich ins Erzählen geraten bin.


dobermannzoe 
Beitragsersteller
 10.12.2012, 23:40

Ich denke der Hundetrainer wird gefragt sein. Dumm ist dass ich in Barcelona wohne und die Hundeschulen ausserhalb sind.

das witzige ist übrigens dass meine Hündin auch fleissig markiert und dreister weise zu allen anderen Hunden direkt an den Hintern rennt zum schnuppern- aber wehe einer will auch mal schnuppern!!! das ist doch nicht normal. Sie scheut die Hunde ja nicht. Die will einfach nur machen was SIE will!

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2012infrage  10.12.2012, 23:58
@dobermannzoe

Nein, ich glaub, so unnormal ist das gar nicht. Ich hatte mal eine Tante, die hat Hunde gezüchtet, da war immer mal wieder eine Hühndin, die nicht wollte. Ich denke Hunde sind genauso individuell wie Menschen.

Ich glaub auch nicht, dass sie nur ihren Dickkopf durchsetzen will. Wenn Du es so siehst, läuft das auf einen Machtkampf hinaus. Sie mag es nicht und das zeigt sie den Rüden. Warum sie es nicht mag, das kann sie ja leider nicht sagen. Ich denke, dass Hunde grundsätzlich immer gehorchen wollen. Es liegt nur an uns, wenn sie nicht verstehen, was wir meinen. Letzten Endes wird sie es sich gefallen lassen, wenn sie versteht was Du willst, d.h. nicht, dass sie glücklich damit ist. Und wie gesagt, sie beißt nicht, sie schnappt. Das ist ja keine Bösartigkeit, das ist Hundesprache.

Ich versteh schon, dass die Leute Vorurteile gegen Dobermänner haben, einem kleinen Hund lässt man so was durchgehen, da wird vielleicht sogar gelacht, bei einem Doberman sind die Menschen ängstlicher. Das ist natürlich ein Problem. Ansonsten kann man es auch einfach so sehen, dass es eben ihre Eigenart ist. Hunde sind ja auch Persönlichkeiten.

Liebe Grüße

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Hey Keine Ahnung ob das vielleicht funktionieren könnte, aber was wäre, wenn du sie anleinst (z.B. auf dem Spaziergang) und wenn dann ein anderer Hund vorbeikommt und sie schnappt, du einfach mit der Leine weitergehst und sie nicht beachtet. Weil bei Hunden ist es ja so, wenn sie Aufmerksamkeit für Tun bekommen, fühlen sie sich bestätigt. So merkt sie vielleicht, dass sie so nicht mit andern Hunden spielen darf weil sie sofort wieder weiter muss. Dann denkt sie vielleicht, dass sie ihr Verhalten ändern muss und sobald sie es dann einmal 'richtig' macht dass du sie dann belohnst (mit Stimme, Aufmerksamkeit, Leckerchen oder so)...

Wie gesagt, absolut keine Garantie, wäre nur so etwas, was ich ausprobieren würde, wenn Meine Schwierigkeiten machen würde ;D

Liebe Grüsse


dobermannzoe 
Beitragsersteller
 10.12.2012, 22:06

Hallo, danke für den Tip.

Also Du meinst ich soll die Situation passieren lassen (auch wenn ich Anzeichen wahrnehme dass sie schnappen wird), dann kurz böse sein und einfach weiter gehen?

Aber hat sie dann nicht wieder den "Postboten Effekt"? Bisschen Knurren und schnappen und schon bin ich wieder der Gewinner und King auf der Strasse?

Ich probiere es auch :-) Danke

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Prosciutto  10.12.2012, 22:09
@dobermannzoe

Ich meinte eher, ohne kurz böse zu sein. Einfach weiter gehen. Situation verpasst ;D Denn ich habe jetzt angenommen, dass sie eigentlich von sich aus gerne spielt und dann auch gerne mit anderen Hunden zusammen ist (weil Hunde ja Rudeltiere sind)... Weil ich nehme jetzt an, dass du die Bezugsperson deiner Hündin bist und sich ja eigentlich ihr Leben um dich dreht (ich weiss jetzt nicht, ob Dobermänner auch so starke Bindungen zu ihrem Herrchen/Frauchen haben wie Spitze)... Und wenn du dann eben gar nicht darauf eingeht und sie zusätzlich die Chance verpasst hat, zu spielen...

