Mehr Hubraum = mehr Effizienz? Machen Hubraumbegrenzung bei 50er Roller noch Sinn?
🖖 Grüße
Mir ist da was bei Roller aufgefallen.
Es gibt ja quasi die gleichen Roller als 50er und 125er. Preislich machen liegen sie meist nur 100 bis 200 Euro auseinander. Bei Kymco sind die Preise teilweise identisch zwischen 125er und 50er
Überraschung, wer hätte das gedacht? 125er haben mehr Leistung.
Jetzt kommt der Punkt den ich merkwürdig finde. Der Verbrauch und Co² ist entweder gleich oder liegen nur minimal auseinander.
Deswegen ist mir da ein Gedanke gekommen.
Macht es noch Sinn 50er im Hubraum zu begrenzen?
Wäre es nicht sinnvoller Geschwindigkeit und Umdrehungszahl in der ECU zu begrenzen?
Vorteil gegenüber konventionellen 50ccm Motoren:
der Spritverbrauch und Co² werden noch weiter reduziert.
Tuning wird erschwert.
Weniger Umdrehungszahl = weniger Verschleiß und Lärm.
Mehr Leistung, man fährt besser an und bei Steigungen verliert man nicht Geschwindigkeit.
Teilweise bekommt man mehr goodies als bei konventionellen 50er. Abs, Wegfahrsperre etc.
Wie seht ihr das? Habe ich da ein Denkfehler?
3 Antworten
Mehr Hubraum = Mehr Beschleunigung. Dass Tuning erschwert wird kann ich auch nicht nachvollziehen, es würde wohl eher das Gegenteil passieren. Die 50-Kubik Klasse hat eine lange Tradition in vielen Ländern und diese Grenze finde ich weiterhin für Fahranfänger ideal.
Na sicher kann man die ecu manipulieren, steckst einfach die tuning cdi rein und geht schon, wird ja auch so bei den 50er mopeds gemacht
Die euro 5 haben eine ECU, nur nennt sie jeder CDI auch wenn es zwei verschiedene Dinge sind
Mehr Hubraum = mehr Effizienz? Machen Hubraumbegrenzung bei 50er Roller noch Sinn?
Hubraumbegrenzungen waren noch nie sinnvoll, denn auch wie ein Blick in den Pkw - Bereich zeigt, hängt der Verbrauch (und die damit direkt zusammenhängende CO2 - Emission) nur marginal mit dem Hubraum zusammen. Mein liebstes Beispiel: Ford Focus 1.0 Eco Boost mit 125 PS im Vergleich zum Mazda 3 2.0 Sykactiv mit 120 PS. Laut NEFZ und Spritmonitor quasi identischer Verbrauch, und in jeglichen mir bekannten Testberichten lag der Mazda sogar um bis zu 0,5 Liter günstiger als der Ford mit einem nur halb so großen Motor. Und vor kurzer Zeit wurde bei deutschlands günstigstem Fahrzeug, dem Mitsubishi Space Star, der Hubraum des Motors von 999 cm³ auf 1193 cm³ erhöht, die Leistung blieb identisch. So auch der Verbrauch, bis auf eine Nachkommastelle kein Unterschied, und das bei identischer Getriebeauslegung.
Tatsächlich gibt es ein "ideales Brennraumformat", aber dieses liegt eher im Bereich um 500 cm³/Zylinder, findet bei Deiner Beobachtung bei 50/125 cm³ - Aggregaten somit eher keine Anwendung.
Vor allem relevant hingegen: Die Betriebsdauer, zumindest dann, wenn es um Verbrauchsangaben in Liter pro 100 km, und nicht um beispielsweise Liter pro Stunde geht.
Ich habe den direkten Vergleich:
Kymco New Sento 50i gegen Honda Vision 110i. Beide technisch ähnlich konstruiert (Einspritzanlage mit 3 - Wege - Katalysator und Lambdasonde, Luftmassenmessung per Luftdrucksonde, Gebläsekühlung, reibungsarme Rollenkipphebel, beides Viertakter natürlich). Der Kymco ist sogar höher verdichtet, hat insgesamt drei statt zwei Ventile, sollte also mechanisch sogar besser für einen günstigen Verbrauch geeignet sein.
