Jetzt nach dem Frost wölbt sich der Gartenweg (Betonpflaster) in der Mitte nach oben! Was passiert?

7 Antworten

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Hi findesciecle , Frostschutz bedeutet , daß der Kornanteil von 0 bis 0,06 kleiner als 8 % ist . D . h . es sollte keine Kappilar Wirkung vorhanden sein . Auch sollte der Unterbau im verdichteten Zustand wasserdurchläßig bleiben . Wahrscheinlich saugt dein Unterbau Wasser von unten oder er ist dicht und bildet eine Badewanne . Reichlich Beton als Seiteneinfassun unterstützt die Wannenwirkung . Ebenso ist abzuklären ob drückendes Wasser , also eine Quelle vorhanden ist .Dann ist eine Drainage notwendig . Dein Mauerer lag schon richtig mit 50 cm Frostschutz . 50 cm Frostschutz + Splitt +Pflasterstein = ca . 60 cm .Ich vermute ,daß das ganze halb so schlimm ist und im Frühjahr mit einer kleinen Rüttelplatte wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht werden kann . Viele Pflasterer verwenden Quarzsand als Fugenmaterial -- ich persöhnlich halte nicht so viel davon und in meiner 30 jährigen Erfahrung hat sich Quetschsand in der Korngroße 0-2 oder 0-3 je nach Region und Verfügbarkeit als besser erwiesen .Also ruhig bleiben , abwarten , Tee trinken und nach der Frostperiode entscheiden . Auch ein Maurermeister tut gut daran über seinen Schatten zu springen und ab und zu einen Straßenbauer im Tiefbaubereich um Rat zu fragen . mfg Heiner


findesciecle 
Fragesteller
 12.01.2011, 23:08

Danke - vielleicht liegt es daran, dass der Boden also unter dem Frostschutz sehr lehmig ist, was ja das Abfließen des Wasser absperrt. Ich denke nicht dass es am Grundwasser liegt, das ist in unserer Straße tiefer.

ZUnächst zum Einkehren: Frage: Quetschsand ist der sogenannte "Einkehrsand"? Ich dachte damals als ich die Wahl hatte: Quarzsand sieht besser aus als Einkehrsand und ist sogar billiger. Deiner Erfahrung nach war das ein Fehler? Vermute: weil dein Quetschsand eine bessere Drainage-Wirkung hat als der Quarzsand?

Ich merke, das das was du nach deiner Erfahrung als Frostschutz empfehlst ist was ganz anderes, als was mir der Containerdienst abkippte. Und ich hatte damals beim Einbringen des Forstschutzes schon den Gedanken: das scheint mir kein Qualitätsfrostschutz zu sein (Ich hab nicht viel Ahnung wie ein Frostschutz sein muss): es waren überwiegend kleine Bruchsteine (1-2 cm) aus Kalkstein (typisch für unserer Muschelkalk-Region, wo es einige Steinbrüche gibt) und ich weiß noch genau: dazwischen viel zerbröselter Kalk oder fast lehmig. Langsam dämmert es mir: der sogenannte Frostschutz des Containerdienstes war Mist: Das ganze Ausschachten und Verfüllen war umsonst, weil das Wasser da auch nicht besser anfließt als hätte ich den Lehmboden darunter so gelassen. Stimmt das so?

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dersmarte  16.01.2011, 23:13
@findesciecle

Hi findesciecle , der Bodenaustausch war kein Fehler . Gebrochenes Material ist besser als Lehm auch wenn es nicht optimal ausfällt . Warte einfach mal das Frühjahr ab , dann rüttelts du mit einer kleinen ( kleine ) Rüttelplatte noch einmal drüber . Löst das , daß Problem nicht , kannst mich ja noch einmal konzaktieren . heiner.123@hotmail.de LG Heiner

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findesciecle 
Fragesteller
 16.01.2011, 23:33
@dersmarte

Danke Heiner, ich geb dir die Punkte - obwohl auch andere wertvolle Tipps gaben. DAs Problem hat sich mittlerweile auch ohne Rüttelplatte gelöst - hat sich gesetzt. Bitte sag nochmal, denn ich will ja für die Zukunft lernen: Das was mir als Frostschutz abgekippt wurde (Kalksteinbruch) ist nicht ideal - weil es keine gute Drainage-Wirkung hat?

Und sag bitte nochmal, warum du den Quetsch sand gegenüber dem Quarzsand vorziehst: Ich vermute der Quetschsand hat scharfe Kanten und deshalb bessere Drainage-Wirkung und wird nicht so leicht ausgespült?