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Hi, ja das würde mir auch Sorgen bereiten. Man will ja auch mal mit anderen Leuten reden, wenn man unterwegs ist und auch sein Hund mal rennen und spielen lassen. Habt ihr sie vom Züchter? Sowas kann auch kommen, wenn am Anfang nicht auf die Sozialisierung mit anderen Hunden geachtet wird, sprich der Welpe zu früh getrennt wurde von den Geschwistern und Mutter. Doberman ist ja auch schon eine sehr sensible Hunderasse, die auf alle tendeziell erstmal zimperlicher reagiert, als zb ein Bernhardiner oder Labrador. Ich glaub auch das das eher Angstbeissen ist, für Hunde ist immer den Angriff die beste Verteidigung. Es kann bei ihr mit einer Kleinigkeit angefangen haben, zb wenn sie einmal richtig gebissen wurde und dort falsch reagiert wurde. Natürlich ist der Mensch ebenso sensibel und prägt sich solche Situation gut ein, so das man unterschwellig beim nächsten Hundekontakt wieder Angst bekommt, das sie gebissen wird und so der Hund aber vermitttelt bekommt, das er selber handeln muss um der Situation zu entgehen. Vielleicht erstmal am Vertrauen arbeiten, es gibt diverse Übungen mit den Hund, wo der Hund lernt das der Mensch auf ihn aufpasst und nicht umgekehrt. Es kann auch helfen, wenn vorrübergehend mal einer mit ihr rausgeht, der solche Erfahrungen mit ihr nicht gemacht hat und dann ganz neutral auf andere Hunde zugehen kann, spätestens dann sieht man ob der Hund nur Angst hat oder ob es evtl doch ein Dominanzproblem ist. Vielleicht war es auch die Sterilisation, vielleicht hat sie auch andere Hunde für ihre Schmerzen nach der OP die Schuld gegeben, so das sie nun einfach auch hinten nicht beschnüffelt werden möchte? Ich glaub auf jeden Fall das das eher ein kleines Problem ist, welches sich mit einer guten Hundeschule auch wieder legen würde. Wünsche euch ganz ganz viel Glück und Durchhaltevermögen :)

Gruß jww

Also, ich denke, Du hast schon ganz recht mit Deiner Einschätzung Deiner Hundedame. Mir kommt es auch so vor, als wenn sie ein ziemlicher "Pienz" ist und das Beschnuppernlassen ist eine Art der Kontaktaufnahme, die durch die Nähe Konflikte hervorrufen kann. Davor hat sie Angst und bricht Kontaktaufnahmen so von vornherein ab. Und da Hundedamen von vornherein eigentlich mehr zu sagen haben als die Herren, wirkt sie sehr dominant - ist es aber gar nicht.

Ich habe übrigens schon viele Dobermänner m/w erlebt, die extrem ängstlich sind und Angst bringt Aggressionen hervor!!! Die Idee mit einem Maulkorb ist übrigens nicht schlecht (vielleicht gibt es die ja in Pink oder so, daß sie nicht gleich nach "bissigem Hund" aussehen?). Dann wärst Du entspannter - das überträgt sich natürlich! Und wenn wieder eine Kontaktaufnahme stattfindet, gehst Du weg!!! "Das kannst Du auch alleine" als Signal für Deine Hündin. Sie muß einfach Kontakte lernen und ihre Angst verlieren. Vielleicht ein Sozialisierungskurs (erstmal mit Maulkorb? Es gibt auch so welche aus Stoff...) mit vielen freundlichen Hunden m/w in einer Hundeschule?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schlittenhundesport betrieben u. Schlittenhunde gezüchtet

dobermannzoe 
Beitragsersteller
 11.12.2012, 11:28

ich habe jetz tschon mehrfach die antw v Euch gehört einen Maulkorb zu benutzen.

Ich habe dies tatsächlich vor längerer Zeit mal probiert (einer aus Stoff, die sehen nicht so gefährlich aus). Meine Hundedame wollte nichtmal mehr aus dem Haus raus gehen und hat sich im Körbchen vergraben. Als ich ihn ihr das nächste mal draussen draufgemacht habe hat sie den Schwanz eingezogen und sich kopfduckend und jaulend dagestanden und hatte gar keine lust auf gassi gehen. Sie war nur damit beschäftigt das Ding abzubekommen.

Muss sie da dann einfach durch oder gibt es einen Trick? Z Bsp: Maulkorb erst drauf machen, wenn Hund sich annähert? Damit sie merkt es hängt nur mit diesem Zusammentreffen und Beschnuppern zusammen aber nicht im allgemeinen mit dem sonst so positiven Gassigang?

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Barbara58  11.12.2012, 13:18
@dobermannzoe

Ne, ich würde den Maulkorb immer wieder mal anziehen - nicht zu bestimmten Gelegenheiten!! Hunde sind Generalisten, sie merkt sich dann Gelegenheiten, da kommst Du gar nicht drauf. Also mal im Haus - mal für 5 Minuten - mal zum Knuddeln - mal länger - wenn ihr schon im Auto seid und wieder ausziehen - und wieder an -- und wieder hier und dort - und kürzer - mal mit Leckerlie - mal ohne. Bis es zwar immer noch doof aber nix Besonderes mehr ist. Und ja, da muß sie durch. Ist so Ähnlich wie "Socke anziehen"-Üben.

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Wie wäre es mit einem Maulkorb ? Hundi kann keinen Schaden anrichten , merkt aber durchaus das auch das Getue nicht viel hilft . Und die Besitzer der anderen Hunde sind auf der sicheren Seite und reagieren vielleicht entspannter - mir ist ein Hund von einem Dobermann zerbissen worden , ein anderer hat mir die Hand gebrochen , ich wäre auch nicht entspannt .