Hier die per Spritmonitor ermittelten Werte samt Laufleistung:
Kymco: 2,25 Liter/100 km auf 3000 km
Honda: 2,14 Liter/100 km auf 5387 km
Gut, die Honda hat ein Start/Stop - System, welches allerdings bei meiner Fahrweise selten zum Einsatz kommt, und kaum Sprit spart (habe es probeweise getestet), und bekommt reibungsärmeres 10W30 statt 10W40 Motoröl, das wirkt sich aber ebenfalls nur marginalst aus. Im Gegenzug kommt die Kymco vornehmlich bei schlechterem Wetter zum Einsatz, hat also hier einen kleinen Nachteil. Ich schließe auch nicht aus, dass die Euro 5 - Honda häufiger mit Lambda 1 läuft, während die Kymco mit der erheblich lascheren Euro 2 - Abgasnorm sicherlich häufiger mal "fett" dosiert, aber auch dies wirkt sich bei dermaßen kleinen Motoren nur geringfügig aus.
Trotzdem dürfte die Richtung klar sein: Die Kymco ist auf alle Fälle nicht sparsamer. Und weshalb? Weil sie mit ca. 55 km/h Höchstgeschwindigkeit für 100 km fast die doppelte Betriebsdauer benötigt als die rund 90 km/h "schnelle" Honda, dazu grundsätzlich das höhere Drehzahlniveau aufweist. Denn es zählt nicht nur, wie groß der Brennraum ist, sondern auch, wie häufig er gefüllt wird. Wie deutlich sich auch die Drehzahl auswirkt, erkennt man gut, wenn man beide auf identischen Strecken nutzt. Ich und mein Vater haben es getan, beide im Konvoi auf einer langen Überlandstrecke mit rund 50 km/h gefahren, die Werte lauteten 1,85 Liter für die Honda und 1,92 Liter für die Kymco.
Daraus sollte man allerdings nun nicht schließen, dass ein Motor aus Gründen der Effizienz so groß wie möglich sein sollte. Er sollte vielmehr eine an Fahrzeug und Fahrbedingung angepasste Größe haben.
Stimmt, Betriebsdauer habe ich völlig vergessen.
Wie oft ein Zylinder gefüllt werden muß, müsste sich doch eigentlich relativieren. Auf die schnelle habe ich ein Leistungsdiagram gegoogelt, das ein 125er Kymco Roller bei 3500 Umdrehungen ca 4kw und 7Nm hat. Das hat ein 50er Roller nichtmal wenn er 8000 undrehungen macht.
Die 125er müsste tatsächlich auf die reduzierte Geschwindigkeit angepasst werden. Also eine Variomatik etc von einer 50er kann man auch nicht nehmen.
Hätte richtig Lust das mal zu testen. Nur fehlt mir wohl noch einiges an wissen.
Das hat ein 50er Roller nichtmal wenn er 8000 Umdrehungen macht.
Er hat es ungefähr, wenn Du den Hubraum berücksichtigst. Stichwort "Literleistung".
Hätte richtig Lust das mal zu testen.
Hab´s getestet, siehe oben.
Die Regeln stammen noch aus der Zeit wo Fahrzeugelektrik rein aus Schaltern und Glühbirnen bestand.
So hat man dann die Führerscheinklasse am Hubraum fest gemacht da Motoren damals immer gleich schlecht hergestellt wurden.
Mit moderner Technik kann man aus noch nicht mal dem halben Hubraum die doppelte Leistung heraus holen.
Aber die Regeln besagen, dass ein Moped maximal 50 Kubik haben darf und bauartbedingt nur 25 km/h fahren darf. Also muss der Hersteller den Motor so schlecht wie "damals" bauen damit diese Kriterien erfüllt sind. Und damit ist die Effizienz sehr gering.
Umgehen kannst Du die aufgezwungene Ineffizienz nur wenn Du einen "richtigen" Motorradführerschein hast und damit auch mit beliebiger Motorengröße beliebig schnell fahren darfst.
dass ein Moped maximal 50 Kubik haben darf und bauartbedingt nur 25 km/h fahren darf.
Dann bleibst du bei den Mofas hängen, abgesehen davon, dass ein Moped 45 km/h (mit Ausnahmen bis zu 60 km/h) fahren darf.. Aber die anderen Fahrzeuge der Fahrerlaubnisklasse "AM" sollte nicht vergessen werden.
Man kann die ECU sehr schwer manipulieren.
Motor Tuning, mehr Hubraum, Demontage von Drossel ist in 3 Stunden gemacht.
Es geht nur um den Hubraum. Alles andere wie Geschwindigkeit und Leistung bleiben.
Dadurch spart man Sprit ein und stößt weniger Schadstoffe aus.