Mehr als 10 cm Split beim pflastern?

2 Antworten

Lieber Janzejal,

"Aus Schaden wird man klug" - ich meine das jetzt nicht besserwisserisch, sondern dehne das mal so aus, dass man auch aus dem Schaden anderer Leute durchaus was dazu lernen kann.

Zunächst einmal: Eine gründliche Planung hätte sich auch in deinem Fall wirklich ausgezahlt... Aber nachher ist man halt immer schlauer als vorher.

Ich habe mal vor fast einem halben Jahrhundert Pflasterer gelernt, sollte im Grund mithin wissen, worum es geht. Die heute üblichen Formen des Pflasterns sind mir streng genommen aber nicht wirklich vertraut. Zu meinen Lehrzeiten war das große Credo: Auf fast jedem Untergrund kannst du - mit vergleichsweise wenig Unterbau - ein Pflaseter aufbringen, wenn du es mit genügend Gefälle (gilt für alle industriell hergstellten Pflastermaterialien mit ebenmäßigen Abmessungen) also mit etwas 3% Neigung zur Vorflut hin verlegst. Mit der Neigung 3% stellst du sicher, dass der allergrößte Teil des Oberflächenwassers in der Vorflut verschwindet und NICHT den tragenden Untergrund aufweicht.

Diese Philosophie ist aber im Laufe der Jahrzehnte zu Gunsten ausgelichener Grundwasserbestände zu durchlässigen Pflasterformen verschoben worden. Deshalb baut man inzwischen Schottertragschichten von 10-15 cm Dicke ein, die in sich wasserdurchlässig sind, ihre innnere Reibung aber bei durchdringendem Wasser NICHT verlieren und deshalb auch mit (bewußt offenen!!) Fugen angelegt werden.

Nun meine Frae an dich: Bevor du über den Einbau von bis zu 15 cm Splitt nachdenkst: Kannst du nicht die Höhen verhältnisse deines Pflasters so ändern, dass du mit weniger Höhe im Splitt auskommst? Und irgendwo eine Stufe oder vergleichbares einbauen? Und vielleicht nach einem Wolkenbruch sgar mal eine (nach kurzer Zeit wieder wegsickernde) Pfütze an deinem neuen Pflaster riskieren?

Ich hoffe, ich konnte mit meinen Gedanken helfen.. Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sollte eigentlich nicht mehr als 4-5cm Split sein.