Informatik im Mathestudium?
Hallo, ich möchte zum Wintersemester 2016/17 anfangen Mathe zu studieren. Ich habe bereits eine Zusage der Universität meiner Wahl und war bereits im vergangenen Sommersemester bei einer Vorlesung, bei der ich, obwohl es eine Zweitsemester-Vorlesung war, das Ein oder Andere verstanden habe und eigentlich alles ganz Interessant fand. ABER inzwischen kommen mir erhebliche Zweifel auf. In meiner Freizeit beschäftige ich mich fast ausschließlich mit Computern d.h. mit Betriebssystemen, Programmierung (Kenntnisse habe ich in 8 Skript-bzw. Programmiersprachen(HTML, XML, CSS, PHP, JavaScript, C, Java, Python und bin zusätzlich dran und drauf Assembler zu lernen und Pascal habe ich irgendwann mal in der Schule gelernt, aber da kann man nicht wirklich von Kenntnissen sprechen ;P)) und außerdem setze ich mich gelegentlich auch sehr gerne mit Hardware auseinander. Vom aktuellen Standpunkt aus weiß ich, dass Informatik für mich mit Sicherheit einfacher und passender wäre. Jedoch liegt mir viel daran, das strukturelle und logische Denken, welches im Mathematikstudium vermittelt wird und die aus meiner Sicht annähernd vollkommene Art der Problemlösung zu erlernen. Außerdem bin ich noch reichlich unentschlossen, ob ich mich mein Leben lang mit Programmierung u.Ä. auseinandersetzen will oder doch lieber irgendetwas in Richtung Physik machen möchte. Dennoch bedeutet das Programmieren für mich eine Art Befreiung und hat mich irgendwie aus mancher Lebenskrise befreit. Aufgrund der Tatsache, dass man mit einem Mathematikstudium mehr Möglichkeiten am Ende hat, habe ich mich zunächst für Mathe entschieden, hadere nun aber mit meiner Entscheidung. Deshalb frage ich mich, wie viel Informatik ich letztendlich im Mathematikstudium wiederfinden kann (ich weiß z.B. dass eine Praktikumsmöglichkeit ein Programmierpraktikum darstellt) und wie groß letztendlich die Kluft zwischen den beiden Studiengängen bzw. die des finalen Wissenstandes und Könnens von Studenten beider Studiengänge ist.
8 Antworten
Mein Eindruck im Berufsleben war immer, dass gerade die Kollegen, die eigentlich Mathematik studiert hatten, sich als die besten Informatiker und Software-Entwickler erwiesen haben.
Mit Sicherheit gilt:
Mit einem Masterabschluss in Mathematik stehen dir ganz sicher auch alle Stellen offen, für die man sich heute typischerweise nach Informatikern umschaut.
Das Umgekehrte gilt auf keinen Fall.
Schlimmer noch: Wer als Mathematiker mindestens 10 Jahre nur als Informatiker oder Software-Entwickler gearbeitet hat, wird eher nicht mehr in der Lage sein, eine Stelle als Mathematiker erfolgreich zu besetzen.
Du kannst beim mathematikstudium als nebenfach Informatik wählen, oder du machst ein doppelstudium, welches Mathematik und Informatik einschließt. Somit hast du am Ende zwei Bachelorabschlüsse. Diese Möglichkeit bietet zumindest meine uni, an der ich ebenfalls Mathematik studieren werde.
Auch im Mathematisktudium kannst Du viel Informatik machen. So könntest Du Dich in der Angewandten Mathematik auf die Numerische Mathematik konzentrieren. Dort entwickelst Du Verfahren um z.B. Differentialgleichungen durch Näherungsverfahren zu lösen. Selbstverständlich musst Du dann diese Verfahren auch programmieren.
Du brauchst für das Mathematikstudium auch ein Nebenfach. Wenn Du Mathematik mit Nebenfach Informatik studierst hast Du in den ersten beiden Semestern ohnehin fast die gleichen Vorlesungen und könntest nach dem 2. Semester noch auf Informatik umschwenken.
Hi, es gibt tatsächlich viele Mathematiker die später als Informatiker tätig sind. In der Informatik sind viele Anwendungsbereiche die mit Mathematik zu tun haben. Grundsätzlich beinhaltet das Informatik-Studium auch sehr viel Mathematik. Informatik hat auch viele formale Aspekte, d.h. die Syntax einer Programmiersprache, die Rahmenbedingungen für ein Projekt, Namesnkonventionen etc. Die Kluft zwischen den beiden Studiengängen ist also nicht so groß.
Aber ich denke beruflich ist später eine Informatik-Studium besser nutzbar. Wobei das nicht unbedingt nur Programmierung sein muss. Da gehört ja Projektmanagement, Spezifikation von Anforderungen etc. dazu. Also nicht von allgemeinen Bild des Informatikers der nur programmiert abschrecken lassen, das ist nicht so!
HTML XML UND CSS sind keine Programmiersprachen ;)
Also zunächst mal: Nur weil man Informatik studiert, wird man danach nicht zwangsläufig programmierer. Informatik ist weitaus mehr also nur programmieren.
Aber was spricht dagegen, privat einfach weiterhin zu programmieren und sich bildungstechnisch zunächst auf ein Mathematikstudium zu fokussieren? Mathematik ist ein so allgemeiner Bereich - danach kannst du dein Standbein fast in allen anderen Bereich aufbauen. Mit Programmierkentnissen kann man auch im mathematischen Bereich viel erreichen.
Alternativ wähl Informatik als Nebenfach, dann kannst du zur Not einfacher die Fachrichtung wechseln.
Ich schrieb script- und programmiersprachen und wollte dabei natürlich auch auszeichnungs- und stylesheetsprachen mit einbeziehen, hatte nun ehrlich gesagt aber keine Lust das so ausführlich zu schreiben auch wenn du natürlich Recht hast ;P.