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dersmarte  20.01.2011, 23:42
@findesciecle

Hi findesciecle , Gut aufgepasst , du hast dir deine Fragen selbst beantwortet . Es sind wie immer die simplen , einfachen Dinge die zählen . Gruß Heiner

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Machen kannst du momentan wenig, abwarten bis der Frost raus ist, mit Glück liegt das Pflaster danach wieder eben. Falls nicht hilft vielleicht ein Nachrütteln im Frühjahr, wenn es ganz schlimm kommt muss das gewölbte Plaster neu auf Splitt verlegt werden. Ursache ist trotz der "guten" Gründung eine nicht frostsichere Gründung und ein ungenügendes Ableiten des versickerten Wassers. Die Auskofferung sollte ein Quer- und Längsgefälle haben und am besten wäre noch eine Drainageleitung die auf der tiefen Seite der Auskofferung verläuft. Es gibt Jahre mit starkem Frost bis -20° da reichen selbst die vorhandenen 50 cm nicht, vor allem wenn viel Wasser in den Untergrund abgelaufen ist (Regen, Schneeschmelze) und nicht richtig abfließen kann. Eine mögliche aber nicht sehr wahrscheinliche Ursache könnte auch noch, ein nicht DIN-gerechter Kornaufbau (wasserdurchlässig und trotzdem tragfähig)des Frostschutzmaterials sein.


luckytess  10.01.2011, 19:49

Da spricht der Fachmann !

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findesciecle 
Fragesteller
 12.01.2011, 22:42

Danke - vielleicht liegt es daran, dass der Boden also unter dem Frostschutz sehr lehmig ist, was ja das Wasser absperrt. Und ich hatte damals beim Einbringen des Forstschutzes schon den Gedanken: das scheint mir kein Qualitätsfrostschutz zu sein (Ich hab nicht viel Ahnung wie ein Frostschutz sein muss): es waren überwiegend kleine Bruchsteine (1-2 cm) aus Kalkstein (typisch für unserer Muschelkalk-Region, wo es einige Steinbrüche gibt) und ich weiß noch genau: viel Nullanteile dazwischen, weit mehr als ich dachte, dass es gut wäre. Mittlerweile vermute ich fast, der Containerdienst, der mir das abbkippte - hat mir Mist verkauft.

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Das Wasser kann nicht so schnell wie gewünscht wegsickern, der Boden ist "satt". Möglicherweise drückt auch das Grundwasser dagegen. Also abwarten und "hoffen". Wie war es im Winter 2009? Hat sich nach 2009 am Gelände etwas geändert? www.woodline-schwerin.de


findesciecle 
Fragesteller
 12.01.2011, 22:41

Danke - vielleicht liegt es daran, dass der Boden also unter dem Frostschutz sehr lehmig ist, was ja das Wasser absperrt. Und ich hatte damals beim Einbringen des Forstschutzes schon den Gedanken: das scheint mir kein Qualitätsfrostschutz zu sein (Ich hab nicht viel Ahnung wie ein Frostschutz sein muss): es waren überwiegend kleine Bruchsteine (1-2 cm) aus Kalkstein (typisch für unserer Muschelkalk-Region, wo es einige Steinbrüche gibt) und ich weiß noch genau: viel Nullanteile dazwischen, weit mehr als ich dachte, dass es gut wäre. Mittlerweile vermute ich fast, der Containerdienst, der mir das abbkippte - hat mir Mist verkauft.

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Das Erdplanum sollte ein Quergefälle von 3% haben.Seitlich ist ein Sickergraben 30x20 cm aus zu koffern.Der liegt tiefer als das Erdplanum. Das Kofferprofil ist mit Dränagerohr und Filterkies 4-8 mm aufzufüllen. Das Seitengefälle braucht eine Vorflut zur Wasserabführung. Das Erdplanum ist zu verdichten.Anschließend wird eine Schottertragschutzschicht 0-32 mm 30 cm eingebracht und verdichtet.Es folgt dann Kiesschutzschicht 0-8 mm 15 cm stark und verdichtet. Das Pflaster wird auf eine 5 cm Kiesschicht 2-5 mm verlegt. Dieser konstruktive Aufbau unterbindet die Kapillarwirkung.

Hallo, deine Frage wurde von mehreren "Experten" beantwortet. Meine Anmerkungen: Wasser hat sich vorübergehend unter der Frostschutzschicht, die mit 50 cm überbemessen ist für einen Gehweg, gestaut und hat nach der Frostperiode das Pflaster gehoben. Für die Zukunft zum Lernen - eine Drainage mit Vorflut einbauen - dann kann kein Wasser stauen - und die Kosten wären bei nur 30 cm Frostschutzschichteinbau bereits mitbezahlt. Der Fugensand spielt eine untergeordnete Rolle, da hast du nichts verkehrt gemacht. War die Antwort hilfreich?

Freundliche Grüße von Klaus D. - Bauingenieur


findesciecle 
Fragesteller
 24.05.2012, 22:26

Ja danke - ich merke mir: 50 cm Frostschutz sind übertrieben und kontraproduktiv!

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