Mathestudium macht egoistisch

11 Antworten

Kann ich so nicht bestätigen - insbesondere für Mathe.

Ich bin auch kein Überflieger, aber wir (Mathestudenten aus meinem Semester) helfen einander immer. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand dem anderen die Hilfe verwehrt hat.

Gegenteiliges habe ich im "sozialen" bzw. psychologischen Bereich erlebt. Vielleicht kann man es sogar pauschalisieren auf fast alle Bereich, wo man besonders gute Noten erreichen kann und muss... Hier wurde mir bislang noch nie von Kommilitonen geholfen, selbst wenn ich aufgrund von Krankheiten und nicht aus Faulheit die Unterlagen nicht aus erster Hand bekommen konnte.


tommy40629 
Beitragsersteller
 01.03.2014, 15:54

Ich habe im letzten Semester mit einem Prof aus Geschichte über diese Thema gesprochen und er sagte mir, dass sei normal.

Man hockt lieber, wie die Glucke auf dem Ei, und gibt sein Wissen nicht Preis. Er bezog das vor allem auf andere Profs.

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Drainage  01.03.2014, 15:58
@tommy40629

Hm das sollte aber auf keinen Fall so sein. Ich kenne auch Unis, wo in der ersten Vorlesungsstunde den Mathe-Erstsemestern gleich mal an Herz gelegt wird, Lerngruppen zu bilden, weil diese Studenten immer die besten Noten haben.

Die albernen Streitereien zwischen den Matheprofs haben wir an meiner Universität auch. Da hält der eine Prof den anderen für dumm. Der andere ist beleidigt. Sie reden nie miteinander. Dann geht der eine nicht zur Weihnachtsfeier, weil er befürchtet, dass er andere kommt und der andere kommt nicht, weil er befürchtet, dass der eine kommt... Wie im Kindergarten... Beide Ü-50...

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Vielleicht liegt es am Fach... ich kann das im Studium nicht nachvollziehen. Bei uns werden munter Skripte getauscht, weiter geholfen usw. Frei nach dem Motto hilfst du mir bei dem Thema, helfe ich dir bei dem anderem.

Das heißt NICHT das man jemand Arbeit abnimmt, dass ist sehr verpönt, aber helfen und kollegial sein ist üblich. Man nimmt ja niemand das denken ab, sondern ermöglicht höchstens einen anderen Blickwinkel.


tommy40629 
Beitragsersteller
 01.03.2014, 14:52

Da ich BWL und VWL im Nebenfach habe, konnte ich beim Thema Finanzbuchhaltung feststellen, dass es Leute gab, die es von Anfang an gut konnten. Die es aber am Anfang nicht konnten, wurden auch bis zum Ende des Semesters kaum besser.

Hier gab es keinen Austausch von Wissen.

War in diesem Semester meine erste Beobachtung, dass es nicht nur in Mathe so ist.

Wobei ich ehrlich sagen muss, im Vergleich zu anderen Vorlesungen, an anderen Unis. Sind die Vorlesungen an meiner Uni sehr schlecht, die Skripte sind wirklich für die Katze und zum Erklären haben die Profs absolut keinen Lust.

Ich lerne viel mit Skripten und Onlinevorlesungen von anderen Unis, und hier macht es auch richtig Spaß.

Bei uns an der Uni, in Mathe und BWL, ist es ein sehr kaltes liebloses Umfeld.

Ist vielleicht auch ein Grund, dass man sich dann verändert.

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Ich merk es gerade während der Abiturs Vorbereitung. Ich persönlich war immer und bin immer noch ein hilfsbereiter Mensch, wenn ich jemanden irgendwie was helfen kann und er mich nett darum bittet mach ich das sofort. Aber viele andere eben nicht, dann hab ich eine Frage an jemanden der zu mir sagt er verstehst nicht und schreibt in der Klausur 15 Punkte und das ist immer so. Ich bin einfach zu freundlich helf lieber anderen statt mir, lieg hinten dran mit dem Stoff und den den ich's erklär schreiben bessere Noten, da fragt man sich auch ob es nicht besser wäre wie die anderen egoistisch zu werden und in paar Sachen bin ich das auch geworden, ich helf nur noch den die mir helfen! Also JA ich finde Abi und dann noch ein Studium lassen menschen egoistisch werden! Wie Thomas Hobbes gesagt hat jeder Mensch ist sich selbst ein Wolf, ergo schaut man erst nach sich selbst wenn's "brennt" statt anderen zu helfen!


tommy40629 
Beitragsersteller
 01.03.2014, 14:43

Ein alter Mathelehrer sagte mir mal, dass unter den Studenten seit dem Bachelor ein großer Konkurrenzkampf ausgebrochen ist, auch in Mathe.

Ist vielleicht auch ein Grund.

Dem, dem ich gerade etwas erkläre, sogar gegen 20€ die Stunde, der könnte mir meinen Job wegschnappen. Zumindest wird er durch meine Hilfe besser.

Man merkt auch bei vielen Nachhilfegebern, dass sie den Kern der Sache nicht preisgeben. Wenn ich bisher jemanden etwas erklärt habe, dann hatte er es wirklich verstanden, weil ich ihm alle Infos gegeben habe.

Der Nachhilfeschüler soll ja immer wieder zum Nachhilfegeber kommen.

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Ich denke, das kommt immer auf die Personen an, die man so um sich hat. In meinem Bachelorstudium wurde auch nichts geteilt. Die Leute waren sehr egoistisch. Unter meinen Freunden (5-6 Leute) haben wir immer alles geteilt, aber den anderen nichts gegeben weil auch nie etwas zurück kam. Jetzt im Master ist es ganz anders. Im Forum tauschen sich alle aus, und man kann vor oder nach den Vorlesungen Leute um Hilfe bitten.

Meine Antwort von gestern wurde gelöscht, und auch die Kommentare dazu. Deswegen auf diesem Wege eine Erläuterung für Dich: Wer die Unwahrheit sagt und sie für wahr hält, der lügt nicht, sondern irrt.