Mathestudium schwer? Eure Erfahrungen bitte!

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Das Mathematikstudium hat mehrere Aspekte, die es ganz schön schwer machen können. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Universitätsmathematik wenig mit der Schulmathematik zu tun hat.

  • Man arbeitet anders (man beweist in der Tat vor allem - gerechnet wird nur dann, wenn der Prof mal ein hübsches Beispiel zeigen will)

  • Man benutzt die bekannten Begriffe neu und aus einem ganz anderen Blickwinkel (und irgendwann stellt man dann mit Glück fest, dass die bisherigen Bedeutungen nur Spezialfälle der allgemeinen Begriffe waren, z. B. so einfach erscheinende Dinge wie Gerade oder Ebene oder Punkt, oder Menge, Zahl, Abbildung... )

  • man interessiert sich für ganz andere Dinge (du kennst vielleicht die pq-Formel aus der Schule für quadratische Gleichungen? Naheliegenderweise kann man sich fragen, wie die für hoch 3 oder hoch 4 usw. aussieht. Das ist für Mathematiker ganz nett, aber letztlich uninteressant. Interessant ist die Frage, wann es solche Formeln gibt und wie man beweist, dass es für hoch 5 und höheres solche Formeln nicht gibt. Nochmal: man beweist, dass es eine Formel wie die pq-Formel für Gleichungen x^5 + ... im allgemeinen nicht gibt. Kannst Du Dir vorstellen, wie das geht?)

  • man führt einen riesigen Haufen von neuen Begriffen ein, an die man sich sehr schnell gewöhnen muss.

Das alles zusammen macht das Mathematikstudium schwer. Zeitraubend ist die Fülle an Stoff und der Umstand, dass man des öfteren auf dem Schlauch steht - ein und dieselbe Aufgabe löst der eine in 5 min, der andere hat nach drei Tagen noch keine Idee. Macht aber nix, passiert jedem. Man muss also immer dran bleiben, das kostet sehr viel Zeit. Und komplex - natürlich, Mathematik ist die Sprache, in der unsere Welt beschrieben wird, natürlich ist das komplex!

Und gleichzeitig ist ein Mathestudium auch wunderschön. Es geht nichts über das Gefühl, etwas wirklich verstanden zu haben. Heureka!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.-Math. :-)

nordlyset  28.04.2014, 20:17

Amen ;-)

(ex-Meteorologiestudent, Mathe GK 2x 1+ in der Klausur, der an der "wenigen" Hochschulmathematik gescheitert ist)

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Hi :-)

Also Das Mathestudium ist sehr zeitraubend. Du beschäftigst dich fast nur mit dem Beweisen irgendwelcher Zusammenhänge, Formeln oder Behauptungen. Schwer ist es auf jeden Fall, man muss schon, um das Studium zu bewältigen, recht gut "kombinieren" können, um es mal so zu sagen. Wenn du um Beispiel die Formeln für den Oberflächeninhalt und Volumen der Kugel beweisen möchtest, musst du Körperberechnung von Zylinder/Kreiskegel/Pyramide, Gleichungssysteme, Prinzip von Cavalieri etc. können. Das ist noch verhältnismäßig zu dem was da auf dich zukommt Kindergarten. komplex ist es auch dadurch, da du ja gut Zusammenhänge herstellen musst etc. ...wenn du keinen "Spaß am Beweisen" hast (natürlich ist es nicht nur Beweisen, aber hauptsächlich), dann ist das eher nichts für dich. Ich hab mit dem Beweisen auch so meine Probleme gehabt - aber da ich Mathelehrerin werden möchte (das Lehramtsstudium unterscheidet sich da nicht viel vom Bachelor-Studiengang), werde ich mich der Sache annehmen.

Ich klinge vielleicht so, als würde ich mitten im Mathematikstudium stecken. Das ist noch nicht der Fall - ich besuche z.Z. die neunte Klasse eines Gymnasiums und ich liebe Mathe :3 mir ist allerdings so langweilig im Matheunterricht,dass ich mich dann mit dem Beweisen irgendwelcher Formeln und Sätze beschäftige :-) also mir macht es Spaß, auch wenn das Beweisen manchmal jetzt schon echt nerven- und zeitraubend ist...Somit "übe" ich das Beweisen schon mal ansatzweise. Mit der Zeit "lernt" man, wie man beim Beweisen vorzugehen hat und man kriegt ein Gefühl dafür. Ich möchte wie gesagt einmal Mathelehrerin werden... Ich habe mich somit umgehorcht (bei etlichen Mathestudenten und Mathelehrern) und das ist quasi "das Ergebnis" ^^

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

lg ShD

Woher ich das weiß:Hobby – seit der Schulzeit, ehemals Mathe LK

UnknownGirl12  25.05.2014, 22:16

naja also lehramtstudium und bachelor unterscheiden sich schon ein kleines bisschen ;) man hat nur die ersten 2 Semester zusammen mit den Lehrämtern und anschließend getrennt. Die, die auf Bachelor studieren, beschäftigen sich noch intensiver mit dem Beweisen und gehen noch tiefer in die Themen ein.

lg

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Zumindest haben Klausuren so an die 80-90 Prozent Durchfallquote.


WillManWissen 
Beitragsersteller
 26.04.2014, 19:51

oha ! Wirklich?!

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Roach5  26.04.2014, 20:02

80 bis 90 Prozent sind vielleicht übertrieben, zumindest ab dem zweiten Semester. Was ich in Bonn so gesehen habe, ist dass es im ersten Semester einen vollen Hörsaal mit 600-700 Plätzen gab und im zweiten noch so um die 100. Danach ist die Durchfallquote ehrlich gesagt relativ gering. Wer es bis ins zweite Semester schafft (also das Studium auch ernst meint), hat schon gute Chancen es zu schaffen.

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Drainage  26.04.2014, 20:14
@Roach5
Wer es bis ins zweite Semester schafft (also das Studium auch ernst meint), hat schon gute Chancen es zu schaffen.

Naja kommt natürlich auf die Uni an. Wir hatten bei uns auch schon Durchfallquoten im 3. Semester von 70 Prozent und im 5. Semester auch mal eine mit 100 Prozent.

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Roach5  26.04.2014, 20:46
@WillManWissen

Ich mache in zwei Wochen mein Abitur, besuche aber schon Mathevorlesungen, und das waren meine Beobachtungen (ich werde entweder Forensik oder Mathe studieren und bereite mich auf beide Möglichkeiten schon einmal vor).

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Schwer, zeitraubend und komplex.

Mathestudium ist eines der schwersten Studiengänge.